Friedensplatz (Bonn)
Der Friedensplatz ist ein Platz in der Bonner Innenstadt. Der Platz lag ursprünglich vor dem Sterntor und war Standort des Viehmarkts. Nach Abriss des Sterntors wurde der Platz von 1899 bis 1922 Friedrichsplatz genannt und während der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) Adolf-Hitler-Platz. Ab 1945 erhielt er erneut den Namen Friedensplatz.
Von 1897 bis 1929 befand sich mitten auf dem Platz der Bahnhof Bonn Viehmarkt (ab 1899 Bonn Friedrichsplatz und ab 1922 Bonn Friedensplatz) als Endpunkt der schmalspurigen Vorgebirgsbahn. Ab 1906 entwickelte er sich zum Knotenpunkt im Straßenbahnnetz. Seit 1913 befand sich am Friedensplatz die Hauptstelle der Städtischen Sparkasse zu Bonn. Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Platz am 31. Oktober 1918 bei einem britischen Luftangriff von einer Bombe getroffen, die 16 Menschen tötete und erhebliche Sachschäden an umliegenden Häusern verursachte.[1] Das Sparkassengebäude diente nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1949 als lokales Hauptquartier der britischen Militärregierung und (kurzzeitig) Hochkommission.[2] 1955 wurde es für einen Neubau der Städtischen Sparkasse zu Bonn nach einem Entwurf Ernst van Dorps abgerissen. Ab 1960 war in diesem Gebäude ein Teil des Bundesministeriums für Verkehr ansässig.[3] Seit 1974 befindet sich der Friedensplatz am Rand der Fußgängerzone, weshalb die Straßenbahn in die Thomas-Mann-Straße verlegt wurde. Stattdessen wurde am Friedensplatz eine Bushaltestelle eingerichtet.
Mitte der 1980er Jahre wurde der Friedensplatz nach Plänen von Joachim Schürmann umgestaltet, wobei auch eine öffentliche Tiefgarage entstand. 2010 kam es zum Abriss des Sparkassengebäudes, das an gleicher Stelle bis Anfang 2014 neuerrichtet wurde.[4][5]
Weblinks
- Eintrag zu Friedensplatz in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland
- Eintrag im Bonner Straßenkataster
Einzelnachweise
- ↑ Richard Hedrich-Winter: „Wir wollen nie vergessen, was in diesen Tagen geschehen ist.“ Bonn im Luftkrieg 1914–1918. In: Dominik Geppert, Norbert Schloßmacher (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg in Bonn. Die Heimatfront 1914–1918 (=Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bonn, Band 72; Bonner Heimat- und Geschichtsverein, Stadtarchiv Bonn: Bonner Geschichtsblätter: Jahrbuch des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins, Band 65/66). Bonn 2016, ISBN 978-3-922832-82-9, S. 439–478 (hier: S. 468/469).
- ↑ Stadt Bonn, Stadtarchiv (Hrsg.); Helmut Vogt: „Der Herr Minister wohnt in einem Dienstwagen auf Gleis 4“: Die Anfänge des Bundes in Bonn 1949/50, Bonn 1999, ISBN 3-922832-21-0, S. 78–79.
- ↑ Eintrag beim Weg der Demokratie
- ↑ Das 30-Millionen-Euro-Projekt nimmt Fahrt auf, General-Anzeiger, 17. April 2012
- ↑ Friedensplatz: Neue Läden ab September, General-Anzeiger, 13. April 2013
Koordinaten: 50° 44′ 10,7″ N, 7° 5′ 52,8″ O