Hienghène

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Hienghène
Staat Frankreich
Provinz Nordprovinz
Aire coutumière Hoot ma Waap
Koordinaten 20° 42′ S, 164° 55′ OKoordinaten: 20° 42′ S, 164° 55′ O
Höhe 0–1628 m
Fläche 958,12 km²
Einwohner 2.454 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 3 Einw./km²
Postleitzahl 98815
INSEE-Code 98807

Hienghène ist eine Gemeinde in der Nordprovinz Neukaledoniens. Sie befindet sich in einer Bucht namens Baie Hienghène, die für ihre erodierten Kalksteininseln bekannt ist.

Die Inseln sind Überreste einer Kalkstein- und Kieselsäure-Formation, die vor etwa 40 Millionen Jahren die gesamte Bucht bedeckte. Erosion durch Wind und Wasser hat den weicheren Kalkstein abgetragen und die härtere Kieselsäure in auffälligen Formationen hinterlassen. Einige dieser Formationen wurden mit fantasievollen Namen versehen, wie die Sphinx, die Türme von Notre Dame und die Henne.

Die höchste Erhebung ist der Mont Panié mit 1629 m. An dessen Ostflanke befindet sich der 200 m hohe Wasserfall Cascade de Tao.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Gegend war viele Jahre gekennzeichnet durch eine Konfrontation zwischen den Kanak, die in Hienghène 97 Prozent der Bevölkerung stellen, und den Europäern. Sie begann bereits 1847, als die Kanaken eine katholische Missionsstation plünderten, einen Missionar verspeisten und die anderen ebenfalls töten wollten, bis ihnen noch rechtzeitig bewaffnete Matrosen der Corvette Brillante zu Hilfe kamen. Nachdem die Missionare 1851 zurückgekehrt waren, ließ Häuptling Bouarate 1857 ein Dutzend zum Katholizismus konvertierte Kanaken köpfen. Er wurde daraufhin nach Tahiti deportiert,[2] Die Konfrontationen reichten bis 1984, als weiße Siedler rund zehn militante Kanaken aus dem Hinterhalt erschossen. Hienghène ist der Heimatort des ermordeten Unabhängigkeitskämpfers Jean-Marie Tjibaou, der hier Bürgermeister war.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung in Hienghène[4]
Einwohner 1940 2109 1846 1932 1729 2122 2208 2627 2399 2483 2454
Jahr 1956 1963 1969 1976 1983 1989 1996 2004 2009 2014 2019

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pierre Grundmann: Guide Evasion Nouvelle Calédonie Hachette Tourisme, 2017, ISBN 9782017038481, S. 132 (französisch)
  2. Les compagnons du désespoir de Lamothe, 1875, S. 6–10 (französisch)
  3. tresordesregions.mgm.fr/ Hienghène, abgerufen am 16. Januar 2022 (französisch)
  4. Bevölkerungsentwicklung in Hienghène 1956–2009 (Memento des Originals vom 9. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.world-gazetteer.com