Geschichte des Krankenhauses

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Die Geschichte des Krankenhauses umfasst die Entwicklungen bezüglich medizinischer Einrichtungen, deren Zweck es war, durch ärztliche und pflegerische Hilfeleistung Krankheiten, Leiden oder körperliche Schäden festzustellen, zu heilen oder zu lindern, von der Antike bis zur Gegenwart.

Asklepios-Heiligtum

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Das Asklepios-Heiligtum (Ασκληπιέιον Asklepieion, Plural: Asklepieia) wurde im 6./5. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland von Kranken aufgesucht, in der Hoffnung, dass sie hier der Heilgott im Schlaf heilen und ihnen in Traumorakeln Ratschläge erteilen wird. In ihm fand nach Entrichtung einer Geldspende (Honorar) der sogenannte Heilschlaf, die Inkubation, statt. Gegen Abend legten sich die Kranken in den hierfür vorgesehenen Räumen auf die Liegen (altgriechisch κλίνη kline; daher stammt der Begriff Klinik) nieder. Die Tempeldiener (griech. altgriechisch ϑεραπευτής therapeutés) löschten das Licht und ermahnten alle zur Ruhe.

Aus heutiger Sicht haben die psychosomatischen Ursachen vieler Krankheiten, die Bereitschaft und der Glaube der Hilfesuchenden sowie die Ausstrahlung des Ortes sehr wahrscheinlich zu der Wechselwirkung beigetragen, die den Erfolg der Tempelmedizin im Zeichen des Asklepios gewährleistet hat.[1][2]

Der buddhistische König Aśoka hatte gemäß Iwan Bloch bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. Krankenhäuser für Menschen und Tiere eingerichtet.[3]

Zur gesundheitlichen Versorgung ihrer Legionäre bauten die Römer um das Jahr 14 in Aliso bei Haltern eines der ersten Krankenhäuser („Valetudinarium“, von lat. „valetudo“ = „Gesundheitszustand“, „Krankheit“). Pflegeeinrichtungen dieser Art sind erst seit der Regierungszeit des römischen Kaisers Augustus für die Antike nachweisbar. Neben den militärischen Valetudinarien gab es auch die zivilen Sklavenvaletudinarien. Vor allem Großgrundbesitzer in Italien ließen solche Einrichtungen bauen, um die Arbeitskraft ihrer teuer bezahlten Sklaven zu erhalten. Vermutlich gab es auch für die Dienerschaft des römischen Kaiserhofes Valetudinarien, die für die privaten Behandlungsräume einiger reicher Familien als Vorbild dienten. Die in der westdeutschen Region gelegenen Valetudinarien weisen alle rund 60 Krankenzimmer mit je zwei bis drei Betten auf. Badeabteilungen und Aborte mit Wasserspülung gehörten häufig dazu. Zum Personal der Militärlazarette zählen neben den Lagerärzten auch Arzneikundige, Schreiber und Inspektoren. In den zivilen Valedutinarien der reichen Römer arbeiten Sklavenärzte („servi medici“).[4]

Xenodochion und Hospital

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Mit der Gründung (um 370) einer großen Krankenanstalt (genannt Basileias) durch Basilius den Großen in der Nähe von Caesarea in Kappadokien begann die christliche „Hospitalgeschichte“.[5] Sie bestand aus mehreren Abteilungen, vielleicht auf einzelne Häuser verteilt, in denen Reisende, Arme, Alte und Kranke entsprechend dem christlichen Gebot der Barmherzigkeit und Nächstenliebe Unterkunft und Pflege fanden. Wie das genannte Beispiel des ersten großen Xenodochions (griechisch ξενοδοχεῖον xenodocheion, Fremdenheim, Fremdenhaus, Aufnahmeort für Fremde, Herberge, Fremdenspital; von xenos = Fremder, dechomai = aufnehmen; lateinisch Xenodochium)[6] zeigt, handelte es sich bei den Xenodochien (bzw. Xenodochia)[7] um Mischanstalten, die Fremden und Armen, aber auch Kranken, Unterkunft und Pflege boten, wobei die genannte Anstalt wahrscheinlich die erste war, die zur medizinischen Versorgung ausgebildete Ärzte bereithielt (siehe Hospital). Dem Vorbild des vor allem im westfränkischen Raum verbreiteten[8] frühchristlichen Xenodochiums folgend[9] entstanden zahlreiche Hospize oder Hospitäler speziell für Pilger. Sie wurden von der Kirche oder von Mönchen entlang der Pilgerwege und an den Zielorten der Pilger im östlichen Mittelmeerraum und in Nordafrika erbaut.

Das Hospital war ursprünglich – im Unterschied zum modernen Krankenhaus – ein Schutzraum für verschiedene Gruppen von schwachen, bedürftigen und obdachlosen Menschen, in dem vor allem arme Kranke Zuflucht fanden. Das Wort Hospital (lat. hospes = Gast), Gastfreund oder Fremder verweist auf das Hospitium (lat. Herberge), von dem sich die französischen Bezeichnungen „hôpital“ und „hôtel“ ableiten. Das Hôtel-Dieu bezieht sich, wie etwa in Paris, auf ein Hospital des Bischofs an Kathedralen.

Leprosorium, Lazarett und Pesthaus

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Eine Sonderform des Krankenhauses waren ab etwa 583 die Leprosorien (von griech. lepra = Aussatz).[10] Relativ isoliert von der übrigen Gesellschaft, sollten hier die Aussätzigen außerhalb der Kloster- und Stadtmauern ihr Leben fristen. Die Leprosensiedlungen – später in Deutschland auch Siechenhäuser genannt – bestanden ursprünglich aus Holzhütten, die um eine Kapelle verstreut lagen. Zur Aufbesserung ihres Lebensunterhaltes hatten die Kranken unter Einhaltung bestimmter Auflagen das Recht zu betteln. Sie mussten eine kennzeichnende Kleidung und häufig auch Hörner, Schellen und Klappern tragen, um eine weitere Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Der um 1120 in Jerusalem gegründete Lazarus-Orden befasste sich speziell mit der Pflege von Aussätzigen in Lazaretten.[11] Die Pesthäuser wurden zumeist vorsorglich gegen die plötzlich hereinbrechende Seuche errichtet. Während die Leprosorien an den Ausfallstraßen nahe der Stadtmauer, häufig bei den Richtstätten lagen, glichen die Pesthäuser eher Gefängnissen, die sich weit von den Städten befanden. Aus vielen Pesthäusern gingen erste Irren- und Krankenanstalten hervor – zum Beispiel die Berliner Charité (1710).

Hotel Dieu, Paris, gegründet 651

Die Hospitäler im Mittelalter waren vor allem Ort der Fürsorge für Arme und Hilfsbedürftige, für Alte, für Waisen- und Findelkinder, für Pilger und Fremde. Daneben dienten sie der Krankenversorgung, die allerdings nur in sehr bescheidenem Umfang möglich war; so war eine Präsenz von Ärzten in den frühen Hospitälern eher selten. Einen Stadtarzt (Physikus), der das Spital mitversorgte, gab es allenfalls in den großen Städten. Zunächst als geistliche Einrichtungen bei Klöstern und Kirchen gegründet, wurden die Hospitäler im 12. und 13. Jahrhundert zunehmend religiösen Laienbruderschaften übertragen, die neben dem karitativen Dienst auch die Verwaltung übernahmen. Durch Schenkungen und Stiftungen wurden die Hospitäler zu bedeutsamen Wirtschaftsbetrieben, die teilweise über beträchtliche Vermögen verfügten. Hierzu trugen vor allem die Pfründner bei, die sich in die Hospitäler zu ihrer Alterssicherung und Altersversorgung „einkauften“.

Die Klostermedizin, die auch als monastische oder Mönchsmedizin bezeichnet wird, breitete sich nach dem Zusammenbruch des Römischen Weltreiches vom 6. bis zum 12. Jahrhundert im lateinischen Abendland aus.[12] Sie ist grundsätzlich abzugrenzen von der arabischen und der byzantinischen Medizin, die – im Unterschied zur Klostermedizin – die wissenschaftliche Tradition der Antike systematisch aufnehmen und weiterführen. Die Mönchsmedizin begann mit der Klostergründung auf dem Monte Cassino durch Benedikt von Nursia um 529. Die Benediktinerregel macht die Krankenpflege für die Mönche zur christlichen Pflicht.[13] Auch die Regel des Chrodegang aus dem 8. Jahrhundert (Regula canonicorum) sah die Sorge um die Kranken (durch den infirmarius) sowie die Sorge um die Bedürftigen (durch den hospitalarius) vor.[14]

Zur Unterbringung der Armen, Kranken und Fremden gab es in den Klöstern verschiedene Formen der Herbergen:

  • das Haus für Arme und Pilger (Hospitale pauperum, „Spital der Dürftigen“[15]),
  • das Gästehaus für reiche Pilger (Hospitium),
  • und den Krankensaal[16] für Mönche (Infirmarium).

Klosterhospitäler ähnelten z. T. Gotteshäusern (Kirchenschiff mit Altar); die Krankenpflege folgt hier neben der Pflege und Versorgung sonstiger Hilfsbedürftiger eher der Idee eines Gottesdienstes als einem medizinisch begründeten Hilfsprogramm. Die Ära der Klostermedizin ging im 12. Jahrhundert zu Ende. Das Konzil von Clermont sprach 1130 ein Praxisverbot für Geistliche aus.[13] Im Vergleich zum Abendland, wo das Hospital aus religiösen Motiven weitgehend getrennt von der Medizin betrieben wurde, kam es im Orient relativ früh zu einem medizinischen Krankenhaus.

Im persischen Reich wurde schon in sassanidischer Zeit die Akademie von Gundischapur gegründet, in der eine theoretische und praktische Ausbildung stattfand.

Islamische Krankenhäuser: Bimaristan und Şifa-hane

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Portal des Şifa-hane der Divriği-Moschee, Seldschukenzeit, Türkei, 13. Jh.

Die Gründung von Krankenpflegeanstalten ist bei den Muslimen wie bei den Christen religiös begründet; Fürsorge für die Armen und Bedürftigen ist eine Pflicht. Das gesetzliche Almosen (arab. Zakat) ist die Dritte der „Fünf Säulen des Islam“.

Aufgrund dessen wurden Krankenhäuser meist im Rahmen einer religiösen Stiftung (Waqf) gegründet.[17] Die Statuten solcher Stiftungen legten oft fest, dass niemand abgewiesen werden dürfe und bleiben solle, bis die Gesundheit vollständig wieder hergestellt worden sei.[18][19][20]

In der islamischen Kultur entstanden in den meisten großen Städten Krankenhäuser (persisch بیمارستان, DMG Bimaristan, ‚Krankenhaus‘, türkisch Darüşşifa oder auch Şifahane), die zunächst Personen mit ansteckenden oder psychiatrischen Krankheiten eher isolieren als behandeln sollten.[21] Später waren die Bimaristans wie öffentliche Krankenhäuser und Forschungseinrichtungen organisiert, und bildeten auch Studenten aus.[22]

In Konstantinopel gab es bereits im späten 7. Jahrhundert stationäre Einrichtungen für Kranke, sogenannte Nosokomien, die auch eine Ausbildung am Krankenbett ermöglichten.[23]

Bimaristans behandelten Kranke unabhängig von Herkunft oder Religion. Krankenhäuser finden sich meist als Teil eines Gebäudekomplexes um eine Moschee herum, dem eine Schule (Madrasa), Bibliothek, Apotheke und Küche zugeordnet waren. Männer und Frauen wurden in getrennten, aber gleich ausgestatteten Abteilungen behandelt.[20][18] Je nach Größe des Bimaristan konnten eigene Abteilungen für Geistes-, Infektions- und Augenkrankheiten, chirurgische und nicht-chirurgische Fälle eingerichtet werden.[17]

Laien übernehmen die Krankenpflege

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Arzt im Krankensaal eines Hospitals, Druck von 1682

In der Nähe des südfranzösischen Klosters von Cluny fanden sich am Ende des 11. Jahrhunderts, Männer und Frauen zusammen, die um ihres Seelenheils Kranke pflegen wollten. Der Ursprung lag in der klösterlichen Reformbewegung des 10. Jahrhunderts ausgehend von dem Kloster der Stadt Cluny. Daraus folgte, dass die Pflege von Kranken innerhalb der Klostermauern als Störung des Klosterfriedens angesehen wurde. Zahlreiche europäische Klöster überließen deshalb ihre Spitäler Laienhelfern, aus denen teilweise weltliche Orden hervorgingen. Eine weitere Verbürgerlichung der Krankenpflege und ihren Übergang in städtische Regie leiteten die geistlichen Ritterorden, zum Beispiel Johanniterorden und Deutscher Orden, infolge der Kreuzzüge ein. Im 13. Jahrhundert gründeten die Bürger bzw. der Stadtrat in Lübeck das noch heute bestehende „Heiligen-Geist-Hospital“.[24]

Eines der ältesten französischen Hospitäler, das 651 gegründete Pariser Hôtel-Dieu, erhielt um 1630 als erstes Krankenhaus eine eigene geburtshilfliche Abteilung. Die damit verbundene Hebammenschule genoss großes Ansehen.

Vom Spital für Arme zum modernen Krankenhaus

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Im 17. Jahrhundert brachte der französische Absolutismus einen neuen Hospitaltyp hervor, der in anderen Staaten zum Vorbild genommen wurde. In Paris wurde das Hôpital général für Männer und Frauen gegründet, in denen sich eigene Irrenabteilungen befanden. Zu den frühesten deutschen Anstalten gehörte das Zucht- und Tollhaus in Celle (Bau: 1710–1739). Die staatspolitische Zielsetzung der zentralen Erfassung und Disziplinierung der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung spiegelte sich im Grundriss wider. Das vorgeschaltete Zuchthaus für ein Strafvollzug, um den Zuchthof gruppiert, und das anschließende Tollhaus, das um den Tollhof angeordnet war. Im Zentrum stand eine Kirche. Die Irren waren in Tollkoyen (Zellen) untergebracht, die das Aussehen von Käfigen hatten. Diese waren jeweils mit einer eigenen Toilette ausgestattet; die Exkremente wurden direkt in einen Kanal eingeleitet, der unter dem Tollhaus hindurchfloss.

Im 17. Jahrhundert wurde die Unterweisung der Medizinstudenten am Krankenbett, der klinische Unterricht, eingeführt,[25] dessen erste Anfänge im 16. Jahrhundert von Padua ausgingen.[26] Im 18. Jahrhundert kamen die ersten modernen Krankenhäuser auf. So wurde im Jahre 1710 die Charité als Pestkrankenhaus gegründet, jedoch erst 1727 zum „Lazareth und Hospital“ für das 1724 gegründete, staatliche „Collegium medico-chirurgicum“.[24] 1717 wurde durch J. Juncker in Halle an der Saale das Krankenhaus der Franckesche Stiftungen für den klinischen Unterricht (Collegium clinicum Halense) genutzt. Eine erstmals als „Krankenhauß“ bezeichnete, jedoch weitgehend noch als Asyl für schwerkranke alte Menschen fungierende Anstalt wurde am 9. Juli 1770 in Nürnberg[27] eröffnet.

Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien 1784
Peter Friedrich Ludwigs Hospital von 1841 war das erste Krankenhausmuseum der Welt
Irrenschloss, Frankfurt, Main 1864

Mit der Eröffnung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien setzte 1784 Kaiser Joseph II. Maßstäbe bei Großkrankenhäusern in Mitteleuropa. Die 2000 Betten fassende Einrichtung entstand durch Umbau des Großen Armenhauses. Ungewohnt waren die weiten baumbewachsenen Höfe und Gärten. Die 111 Krankenzimmer mit durchschnittlich 20 Betten waren geräumig. Anders als etwa in Paris, wo sich drei bis vier Kranke ein Bett teilten, bekam hier jeder ein eigenes Bett. Zusammen mit der gepriesenen Reinlichkeit führte dies zu einer deutlich niedrigeren Sterblichkeit. Im letzten Hof wurde ein fünfstöckiger festungsähnlicher Rundbau mit schlitzartigen Fenstern für 200 bis 250 Geisteskranke erbaut, der Narrenturm. Jede Zelle hatte starke Gittertüren und Ringe zur Ankettung unbändiger Insassen. Zehn Jahre später galt der Turm infolge der Neuerungen in der Therapie von Geisteskranken bereits als völlig überholt.

Ab 1836 arbeiteten, nach der Idee des evangelischen Theologen Theodor Fliedner, zivil gekleidete Diakonissen, die eine Krankenpflegeschule mit moderner Unterrichtsform besuchten, in Krankenhäusern.

Neben wissenschaftlich-medizinischen Umwälzungen brachten auch Erfahrungen in Kriegen wie zum Beispiel den Befreiungskriegen gegen Napoleon (1813–1815) und dem Krimkrieg (1853/1854–56) besondere Neuerungen in pflegerischen Bereichen der Krankenhäuser. Das erste Krankenhaus-Lexikon für das Deutsche Reich erschien 1885.

Bis ins 19. Jahrhundert waren die öffentlichen Krankenanstalten in erster Linie Versorgungsstätten für die Unterschicht. Wer es sich leisten konnte, rief den Arzt zu sich nach Hause. Das änderte sich durch den raschen Fortschritt der Medizin: Die seit 1846 entwickelte Narkose eröffnete neue Felder wie die Bauchchirurgie, förderte den Ausbau von Operationssälen, die Beschaffung moderner medizinischer Geräte sowie den stationären Aufenthalt von Patienten. Gestärkt wurden die Krankenhäuser auch durch die Gründung von Universitätskliniken, die ihre Ärzte vermehrt am Patientenbett ausbildeten[28].

1889 wurde in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota die Mayo-Klinik – damals noch St. Mary’s Hospital – eröffnet. Sie entwickelte sich zum Prototyp für eine neue Form der privaten Krankenhausorganisation, die durch die Kooperation verschiedener Spezialisten bestimmt wurde. Die neuen Methoden der Anästhesie, Asepsis und Antisepsis wurden von Anfang an berücksichtigt. Hier ist auch der Beginn der Großkrankenhäuser, mit 1000 Betten und mehr, zu sehen.

Als Sanatorien werden Heilstätten, Kur- und Genesungsheime bezeichnet. Der Begriff abgeleitet von lat. [sanare] = heilen, ist eine Wortschöpfung des 19. Jahrhunderts. Die so bezeichneten Einrichtungen befinden sich zumeist in privater Trägerschaft.

  • Conrad Brunner: Über Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen (= Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Band 1). Orell Füssli, Zürich 1922, S. 88–114 (Hospitalgründungen).
  • Grace Goldin: Work of Mercy. A Picture history of hospitals. Ontario (Canada) 1994.
  • Georg Harig: Zum Problem „Krankenhaus“ in der Antike. In: Klio, Band 53, 1971, S. 179–195.
  • Otto Hiltbrunner: Die ältesten Krankenhäuser. In: Hippokrates, Band 39, 1968, S. 501–506.
  • John Howard: Nachrichten von den vorzüglichsten Krankenhäusern und Pesthäusern in Europa. Leipzig 1791.
  • Jean Imbert (Hrsg.): Histoire des Hôpitaux en France. Toulouse 1982.
  • Dieter Jetter: Geschichte des Hospitals. 6 Bände. Wiesbaden 1966–1987.
  • Dieter Jetter: Grundzüge der Krankenhausgeschichte (1800–1900). Darmstadt 1977.
  • Dieter Jetter: Das europäische Hospital. Von der Spätantike bis 1800. Köln 1986, ISBN 3-7701-1560-0.
  • Johann Georg Krünitz: Das Kranken-Haus. In: Oekonomisch-technologische Encylopädie. Berlin 1782–1858, Band 47, S. 120–590.
  • Richard Kühl, Henning Tümmers: Auf dem Markt. Das bundesdeutsche Krankenhaus – Skizzen zu einer Gegenwartsgeschichte. In: Zeithistorische Forschungen, 17, 2020, S. 261–282.
  • Oswald F. Kuhn: Krankenhäuser. In: Josef Durm, Hermann Ende, Eduard Schmitt, Heinrich Wagner (Hrsg.): Handbuch der Architektur. 4. Teil, 5. Halbband, 1. Heft. Stuttgart 1897.
  • Axel Hinrich Murken: Das Bild des deutschen Krankenhauses im 19. Jahrhundert. 2. Auflage. Münster 1978, ISBN 3-921801-01-X.
  • Axel Hinrich Murken: Hier liegt mein Mann und läßt schön grüßen. Das Krankenhaus auf alten Postkarten. F. Coppenrath Verlag, Münster 1978, ISBN 3-920192-47-8.
  • Axel Hinrich Murken: Die bauliche Entwicklung des allgemeinen Krankenhauses im 19. Jahrhundert. Studien zur Medizingeschichte des 19. Jahrhunderts. Band 9. Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, Göttingen 1979, ISBN 3-525-45355-8.
  • Axel Hinrich Murken: Die Charité in Berlin von 1780 bis 1830. Ein 650 Betten umfassendes Krankenhaus der Biedermeierzeit. In: Arzt und Krankenhaus, Band 5, 1980, S. 20–36.
  • Axel Hinrich Murken: Grundzüge des deutschen Krankenhauswesens von 1780 bis 1930 unter Berücksichtigung von Schweizer Vorbildern. In: Generus (Basel), 39, 1982, Heft 1, S. 7–45.
  • Axel Hinrich Murken: Vom Armenhospital zum Großklinikum. Die Geschichte des Krankenhauses vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. 3. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 1995, ISBN 3-7701-2134-1.
  • Axel Hinrich Murken: Geschichte des Hospital- und Krankenhauswesens im deutschsprachigen Raum. In: Jean-Charles Sournia, Jacques Poulet, Marcel Martiny (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Medizin. Band 5. Salzburg 1982, ISBN 3-85012-090-2, S. 1594–1654.
  • Cay-Rüdiger Prüll, Ulrich Tröhler: Hospital, Krankenhauswesen. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 620–627.
  • Hans-Peter Rhomberg: Das Hospital. Heil- und Pflegestätten im Wandel der Zeit. Lindenberg im Allgäu 2015. ISBN 978-3-89870-898-2
  • Adam Wienand: Der Johanniter-Orden. 2. Auflage. Köln 1977.

Einzelnachweise

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  1. Heinz Schmitz: Wenn Götter heilen. Das Heiligtum des Asklepios in Epidauros.
  2. Franz Biba: Asklepios und das Schlangensymbol in Pharmazie und Medizin. (PDF; 1,2 MB)
  3. Conrad Brunner: Über Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen (= Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Band 1). Orell Füssli, Zürich 1922, S. 88.
  4. Juliane C. Wilmanns: Die ersten Krankenhäuser der Welt: Sanitätsdienst des Römischen Reiches schuf erstmals professionelle medizinische Versorgung. In: Ärzteblatt, 2003; 100(40): A-2592 / B-2161 / C-2034.
  5. Michael Dörnemann: Krankheit und Heilung in der Theologie der frühen Kirchenväter. Mohr Siebeck, 2003. ISBN 978-3-16-148161-1. S. 198ff.
  6. Vgl. auch Conrad Brunner: Über Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen (= Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Band 1). Orell Füssli, Zürich 1922, S. 89.
  7. Th. Szabó: Xenodochia, Hospitäler und Herbergen – kirchliche und kommerzielle Gastung im mittelalterlichen Italien (7. bis 14. Jh.). In: H. C. Peyer (Hrsg.): Gastfreundschaft, Taverne und Gasthaus im Mittelalter. München/Wien 1983 (= Schriften des Historischen Kollegs. Band 3), S. 61–92.
  8. Siegfried Reicke: Das deutsche Spital und sein Recht im Mittelalter. 2 Bände. Stuttgart 1932 (= Kirchenrechtliche Abhandlungen. 111–114); Neudruck Amsterdam 1961, S. 3–9.
  9. Kristian Bosselmann-Cyran: Xenodochium. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1509.
  10. III Lateran Council. Canon 23. In: IntraText digital library. Abgerufen am 19. Oktober 2012 (englisch).
  11. Johanna Bleker, Volker Hess: Die Charité. Geschichte(n) eines Krankenhauses. Akademie Verlag, Berlin 2000. ISBN 978-3-05-004525-2. S. 18ff.
  12. Tobias Niedenthal: Wie die Heilkunst in die Klöster kam. In: Rudolf Walter (Hrsg.): Gesundheit aus Klöstern. Verlag Herder, Freiburg 2013. S. 6f. ISBN 978-3-451-00546-6
  13. a b Die Klostermedizin. Forschergruppe Klostermedizin.
  14. Peter Kolb: Das Spital- und Gesundheitswesen. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2 (I: Von den Anfängen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs. 2001, ISBN 3-8062-1465-4; II: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. 2004, ISBN 3-8062-1477-8; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), Theiss, Stuttgart 2001–2007, Band 1, 2001, S. 386–409 und 647–653, hier: S. 386 f.
  15. Vgl. Conrad Brunner: Über Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen (= Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Band 1). Orell Füssli, Zürich 1922, S. 99.
  16. Kay Peter Jankrift: Infirmarium. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 671.
  17. a b Nigel J. Shanks, Al-Kalai Dawshe: Arabian medicine in the Middle Ages. In: Journal of the Royal Society of Medicine. 77. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1984, S. 60–65, PMID 6366229, PMC 1439563 (freier Volltext).
  18. a b Haji Hasbullah Haji Abdul Rahman: The development of the Health Sciences and Related Institutions During the First Six Centuries of Islam. In: ISoIT. 2004, S. 973–984.
  19. Andrew C. Miller: Jundi-Shapur, bimaristans, and the rise of academic medical centres. In: Journal of the Royal Society of Medicine. 99. Jahrgang, 2006, S. 615–617, doi:10.1258/jrsm.99.12.615 (jrs.sagepub.com (Memento des Originals vom 29. Dezember 2015 im Internet Archive) [abgerufen am 29. Dezember 2015]).
  20. a b Hussain Nagamia: Islamic Medicine History and Current Practice. In: Journal of the International Society for the History of Islamic Medicine. 2. Jahrgang, Nr. 4, Oktober 2003, S. 19–30 (ishim.net [PDF; abgerufen am 29. Dezember 2015]).
  21. Peregrine Horden: The Earliest Hospitals in Byzantium, Western Europe, and Islam. In: Journal of Interdisciplinary History. 35. Jahrgang, Nr. 3, 2005, S. 361–389, doi:10.1162/0022195052564243.
  22. Françoise Micheau: The Scientific Institutions in the Medieval Near East, in: Régis Morelon, Roshdi Rashed, Encyclopedia of the History of Arabic Science. Routledge, 1996, ISBN 0-415-12410-7, S. 991–2.
  23. Ortrun Riha: Mittelalterliche Heilkunst. Das Arzneibuch Ortolfs von Baierland (um 1300). Deutscher Wissenschafts-Verlag, Baden-Baden 2014, ISBN 978-3-86888-071-7, S. 17.
  24. a b Charlotte Frank: Geschichte des Krankenhauses: Wo das Spital gefürchteter war als der Tod. In: Süddeutsche Zeitung, 26. März 2012.
  25. Robert Schwab: Über die Bedeutung des Juliusspitals für die Entwicklung der Inneren Medizin. In: Das Juliusspital Würzburg in Vergangenheit und Gegenwart: Festschrift aus Anlaß der Einweihung der wiederaufgebauten Pfarrkirche des Juliusspitals am 16. Juli 1953. Hrsg. vom Oberpflegeamt des Juliusspitals. Würzburg 1953, S. 14–24, hier: S. 16.
  26. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 23.
  27. Manfred Vasold: Zur Situation der Nürnberger öffentlichen Krankenhäuser und Spitäler 1770 bis 1845. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 17, 1998, S. 399–438, hier: S. 400 f.
  28. Geschichte des Krankenhauses Wo das Spital gefürchteter war als der Tod. In: Süddeutsche Zeitung. 26. März 2012, abgerufen am 19. Oktober 2016.