Francesco Wilking
Francesco Andrea[1] Wilking (* 1974 in Lörrach) ist ein deutscher Sänger, Musiker, Komponist und Liedtexter. Bekannt wurde er als Sänger und Gitarrist der Bands Tele und Die Höchste Eisenbahn.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Francesco Wilking wuchs in Lörrach auf. Seine Mutter ist Italienerin.[2] Als Jugendlicher gründete er die Band Kicking Edgar Allan Poe. In seiner Kindheit hörte Wilking mit Vorliebe The Beatles, angeregt durch das rote Best-of-Album 1962–1966 und das blaue Best-of-Album 1967–1970. In diesem Zusammenhang moderierte er damals gemeinsam mit einem Freund eine wöchentliche Radiosendung über die britische Beat-Combo beim freien Radiosender Radio Dreyeckland in Basel.[3] Als 16-Jähriger wurde er Fan von Bob Dylan. Ein Grund, der dazu beitrug, dass Wilking den Folkbarden für sich entdeckte, war der Dokumentarfilm Dont Look Back von Filmemacher D. A. Pennebaker von 1967, den er im Fernsehen sah.[4] Nach dem Abitur 1994 studierte er in Freiburg Germanistik, Italienisch und Englisch.[5] Mit Martin Brombacher und Patrick Reising, die bereits in seiner Lörracher Formation mit ihm spielten, gründete er dort die Band Tele. Er zog mit den Musikern nach Berlin, wo im Jahr 2000 in Eigenproduktion das Debütalbum 1001 Verdacht veröffentlicht wurde.
2011 erschien Wilkings Soloalbum Die Zukunft liegt im Schlaf.[6] In diesem Jahr entstand auch das Bandprojekt Die Höchste Eisenbahn mit Moritz Krämer.
2015 war er Mitinitiator der aktuell (Stand 2023) neun Teile umfassenden Albumserie Unter meinem Bett mit von deutschsprachigen Bands und Liedermachern selbstgeschriebenen Liedern für Kinder. Dort wirkt er auch regelmäßig in Kooperation mit anderen Musikern mit.
2020 kam das von ihm zusammen mit der Musikmanagerin Charlotte Goltermann und ihrem Ehemann Sven Regener initiierte Album Crucchi Gang des gleichnamigen Bandprojekts heraus, auf dem deutsche Rockmusiker, u. a. Von Wegen Lisbeth, Clueso und Thees Uhlmann, überwiegend eigene, von Wilking ins Italienische übersetzte Songs spielen.[7] Die Texte übersetzte Wilking, der mit dem Song Il Mio Bungalow (Original Bungalow von Bilderbuch) vertreten ist.[8] Später wurde von ihm noch Solo una parola (Original Nur ein Wort von Wir sind Helden) zusammen mit Malika Ayane veröffentlicht. 2023 erschien mit Fellini ein weiteres Crucchi-Gang-Album, auf dem Wilking mit Versionen von Joachim Witts Goldener Reiter und Reinhard Meys Gute Nacht, Freunde vertreten ist.
Wilking schreibt auch Musik fürs Theater, z. B. zusammen mit Moritz Krämer für Leonce und Lena am Staatstheater Braunschweig.[9] Zudem schrieb er mit Patrick Reising die Musik für Stromberg – Der Film und Lieder für den Tatort Auf einen Schlag.[10]
Wilking ist verheiratet und Vater von drei Kindern.[11]
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]mit Tele (Alben)
- 2000: Tausend und ein Verdacht
- 2004: Wovon sollen wir leben
- 2007: Wir brauchen nichts
- 2009: Jedes Tier
- 2011: Jedes Tour Live
mit Die Höchste Eisenbahn (Alben)
- 2012: Unzufrieden (EP)
- 2013: Schau in den Lauf, Hase
- 2016: Wer bringt mich jetzt zu den Anderen
- 2019: Ich glaub dir alles
- 2020: StallWaldKirche EP (EP)
Solo
- 2011: Die Zukunft liegt im Schlaf (Album)
- 2015: Mann ohne Schmerzen (mit Moritz Krämer), Song auf der Single A Tribute to Nils Koppruch + Fink (zusammen mit The Dinosaur Truckers)[12]
Filmmusik (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2012: Bankraub für Anfänger
- 2013: König von Deutschland
- 2014: Der Bulle und das Landei (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2016: Dimitrios Schulze
- 2017: Magical Mystery oder: die Rückkehr des Karl Schmidt
- 2018: Petting statt Pershing
- 2019: Frau Jordan stellt gleich (Fernsehserie, 10 Folgen)
- 2019: Klassentreffen (Miniserie, 2 Folgen)
- 2020: Albträumer
- 2021: Tatort: Wer zögert, ist tot
- 2021: Tatort: Finsternis
- 2023: Ein Fest fürs Leben
- 2023: Jonja
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ [1] Crucchi Gang auf instagram.com, abgerufen am 9. November 2023
- ↑ Wie die Crucchi Gang Italien-Flair nach Berlin bringt. In: berliner-zeitung.de. 29. September 2020, abgerufen am 13. März 2021.
- ↑ Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Francesco Wilking Interview mit Francesco Wilking von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 5. Juli 2023. Ab Minute 13:30 berichtet Francesco Wilking von seiner Liebe für die Beatles.
- ↑ Podcast „Der Soundtrack meines Lebens“: Francesco Wilking. Interview mit Francesco Wilking von Redakteur Jan Schwarzkamp auf visions.de, 5. Juli 2023. Ab Minute 31:35 erzählt Francesco Wilking von seiner Leidenschaft für die Musik von Bob Dylan.
- ↑ Francesco Wilking. In: dichterlesen.net, abgerufen am 23. Dezember 2020.
- ↑ [2] Francesco Wilking auf laut.de, abgerufen am 23. Dezember 2020
- ↑ Felix Hooß: Amore endlich. In: faz.net. 9. September 2020, abgerufen am 13. März 2021.
- ↑ Deutsche Songs und der Klang von Italien. In: deutschlandfunkkultur.de, 4. August 2020.
- ↑ Eine Prise Pop fürs Staatstheater. In: braunschweiger-zeitung.de, 7. Oktober 2015.
- ↑ Fabian Soethof: Von Tele zum „Tatort“: Warum Songwriter Wilking auf Schlagerpop umschulte. In: musikexpress.de. 8. März 2016, abgerufen am 14. November 2023.
- ↑ Steffen Rüth: Neues Album der Crucchi Gang: „Fellini“ gibt deutschen Songs eine neue Farbe. 20. Juli 2023, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ The Dinosaur Truckers / Moritz Krämer & Francesco Wilking – A Tribute To Nils Koppruch + Fink. In: Discogs. Abgerufen am 14. November 2023.
Personendaten | |
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NAME | Wilking, Francesco |
ALTERNATIVNAMEN | Wilking, Francesco Andrea (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sänger, Musiker, Komponist und Liedtexter |
GEBURTSDATUM | 1974 |
GEBURTSORT | Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland |