Hagenhof (Treuchtlingen)
Hagenhof Stadt Treuchtlingen
| |
---|---|
Koordinaten: | 48° 57′ N, 10° 49′ O |
Höhe: | 584 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Hagenhof ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Hagenhof liegt in der Gemarkung Auernheim.[3]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt in der Südlichen Frankenalb auf dem Hahnenkamm südöstlich von Auernheim und westlich des Treuchtlinger Ortsteils Freihardt der Gemarkung Windischhausen. Südlich befindet sich das Waldgebiet Grottenhof. Nördlich von Hagenhof führt die Staatsstraße 2216 vorbei; von ihr zweigt, von Auernheim in Richtung Treuchtlingen kommend, vor einem Sägewerk eine Ortsverbindungsstraße nach Hagenhof ab, die weiter nach Döckingen führt.[4]
Ortsnamensdeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname bedeutet „Hof am Dornbusch“ oder „Hof bei der Einfriedung/Umhegung“. Denkbar ist, dass auch ein Besitzer/Erbauer namens Hag(o, -e, -en) namensgebend war.[5][6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Circa 400 Meter südöstlich des Hagenhofes befindet sich ein hallstattzeitliches Grabhügelfeld; 1982/1983 wurden zwei Hügel ergraben. Etwa einen halben Kilometer ostsüdöstlich des Hagenhofes wurde eine dreigebäudige römische villa rustica ergraben. Steingebäude in der Flur „Schloßbuck“ bei Hagenhof könnten ebenfalls römischen Ursprungs sein.[7]
Der Hagenhof, ein landwirtschaftliches Anwesen, dessen Hauptgebäude sich als zweigeschossiges Gutshaus mit Satteldach aus dem frühen 19. Jahrhundert zeigt, wird urkundlich erstmals 1514 erwähnt: Jakob Schlayff, Bauer auf dem „Hagenhoff“, zinste an die Herrschaft Rechenberg. Ein Beleg von 1535 besagt, dass der Hof zum Halsgericht Hohentrüdingen gehört. 1590 ging der Hof durch Verkauf von der Herrschaft Rechenberg an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach über. Er war, so ein Beleg von 1732, dem Verwalteramt Schwaningen zugeteilt; der große und der kleine Zehnt ging nach Auernheim.[5][6] Am Ende des Heiligen Römischen Reiches bestand Hagenhof aus zwei Halbhöfen.[8]
Seit 1806 im Königreich Bayern, wurde der Hagenhof 1808 dem Steuerdistrikt und 1810 sowie 1818 der Ruralgemeinde Auernheim im Landgericht Heidenheim.[9] Diese wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 nach Treuchtlingen eingemeindet.[10] 1984 bestand Hagenhof aus einem landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb.[5]
Einwohnerzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1818: 11 Einwohner, 1 Anwesen[9]
- 1824: 11 Einwohner, 1 Anwesen[9]
- 1861: 11 Einwohner, 3 Gebäude[11]
- 1950: [12] 8 Einwohner, 1 Anwesen
- 1961: [13] 9 Einwohner, 1 Wohngebäude
- 1987: [1] 5 Einwohner, 1 Wohngebäude
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Hagenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 466 (Digitalisat).
- Heimat- und Bäderverein Treuchtlingen e. V. (Hrsg.): Heimatbuch Treuchtlingen. Treuchtlingen [um 1984].
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 119.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hagenhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. November 2022.
- Hagenhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- Hagenhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 25. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b c Heimatbuch Treuchtlingen, S. 134
- ↑ a b Schuh, S. 119
- ↑ Konrad Spindler: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Archäologie und Geschichte. Stuttgart 1987, S. 39; Gotthard Kießling: Denkmäler in Bayern. Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. München 2000, S. 655 f.
- ↑ Hofmann, S. 126
- ↑ a b c Hofmann, S. 231
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1037, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).