Giacomo della Porta

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Giacomo della Porta: Fassade von Il Gesù

Giacomo della Porta (* um 1532 in Porlezza[1] oder in Rom;[2][3] † 3. September 1602 in Rom) war ein italienischer Architekt und Bildhauer in der Nachfolge von Michelangelo und Giacomo Barozzi da Vignola. Er gilt als Wegbereiter des römischen Barock.[4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Giacomo della Porta, Sohn des Bildhauers Bartolomeo, begann seine Lehre bei einem Stuckateur.[2] Er wurde Schüler Michelangelos und einer der wichtigste Vermittler seiner architektonischen Errungenschaften. Seine Hauptwerke sind im Wesentlichen Weiterführungen von Bauten, die ihm zur Vollendung anvertraut wurden und denen er jeweils individuelle Akzente gab. So leitete er nach Michelangelos Tod 1564 die Arbeiten der Gesamtanlage am Kapitolsplatz als Architetto del Popolo Romano, vollendete die Arbeiten am Konservatorenpalast und dem Senatorenpalast und stellte die Cordonata, die Freitreppe fertig (1564–1575). Entgegen den ursprünglichen Plänen legte er u. a. einen breiten Frontprospekt durch eine stärker eingeschnittene, flachere Freitreppe an und stellte den Senatorenpalast ins Zentrum der Sichtachse.

Giacomo della Porta: Kirche Santissimo Crocifisso
Giacomo della Porta: Kirche Santa Maria ai Monti

Später war er der Lehre Giacomo Barozzi da Vignolas verpflichtet und nach dessen Tod 1573 mit der Fertigstellung vieler seiner Projekte betraut u. a. der römischen Kirche Il Gesu. Die von ihm entworfene Fassade steht in ihrer Plastizität für eine neue Formsprache und wurde typprägend. Er änderte den auf Vignola zurückgehenden Entwurf durch eine stark gegliederte Ordnung mit Pilastern, Ädikulen an Mittelfenster und Hauptportal und fügte Wandnischen ein. Er übernahm auch die Stelle Vignolas als führender Bauleiter von Petersdom, die er bis 1562 innehatte. 1578–1590/1593? führte er mit Unterstützung von Domenico Fontana die drei Kuppeln des Doms nach den Plänen Michelangelos aus, wobei er Änderungen in der Lichtführung und den Proportionen vornahm. Dazu erhöhte er u. a. die Hauptkuppel um einige Meter. Im Auftrag Papst Gregor XIII. gestaltete er die Cappella Gregoriana (1573) im Petersdom.

Durch seine zahlreichen Werken wurde er stilbildend und zum bedeutendsten Architekten Roms, der bis heute das Stadtbild wesentlich prägt. Er starb 1602 in Rom und wurde in der Basilika Santa Maria in Aracoeli begraben.

Brunnen mit antikem Wasserbecken und Maske
Kirche Santa Maria dell’Orto, Hochaltar

Großprojekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kapitol – Weiterführung der Arbeiten von Michelangelo
  • Peterskirche – Weiterführung der Arbeiten von Michelangelo und Vignolas

Weitere Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sakralbauten

Paläste

Brunnen

Schildkrötenbrunnen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Giacomo della Porta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Schwager: Giacomo della Portas Herkunft und Anfänge in Rom. 1975.
    In der Literatur sind beide Städte als Geburtsort zu finden, allerdings führt die lombardische Stadt Porlezza, neben anderen Mitgliedern seiner Familie, ihn als bedeutende Persönlichkeit der Stadt.
  2. a b Giovanni Baglione: Le vite de pittori, scultori et architetti. 1642, S. 80.
  3. Werner Körte: Porta, Giacomo della. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 278 (biblos.pk.edu.pl).
  4. Giacomo della Porta. In: Lexikon der Kunst. Band 9, 1994, S. 240.