Franz von Sonnleithner

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Franz Edler von Sonnleithner (* 1. Juni 1905 in Salzburg; † 18. April 1981 in Ingelheim am Rhein) war Vertreter des Auswärtigen Amts im Führerhauptquartier bei Adolf Hitler.

Der Sohn eines österreichischen Offiziers studierte Rechtswissenschaften in Wien und Innsbruck wo er 1928 zum Dr. iur promovierte. Anschließend war er Polizeikommissar zunächst in Wien und später in Salzburg, und war danach im Bundeskanzleramt in Wien tätig.

Wegen seines Eintretens für einen Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und seiner illegalen Aktivitäten für die in Österreich verbotene NSDAP wurde Sonnleithner am 26. September 1934 in Wien verhaftet und 1936 wegen Hochverrats und Missbrauchs der Amtsgewalt verurteilt. Er blieb bis zum 12. März 1938, dem Tag des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich, in Haft.

Bereits am 2. Dezember 1938 wurde er in das Auswärtige Amt einberufen, in dem er seine Karriere ausbauen konnte. Am 9. März 1939 wurde er Legationsrat und am 13. Juli 1940 zum Legationsrat Erster Klasse ernannt.

Später arbeitete er im persönlichen Stab des Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop.

Seit dem 18. April 1941 fungierte Sonnleithner als Vortragender Legationsrat und seit dem 31. März 1943 als Gesandter 1. Klasse. Diese Stellung ermöglichte es ihm, in den Führerhauptquatieren anwesend zu sein, und auch oft den Botschafter Walter Hewel zu vertreten, so auch am 20. Juli 1944 als das Attentat Claus Schenk Graf von Stauffenbergs auf Hitler erfolgte, das Sonnleithner jedoch unverletzt überlebte.

Von April 1945 bis 1948 saß er in unterschiedlichen amerikanischen Internierungslagern fest. Danach, am 1. September 1949, konnte er in der Privatindustrie von Ingelheim Fuß fassen.

Bis zu seinem Tod kämpfte Sonnleithner nicht nur um seine Rentenbezüge, sondern auch um seinen Ruf als Gesandter. Mit Erfolg behauptete er, dass er das Auswärtige Amt durch eine Auflösung durch Hitler beschützt habe.

1989 erschien seine Autobiographie: Als Diplomat im Führerhauptquartier. Langen-Müller, München 1989, ISBN 3-784-42267-5