Hermann Hussong

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Bunter Block in Kaiserslautern

Hermann Hussong (* 20. September 1881 in Blieskastel; † 16. September 1960 in Heidelberg) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner, der vor allem in Kaiserslautern und Heidelberg tätig war. Er wirkte 1909 bis 1933 im Stadtbauamt von Kaiserslautern. Er war als Architekt und Stadtplaner tätig und hat mit seinen zahlreichen qualitätvollen Bauten das Kaiserslauterer Stadtbild bis heute geprägt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1900 in Zweibrücken nahm er ein Studium an der Technischen Hochschule München auf, das er 1905 mit Auszeichnung als Diplom-Ingenieur und Regierungsbauführer abschloss. Er kehrte in die Pfalz zurück und wirkte am Neubau der Heil- und Pflegeanstalt in Homburg mit. 1908 wurde er an das Landbauamt Bamberg berufen, wo er die staatliche Korbflechterei Lichtenfels und zwei Domherrenhäuser entwarf.

1909 trat Hussong als Stadtbauamtmann mit dem Aufgabenbereich Stadtplanung und Hochbau in Kaiserslauterer Dienste. Dort entwarf er 1912 den Waldfriedhof, der zum Vorbild für ähnliche Anlagen in Deutschland wurde. 1920 wurde er zum Oberbaudirektor ernannt. Bis zu seiner Zwangspensionierung 1933 entwarf er in Kaiserslautern zahlreiche Neubauten, deren Stil von expressionistisch verfremdeter Barockarchitektur bis zum Funktionalismus reicht. Beispiele sind die Wohnanlage in der Fischerstraße (1919 ff.), das „Bunte Viertel“ in der Königstraße / Marienstraße (1924–1925) und der Rundbau (1928). Verloren sind u. a. das Ausstellungsgelände (1925, im Krieg zerstört)[1] und das Protestantenhaus (nach dem Krieg umgebaut zum Pfalztheater, 1999 abgerissen) sowie das Kolonnengebäude des DRK (abgerissen 2021[2]).

Nach 1945 arbeitete Hussong bis 1952 als Oberbaudirektor in Heidelberg, wo er 1960 starb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daniela Christmann: Die Moderne in der Pfalz. Künstlerische Beiträge, Künstlervereinigungen und Kunstförderung in den zwanziger Jahren. Kehrer, Heidelberg 1999, ISBN 3-933257-06-9, S. 98–117.
  • Daniela Christmann, Britta E. Buhlmann (Hrsg.): Es kommt eine neue Zeit! Kunst und Architektur der zwanziger Jahre in der Pfalz. Pfalzgalerie, Kaiserslautern 1999, ISBN 3-89422-102-X.
  • Daniela Christmann: Vom Pathos zur Sachlichkeit. Hermann Hussong – Fischerstraße und Rundbau in Kaiserslautern. Zwei Beispiele für den Wohnungsbau der zwanziger Jahre in Kaiserslautern. In: Daniela Christmann (Hrsg.): RückSicht. Festschrift für Hans-Jürgen Imiela zum 5. Februar 1997. Schmidt, Mainz 1997, ISBN 3-87439-420-4, S. 199–212.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. zeitgenössische Abb. in: Walter Müller-Wulckow: Deutsche Baukunst der Gegenwart. Bauten der Gemeinschaft. Langewiesche Verlag, Königstein/Taunus / Leipzig 1929, S. 42.
  2. Kaiserslautern reißt sich selber ab. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. März 2021, abgerufen am 18. April 2021.