Fuduntu
Fuduntu | |
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Fuduntu Desktop | |
Entwickler | Fuduntu Team |
Lizenz(en) | diverse |
Akt. Version | 2013.3 (April 2013) |
Abstammung | GNU/Linux ↳ Red Hat Linux ↳ Fedora ↳ Fuduntu |
Architektur(en) | i386, AMD64 |
Sonstiges | Sprache: mehrsprachig Standard-Desktop: Gnome |
www.fuduntu.org |
Fuduntu Linux war eine Rolling-Release-Linux-Distribution. Das Ziel des Distribution-Projektes war es, eine ästhetisch ansprechende Benutzererfahrung mit aktuellen Anwendungen vorwiegend für Notebooks oder Netbooks, aber auch für Desktop-Computer zu bieten.[1][2] Die Distribution enthielt mit Gnome 2 eine klassische Arbeitsoberfläche. Neben Open-Source-Software war auch proprietäre Software wie Adobe Flash oder Steam enthalten,[3] die zur Installation von ihrem Software-Repository zur Verfügung gestellt wurde. Fuduntu war auf einen geringen Energieverbrauch optimiert und bot Werkzeuge zur Maximierung der Akkulaufzeit. Da Fuduntu als Rolling Release entwickelt wurde, konnten die Benutzer kontinuierlich von aktueller Software profitieren.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fuduntu wurde von Andrew Wyatt ins Leben gerufen,[1] um die Vorteile der Linux-Distributionen Fedora und Ubuntu zu vereinen und auf einem Asus-Eee-Netbook optimal nutzen zu können.[2][4] Fuduntu wurde ursprünglich auf der Basis von Fedora entwickelt, verwendete aber seit der Abspaltung von Fedora 14 Anfang November 2011 eine eigene Codebasis. Deshalb konnten die für aktuelle Fedora-Versionen erstellten Pakete inkompatibel sein.
Mitte April 2013 wurde ein öffentliches Meeting abgehalten um die Zukunft von Fuduntu zu besprechen, die von zwei zentralen Entwicklungen gefährdet war: Die Arbeitsumgebung Gnome 2 und die Programmbibliothek GTK2 waren veraltet und wurden zunehmend seltener unterstützt, außerdem setzte sich systemd als Hintergrundprogramm immer mehr durch, welches von Fuduntu aber nicht unterstützt wurde. Man war in einer Sackgasse angekommen, konnte die Ressourcen um die Hürden zu überwinden nicht bereitstellen und entschloss sich deshalb das Projekt zu beenden.[5] Sollte es ursprünglich noch Support bis Ende September 2013 geben,[6] verkündete Andrew Wyatt am 28. April 2013 das endgültige Aus von Fuduntu aufgrund der stark zurückgegangenen Nutzerzahlen. Kurz darauf wurden alle bis dahin aufgelaufenen Änderungen in einer finalen Version 2013.3 veröffentlicht.[7][8]
Besondere Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen der Ausrichtung auf einen geringen Energieverbrauch lagen bei Fuduntu die /tmp- und /var/log-Verzeichnisse in einer RAM-Disk. Zudem wurde die Swap-Priorität in der Speicherverwaltung des Linux-Kernels auf einen unüblich tiefen Wert von 10 gesetzt, um die Häufigkeit von Festplattenzugriffen zu reduzieren. Zusätzlich enthielt Fuduntu das von Andrew Wyatt entwickelte Jupiter-Energie-Management-Applet[1] für eine einfache Regulierung der CPU-Performance-Einstellungen, Bildschirmausgabe, Auflösung etc.[9]
Ähnlich wie Ubuntu beinhaltete die Fuduntu-Installation je eine Software für einen Zweck:
- Dateimanager: Nautilus Elementary
- Browser: Chromium
- E-Mail-Programm: Mozilla Thunderbird
- Office-Paket: LibreOffice
- Bildbearbeitungssoftware: GIMP
- Mediaplayer: VLC
Auf den Installationsmedien waren zudem folgende proprietäre Pakete enthalten:
- Adobe Flash
- Fluendo Media Codec
- Steam[3]
- Netflix-Support von Ubuntu[3][10]
Neben dem Mac OS X nachempfundenen Dock,[3] das mit der Software Cairo Dock verwirklicht wurde,[10] fiel an der grafischen Gestaltung von Fuduntu das Faenza Cupertino genannte Icon-Thema auf. Es gab dem Desktop mit seinen streng quadratisch gestalteten Icons das für Fuduntu typische Aussehen.
Fuduntu-Projekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fuduntu-Distribution war ein Community-Projekt mit demokratischer Entscheidungsfindung. Trotz der Entwicklung als Rolling Release veröffentlichten die Entwickler regelmäßig „Quartals-Release-Medien“. Dabei handelte es sich um Installationsmedien, die den aktuellen Entwicklungsstand abbildeten.
Rund 18 Personen gehörten zum Entwicklerteam,[9] das Führungsteam des Projekts bestand aus den folgenden Mitgliedern: (Stand: November 2012)[11]
- Andrew Wyatt, Projektleiter
- Randy Adams (Crandy2), Leiter Supportteam
- Noah Hall (Enalicho), Leiter Entwicklungsteam
- Nick Bryda (Fufu), Leiter Paketierungsteam
- David Holden, Leiter Infrastruktur
- Lee Ward (ViperChief), Leiter Kommunikationsteam
- Blair Zimmerman (Psych0), Leiter Marketing
Andrew Wyatt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Andrew Wyatt ist der Gründer und Projektleiter des Fuduntu-Projektes. Er ist ausgebildeter Linux Systems Architect and Engineer sowie Red Hat Certified Engineer und arbeitete 16 Jahre lang als Technologie-Leiter in der Bereitstellung und Verwaltung von IT-Lösungen.
Auszeichnung und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Am 14. März 2013 ernannte die Linux Foundation Fuduntu zum Sieger des Jahres 2013 in der Kategorie „Beste Desktop-Distribution“.[12]
- Fuduntu war unter anderem Teil der Heft-DVDs der Linux-Zeitschriften Linux Intern und Linux Format.[13]
- Im Juli 2012 schätzten die Entwickler die Anzahl der aktiven Installationen auf rund 35.000,[14] im Oktober 2012 bereits auf rund 45.000.[15][9] Diese Zahlen wurden durch Auswertung von Software und Datenverkehr ermittelt.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurde kritisiert, dass Fuduntu auch in der Version 2013.1 immer noch die Gnome-Oberfläche der Version 2 als Standarddesktop verwendete, statt auf die aktuelleren MATE, Cinnamon oder Gnome 3 zu setzen.[3] Die Entwickler boten in dieser Version Enlightenment als Alternative zum nachinstallieren an. Mit Version 2013.2 begann die Arbeit an einer KDE Variante von Fuduntu.[16]
Versionsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Datum | Version | Bemerkung |
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7. November 2010 | 14.0.8 |
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25. November 2010 | 14.5 | |
3. Dezember 2010 | 14.6 |
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10. Dezember 2010 | 14.7 |
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18. Dezember 2010 | 14.7-2 | Folgende Programme wurden in den Standard-Lieferumfang aufgenommen: |
21. Dezember 2010 | 14.7-3 |
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5. Januar 2011 | 14.7-7 |
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7. Januar 2011 | 14.8 |
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16. Januar 2011 | 14.8-2 |
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23. Januar 2011 | 14.8-3 |
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29. Januar 2011 | 14.8-4 |
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11. März 2011 | 14.9 |
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18. Juni 2011 | 14.10 |
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4. Juli 2011 | 14.10.1 | |
20. September 2011 | 14.11 |
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7. November 2011 | 14.12 |
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10. Januar 2012 | 2012.1 |
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1. April 2012 | 2012.2 | |
2. Juli 2012 | 2012.3 |
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1. Oktober 2012 | 2012.4 |
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7. Januar 2013 | 2013.1 |
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8. April 2013 | 2013.2 |
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Systemvoraussetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Version 2012.4:[9]
32 Bit: 900 MHz oder schnellere CPU, 384 MB RAM, 5 GB verfügbarer Festplattenspeicher.
64 Bit: 1 GHz oder schnellere 64-Bit-CPU, 1 GB RAM, 6 GB verfügbarer Festplattenspeicher.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Falko Benthin: Fuduntu im Test: Linux-Distribution auf Fedora-Basis für Netbooks. teltarif.de Onlineverlag GmbH, 2. Januar 2011, abgerufen am 2. April 2013.
- ↑ a b About Fuduntu. Fuduntu Project, archiviert vom am 29. April 2011; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ a b c d e Rob Zwetsloot: Fuduntu 2013.1 Review – Quite Punny. Imagine Publishing Ltd., abgerufen am 28. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Fuduntu Is A Fedora 14 Remix For Netbooks And Laptops. Web Upd8: Ubuntu / Linux blog, 14. November 2010, abgerufen am 15. August 2011 (englisch).
- ↑ Fuduntu Team meeting April 14, 2013. Fuduntu Project, archiviert vom am 21. April 2013; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ Fuduntu Projekt verkündet die Einstellung der Distribution Fuduntu auf Pro-Linux abgerufen am 17. April 2013
- ↑ Project Ends. Fuduntu Project, archiviert vom am 18. Mai 2013; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ Sofortiges Aus für Fuduntu: Keine weiteren Updates mehr auf bitblokes.de, Autor Jürgen Donauer, 29. April 2013 abgerufen am 4. Juli 2014
- ↑ a b c d Rohan Pearce: Linux distro spotlight: Fuduntu. 1. November 2012, abgerufen am 4. Juli 2014 (englisch).
- ↑ a b Jürgen Donauer: Fuduntu 2013.1 ist veröffentlicht. bitblokes.de, 8. Januar 2013, abgerufen am 2. April 2013.
- ↑ Happy Second Anniversary Fuduntu! Fuduntu Project, archiviert vom am 24. März 2013; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ Katherine Noyes: The 2013 Top 7 Best Linux Distributions for You. The Linux Foundation, 14. März 2013, abgerufen am 2. April 2013 (englisch).
- ↑ Katherine Noyes: Issue 168 (March 2013) – Linux vs Windows 8: The verdict. Future Publishing Limited, 1. März 2013, abgerufen am 2. April 2013 (englisch).
- ↑ a b Releaseinfo 2012.3. Fuduntu Project, archiviert vom am 29. Oktober 2012; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ a b Releaseinfo 2012.4. Fuduntu Project, archiviert vom am 7. November 2012; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ a b Releaseinfo 2013.2. Fuduntu Project, archiviert vom am 27. April 2013; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ Releaseinfo 2012.2. Fuduntu Project, archiviert vom am 9. November 2012; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
- ↑ Releaseinfo 2013.1. Fuduntu Project, archiviert vom am 15. Januar 2013; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).