Gertrud Spitta
Gertrud Spitta (* 12. Januar 1881 in Berlin als Gertrud Agnes Luise Hildegard Spitta; † 12. Oktober 1967 in Stuttgart) war eine deutsche Malerin und Grafikerin.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tochter des Geheimen Oberbaurats Max Spitta und seiner Ehefrau Hildegard geb. Passow (1859–1933) ließ sich bei Hans Licht, Ernst Kolbe, Otto Günther-Naumburg, Carl Kayser-Eichberg in Berlin und bei Moritz Heymann in München ausbilden. Zusätzlich studierte sie an der Zeichen- und Malschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen bei Aenny Loewenstein. Von 1913 bis 1942 war sie Vereinsmitglied.[1] Von 1916 bis 1938 ist sie als Mitglied im Lyceum-Club Berlin nachweisbar.
Ab 1906 war sie als freischaffende Künstlerin in Berlin tätig, sie spezialisierte sich auf die Freilichtmalerei. Ihre Landschaften und Stadtansichten zeichnen sich durch eine ausgesuchte Farbigkeit und expressive Strichführung aus, die im natürlichen Licht besonders hervorstechen. Die Malerin unternahm Studienreisen nach Italien und nach Holland, wo sie 1926/27 Parkstudien auf dem Anwesen des exilierten Kaisers Wilhelm II. in Doorn betrieb.
Am 15. Februar 1944 fielen ihr Besitz und ihr Œuvre dem Bombenkrieg in Berlin zum Opfer, es sind nur noch wenige ihrer Arbeiten vorhanden. Danach lebte sie bis zum Vorrücken der russischen Armee in Damen in Pommern. Anfang 1945 floh sie über Prag und Bamberg nach Buch am Forst (Oberfranken), wo sie bis 1950 unter schwierigen Umständen als Flüchtling lebte und arbeitete. Von 1950 bis 1951 wohnte sie in Lochham bei München, von 1951 bis 1961 in Wüstenrot bei Heilbronn, von 1961 bis 1963 in Neuenstadt am Kocher und von 1963 bis zu ihrem Tod im Ludwigstift in Stuttgart.
Einzelausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Adalbert Rohloff, Berlin: Gertrud Spitta. Gemälde und Dokumente (Juni/August 2016)
Gruppenausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hamburger Kunstverein: Kollektion der Berliner Impressionisten. September 1912
- Große Berliner Kunstausstellung 1914, 1929, 1930 und 1931
- Verein der Berliner Künstlerinnen – Ausstellung 1926, 1929, 1930, 1934, 1937, 1940, 1941 und 1942
- Kunsthalle Düsseldorf: Die deutsche Malerin und Bildhauerin. März/April 1941, Katalog No. 209
- Galerie Nierendorf ca. 1934 Berlin Frühjahrsausstellung Verein Künstlerinnen zu Berlin
- Galerie von der Heyde Berlin 1938 Dezember Ausstellung Verein der Berliner Künstlerinnen
- 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen VdBK in der Camaro Stiftung Berlin, 26. November 2016 bis 24. März 2017
- November 2017 - April 2018 Museum der Havelländischen Malerkolonie Ferch [1] Figurative Malerei: Bildnisse und Genreszenen
- Schloss Biesdorf Ausstellungen aktuell 2019 Klasse Damen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Spitta, Gertrud. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 391 (biblos.pk.edu.pl).
- Dresslers Kunsthandbuch, 9. Auflage des 2. Bandes, Erscheinungsjahr 1930
- Westermanns Monatshefte Jg. 60 Bd. 120/I (1916), S. 176f. (mit Abb.)
- Katalog Große Berliner Kunstausstellung 1929/1930/1931
- Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. (Hrsg.): Käthe, Paula und der ganze Rest. Künstlerinnenlexikon. Berlin 1992, ISBN 3-89181-411-9, S. 161.
- Detlef Lorenz: Künstlerspuren in Berlin vom Barock bis heute. Ein Führer zu Wohn-, Wirkungs- und Gedenkstätten bildender Künstlerinnen und Künstler. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2002.
- Quo Vadis Mater? Künstlerinnen des Lyceum-Club Berlin 1905–1933. Berlin 2015, S. 108.
- Blick vom Kirchturm. Geschichte und Geschichten aus Buch am Forst. 2007 - Wolfgang Etterich: Verschollene Malerin gefunden. S. 24–25.
- Profession ohne Tradition. 125 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V. 1992, S. 451.
- Katalog zur Ausstellung „Fortsetzung folgt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen“.Vice Versa Verlag Berlin 2017, ISBN 978-3-932809-81-1, S. 138–139.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesarchiv Berlin A Rep 243-04 Reichskammer der bildenden Künste.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lexikon des Vereins Berliner Künstlerinnen 1867 e.V. (zu Gertrud Spitta)
- Archiv des VdBK in der Akademie der Künste Berlin
- Franken.de :Kunstfund zeigt Winterfreuden in Buch am Forst
- Fortsetzung folgt!150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V.
- art in berlin mit Korsett und Pinsel
- Gertrud Spitta bei askart
- Visit Berlin Klasse-Damen-Ausstellungseroeffnung
- Schloss Biesdorf Ausstellungen aktuell 2019 Klasse Damen
- Kathrin Schrader Klasse-Damen-im-Jahr-2019
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Material befindet sich im Archiv des Vereins der Berliner Künstlerinnen in der Akademie der Künste in Berlin.
Personendaten | |
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NAME | Spitta, Gertrud |
ALTERNATIVNAMEN | Spitta, Gertrud Agnes Luise Hildegard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Malerin und Grafikerin |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1881 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 12. Oktober 1967 |
STERBEORT | Stuttgart |