Frohnhof (Petersaurach)
Frohnhof Gemeinde Petersaurach Koordinaten: 49° 19′ 42″ N, 10° 44′ 28″ O
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Höhe: | 438 m ü. NHN |
Einwohner: | 37 (31. Dez. 2015)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91580 |
Vorwahl: | 09802 |
Frohnhof (umgangssprachlich: Frohūf[2]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach in Mittelfranken.
Inhaltsverzeichnis
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Weiler liegt an einer Steigung; dort entspringt ein kleiner Bach, der zum Rippach, Haselbach und zur Haslach wird, die rechts in die Bibert mündet. Ca. 0,5 km nordwestlich liegt der Buchendwald, ca. 0,5 km nordöstlich der Kindlerswald und ca. 0,5 km südöstlich liegt das Waldgebiet Himmelreich. Östlich des Ortes befindet sich Vestenberg und südlich Külbingen.[3]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ort hieß ursprünglich „Ronhof“ bzw. „Ranhof“.[4] 1476 war „Rohnhof“ ein Mannlehen der Herren von Vestenberg, die damit 1473/74 den Nürnberger Bürger Peter Volckamer belehnten. Am 9. November 1476 erwarb Hans von Eyb zu Vestenberg den „Rohen Hof“ von Peter Volckamer. Durch Tausch mit einem Hof in Bernhardswinden mit Stefan von Vestenberg wurde Hans von Eyb schließlich auch Lehensherr des Hofes. Während des 30-jährigen Kriegs verödete der Hof. 1649 ließ Hans Christoph von Eyb den Hof zu einem Herrensitz aufbauen. 1678 wird das Anwesen erstmals als „Frohnhof“ bezeichnet, wohl in Anlehnung an das mittelhochdeutsche Wort „vrôn“ (= Herr). Das Rittergut Frohnhof entstand erst 1724.[5]
In den Oberamtsbeschreibungen des Fürstentums Ansbach von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1732 wird der Ort folgendermaßen beschrieben: „Fronhoff, Ein dem Herrn von Eyb zugehöriger Hoff, samt 2. neben Güthlein, seind nach Vestenberg gepfarret, gehören aber mit dem Leichten [= Beerdigung] gleich Vestenberg zur Pfarr Haßlach. Die Vogthey gehört dem Herrn von Eyb, die Hochfraischl. hohe Obrigkeit aber, dem allhiesigen Ober- und Castenamt Anßpach.“[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Frohnhof 5 Haushalte. Das Hochgericht übte das Rittergut Frohnhof im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Frohnhof inne. Alle Anwesen hatten das Rittergut Frohnhof als Grundherrn. Neben den Haushalten gab es als herrschaftliche Gebäude die Amtsdienerwohnung und das Forsthaus.[7] Das Rittergut Frohnhof gehörte zum Ritterkanton Altmühl. Es hatte auch über Frankendorf, Langenloh und Wustendorf die Dorf- und Gemeindeherrschaft inne. Es hatte die Grundherrschaft über insgesamt 60 Anwesen, die sich in folgenden Orten verteilten (in Klammern ist die Zahl der Anwesen angegeben): Adelmannsdorf (4), Bernhardswinden (1), Eyb (5), Frankendorf (7), Frohnhof (5), Immeldorf (6), Kaltengreuth (2), Kleinhaslach (1), Külbingen (12), Langenloh (4), Malmersdorf (1), Rückersdorf (1), Schönbronn (1), Weiherhof (1) und Wustendorf (9).[8] Auch nach der Säkularisation (1803) hatte das Rittergut Frohnhof über seine Anwesen bis 1836 das Patrimonialgericht inne.[9]
Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1800) wird der Ort als „freyherrlich Ebischer Weiler mit 4 Unterthanen im Bezirke des Ansbachischen Kameral-Amts Ansbach“ beschrieben.[10]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Frohnhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Vestenberg zugeordnet. Es gehörte auch der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Vestenberg an.[11] Diese wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Petersaurach eingegliedert.
Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Haus Nr. 1 (Schlösschen): zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit Krüppelwalmdach und Stichbogenportal mit gerader Verdachung. Zugehörige ehemalige Zehntscheune des 18. Jahrhunderts, eingeschossig mit rustizierten Ecklisenen und Mansarddach
- Haus Nr. 2: Scheune, wohl schon des 18. Jahrhunderts, eingeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalm[12]
Siehe auch: → Liste der Baudenkmäler in Petersaurach#Frohnhof
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2009 | 2015 |
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Einwohner | 29 | 39 | 38 | 33 | 33 | 37 | 32 | 56 | 46 | 37 | 31 | 38 | 37 |
Häuser[13] | 6 | 7 | 6 | 7 | 6 | 6 | 6 | 6 | |||||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [1] |
Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt. Seit 1578 gehören sie zu St. Laurentius (Vestenberg). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) und sind seit 1992 nach St. Franziskus (Neuendettelsau) gepfarrt.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Vestenberg, Külbingen und Thurndorf.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Kaspar Bundschuh: Frohnhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 227 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 79.
- Günther P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 95.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Michael Laßleben, Kallmünz 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 856.
- Karl Heinrich von Lang; Heinrich Christoph Büttner; Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach. In: Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Nr. 1. Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, S. 17 (Digitalisat).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Frohnhof auf der Website Petersaurach.de
- Frohnhof in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Frohnhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Frohnhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b www.petersaurach.de
- ↑ E. Fechter, S. 79.
- ↑ Frohnhof im BayernAtlas
- ↑ M. Jehle, Bd. 1, S. 483. E. Fechter, S. 79, führt einen Beleg von 1311 auf, in der von einem „curiam dictam Fronhof“ die Rede ist. Damit ist aber wahrscheinlich nicht dieser Ort gemeint.
- ↑ M. Jehle, Bd. 1, S. 481f.
- ↑ Zitiert nach Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB 1107020085, S. 183.
- ↑ M. Jehle, Bd. 2, S. 856.
- ↑ M. Jehle, Bd. 2, S. 822.
- ↑ M. Jehle, Bd. 2, S. 971.
- ↑ J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 227.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle, Bd. 2, S. 961.
- ↑ G. P. Fehring, S. 95. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt ggf. abgerissen.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 27 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 46 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen von 1871), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Karl von Rasp: Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Hrsg.: K. Bayer. Statistisches Bureau. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1092 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, Abschnitt II, Sp. 1031 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 330 (Digitalisat).