Haapsalu
Haapsalu | |||
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Staat: | ![]() | ||
Kreis: | ![]() | ||
Koordinaten: | 58° 57′ N, 23° 32′ O | ||
Höhe: | 10 m | ||
Fläche: | 10,59 km² | ||
Einwohner: | 11.295 (2011) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.067 Einwohner je km² | ||
Zeitzone: | EET (UTC+2) | ||
Telefonvorwahl: | (+372) 047 | ||
Postleitzahl: | 90503 - 90507 | ||
Bürgermeister: | Urmas Sukles | ||
Postanschrift: | Posti 34 90504 Haapsalu | ||
Website: | |||
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![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1d/Haapsalu_panorama.jpg/220px-Haapsalu_panorama.jpg)
Haapsalu (deutsch und schwedisch Hapsal) ist eine Stadt in Estland.
Haapsalu liegt an der Westküste von Estland und ist ähnlich wie Pärnu ein Kurort mit mildem Klima. Wegen ihrer vielen Wasserläufe wird die Stadt in Estland auch das „Venedig des Nordens“ oder „Venedig an der Ostsee“ genannt.
Geschichte
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d8/Haapsalu_castle.jpg/220px-Haapsalu_castle.jpg)
Die Stadt wurde zwischen 1260 und 1270 gegründet. Sie geht auf den hier gegründeten Sitz des Bistums Ösel-Wiek zurück. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1279, als der damals Hapsal genannte Ort für 300 Jahre zum Zentrum des Bistums wurde. Die beeindruckende, auf einer künstlichen Anhöhe liegende Bischofsburg, die von einer 803 m langen Mauer umgeben und als Ruine erhalten ist, erinnert noch heute an diese Zeit.
Als der Bischofssitz nach Arensburg (estnisch Kuressaare) wechselte, verlor die Stadt mehr und mehr an Bedeutung. Diese Entwicklung endete erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der deutschbaltische Arzt Carl Abraham Hunnius entdeckte damals die heilende Wirkung des Schlamms von Haapsalu, gründete 1825 ein erstes Sanatorium und etablierte die Stadt schnell als mondänen Kurort. Es wurden Seebäderhäuser und Schlammheilstätten gebaut. Die russische Zarenfamilie Romanow schätzte den Kurort, der früher wie heute besonders im Sommer viele estnische und ausländische Besucher anzieht.
Pjotr Iljitsch Tschaikowski soll seine 6. Sinfonie in seinem Sommerhaus in Haapsalu geschrieben haben.
Ein typisches Andenken sind die in Haapsalu hergestellten Wollschals.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1934 | 1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2004 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 |
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Einwohner | 4.649 | 8.567 | 11.483 | 13.035 | 13.035 | 11.876 | 11.644 | 11.572 | 11.298 | 11.295 |
Politik
Der Stadtrat wurde zuletzt am 18. Oktober 2009 auf vier Jahre gewählt und besteht aus 21 Mitgliedern. Vorsitzender ist Jaanus Karilaid. Bürgermeister der Stadt ist Urmas Sukles.
Städtepartnerschaften
Haapsalu pflegt Städtepartnerschaften mit
Loviisa in Finnland
Rendsburg in Deutschland (seit 1989)
Almere in Niederlande
Eskilstuna in Schweden
Fundão in Portugal
Greve in Chianti in Italien
Haninge in Schweden
Hanko in Finnland
Uman in Ukraine
Weymouth in Großbritannien
Borowitschi in Russland
Kultur und Sehenswürdigkeiten
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3b/Eisenbahnmuseum_Haapsalu.jpg/220px-Eisenbahnmuseum_Haapsalu.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/91/Hapsals_slott_1889.jpg/220px-Hapsals_slott_1889.jpg)
Die Hauptsehenswürdigkeiten sind das Bischofsschloss, die Promenade (Promenaad), auf der schon Künstler wie Pjotr Iljitsch Tschaikowski und der Maler Nikolai Roerich flanierten, und der Kursaal (Kuursaal, gebaut 1898).
Das kulturelle Leben erwacht in Haapsalu im Sommer. Dann finden in dem Küstenstädtchen mehrere Festivals statt.
Bauwerke und Eisenbahn
Haapsalu ist reich an Jugendstil-Villen, die nach und nach restauriert werden. Das wahrscheinlich älteste heute noch erhaltene Denkmal für Friedrich Schiller steht seit 1957 im Läänemaa Muuseum der Stadt. Es wurde 1813 auf der nahegelegenen Halbinsel Puhu (deutsch Pucht) von Dorothea Augusta von Rosen (1781–1826), einer Bekannten von Schillers Frau, errichtet worden.
Außerdem hat Haapsalu den Bahnhof mit dem (zur Zeit seiner Entstehung) mit 214 m längsten überdachten Bahnsteig Europas. Der Bahnhof, 1907 erbaut vom St. Petersburger Architekten Verheim, ist heute nur noch ein Baudenkmal und Museum. Er bildete den Endpunkt der 1905 eröffneten Bahnlinie von Keila nahe der Hauptstadt Tallinn nach Haapsalu. Das mit Unterstützung des Zaren verwirklichte Eisenbahnprojekt spiegelt die damalige Bedeutung des Städtchens als Kurort. Nach der Unabhängigkeit Estlands 1991 wurde der Tourismus zwar wieder entwickelt, die Eisenbahnanbindung jedoch nicht mehr gefördert. Der Streckenabschnitt Riisipere-Haapsalu wurde 1995 unter Protesten aus der Bevölkerung für den Personenverkehr geschlossen und 2004 demontiert. Auf den im Bahnhofsareal verbliebenen Gleisen stehen heute historische Lokomotiven und Waggons, und in einem Teil des Bahnhofes ist ein Eisenbahnmuseum untergebracht.
Vom Eisenbahnmuseum startet ein ca. 50 km langer Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse nach Riisipere, wo Bahnanschluss nach Tallinn besteht. Dies ist eine touristische Investition der EU, die die lange Strecke zwischen Tallinn und Haapsalu für Radtouristen besser erschließt.
Legende von der Weißen Dame
Der Legende nach verliebte sich einst ein Domherr in ein Mädchen und schmuggelte dieses diese als Chorknabe verkleidet ins Bischofsschloss. Als man die Liaison entdeckte, wurde der Domherr in den Kerker geworfen, wo er verhungerte, währtend das Mädchen lebendig in die Wand der gerade im Entstehen begriffenen Kirche eingemauert wurde. Seither erscheint dort im mittleren Fenster in den Vollmondnächten des Augusts ein greller Schatten, der Ähnlichkeit mit den Umrissen einer Frauengestalt hat. Jährlich findet zu diesem Zeitpunkt das Festival „Zeit der Weißen Dame“ (Valge daami aeg) statt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Festival für Alte Musik
- Geigenfestival Viiulimängud
- Pjotr-Tschaikowski-Musik-Festival
- August Blues Festival (Augustibluus)
- Valge daami aeg
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
in Haapsalu wurden geboren:
- Evert Horn (1585–1615), schwedischer Feldmarschall
- Gustav Adolph Oldekop (1755–1838), Lyriker
- Friedrich von Löwis of Menar (1767–1824), Russisch-Kaiserlicher Generalleutnant, Landmarschall von Livland
- Paul von Prittwitz (1791–1856), kaiserlich-russischer Generalleutnant und Senator
- Fürst Alexander Gortschakow (1798–1883), russischer Diplomat, Außenminister und Kanzler
- Ferdinand Wiedemann (1805–1887), deutschbaltischer Sprachforscher
- Nikolai Vekšin (1887–1951), Segler
- Fred von Hoerschelmann (1901–1976), deutschbaltischer Hörspielautor
- Andres Põder (* 1949), lutherischer Theologe, Erzbischof von Tallinn
- Leili Pärnpuu (* 1950), Schachspielerin
- Andres Lipstok (* 1957), Ökonom und Politiker
- Heiki Kranich (* 1961), Politiker
- Heidi Rohi (* 1966), Degenfechterin
- Kaido Kaaberma (* 1968), Degenfechter
- Urve Palo (* 1972), Politikerin
- Eda-Ines Etti (* 1981), Sängerin
weiter mit Haapsalu verbunden Persönlichkeiten:
- Ilon Wikland (* 1930), in Tartu geboren, nach Schweden ausgewandert, Kinderbuchillustratorin
Weblinks
- Commons: Haapsalu – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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