Überprüft

Johannes Fleischmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Fleischmann (* 1983 in Wien) ist ein österreichischer Geiger.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Violinist erhielt seinen ersten Instrumentalunterricht im Alter von fünf Jahren. Er maturierte am Musikgymnasium Wien und gründete 2003 das „o(h)!-ton Ensemble, Wien“. Im selben Jahr begann er ein Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Klaus Maetzl und Christian Altenburger, welches er 2011 mit Auszeichnung abschloss. Ab 2011 vertiefte er seine Kammermusik-Kenntnisse bei Johannes Meissl und Hatto Beyerle und besuchte Meisterkurse bei Erich Höbarth, Rainer Honeck, András Keller, Peter Nagy, Ruggiero Ricci, András Schiff und Dora Schwarzberg. Er war Stipendiat der Angelika-Prokopp-Stiftung der Wiener Philharmoniker und der Tokyo Foundation.

Als Solist debütierte Fleischmann mit dem Violinkonzert D-Dur von Johannes Brahms im großen Saal des Wiener Konzerthauses. Darauf folgten Auftritte mit der Sinfonietta Baden unter der Leitung von Christoph Ehrenfellner im Wiener Musikverein und der Sinfonietta Köln.

Zu seinen kammermusikalischen Wegbegleitern zählen unter anderem Christian Altenburger, Rainer Küchl, Sergey Malov, William Hagen, André Cazalet, Christopher Hinterhuber, Johannes Meissl, Norman Shetler und François Benda. Von 2010 bis 2016 trat er international mit dem Pianisten Philippe Raskin als Duo Raskin & Fleischmann auf. Fleischmann ist Mitglied der Neuen Wiener Concert Schrammeln und Gründungsmitglied der Symphoniacs[1], einem international besetzten Electro-Klassik-Musikprojekt des Komponisten und Musikproduzenten Andy Leomar.

Er gastierte bei Festivals wie den Europäischen Kulturtagen Frankfurt, Attersee Klassik, dem Festival Pablo Casals de Prades, dem Quincena Musical de San Sebastián[2] sowie dem Steirischen Kammermusik Festival teil und konzertierte im Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, dem großen Saal des Moskauer Konservatoriums, im Brucknerhaus Linz, in der Carnegie Hall, der Münchner Philharmonie im Gasteig, der Alten Oper Frankfurt, der Suntory Hall in Tokio sowie im Flagey in Brüssel.[3] Als Kulturbotschafter des vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres ins Leben gerufene The New Austrian Sound of Music (NASOM)[4] gab er Konzerte in Europa, Asien, Nord- und Südamerika, Russland und Afrika. Zudem war er Gast der Wiener Philharmoniker und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Daniel Barenboim, Colin Davis, Valery Gergiev, Nikolaus Harnoncourt, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Georges Prêtre, Simon Rattle und Christian Thielemann zusammen.

Seine Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten wie Serkan Gürkan, Christoph Ehrenfellner, Rudolf Kelterborn, Ernst-Ludwig Leitner, Paul Gallister und Fabio Vacchi führten zu mehreren Weltpremieren, wie beispielsweise Christoph Ehrenfellners Jagd-Sonate im Wiener Musikverein[5] oder Serkan Gürkans Mein Wien. Beide Werke wurden Fleischmann gewidmet.

Seit 2018 ist Fleischmann künstlerischer Leiter der „Palais Coburg Matinee“ in Wien, wo er unter anderem mit Andrea Lucchesini, Aaron Pilsan und Sophie Pacini auftrat.[6] Von 2020 bis 2022 programmierte Fleischmann einen eigenen Zyklus im Wiener MuTh und trat mit zum Beispiel Julius Berger, José Gallardo, Paul Gallister, Sophie Pacini, Marianna Shirinyan und Torleif Thedéen auf.[7]

Seit 2020 unterrichtet Fleischmann Violine an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien als Assistent von Elisabeth Kropfitsch.[8] 2022 gründete er die Althofener Meisterklassen in Kärnten, Österreich, deren künstlerischer Leiter er seither ist.[9]

Soziales Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fleischmann gibt regelmäßig Workshops für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Verhältnissen u. a. bei El Sistema in der Türkei, der Universität Medellín, dem Michael Joseph Center Nairobi, im Slum Korogocho / Nairobi, in Bogotá, Limassol, Paphos, Nicosia, Xabiá, Yerevan.[10][11] 2018 organisierte er ein Benefizkonzert im MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben zugunsten der Organisation Superar.[12]

Johannes Fleischmann bei einem Workshop mit Kindern von El Sistema
Commons: Johannes Fleischmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Cathrin Schmiegel: Neue Partytour. In: sueddeutsche.de. 7. April 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 15. Mai 2019]).
  2. Alambre Estudio // www.alambre.net: Quincena Musical de San Sebastian. Abgerufen am 15. Mai 2019 (europäisches Spanisch).
  3. Neue Spielarten der Klassik. Der Wiener Geiger Johannes Fleischmann im Porträt. 13. November 2018, abgerufen am 15. Mai 2019 (deutsch).
  4. NASOM Archive. Abgerufen am 15. Mai 2019 (deutsch).
  5. Raskin & Fleischmann. Abgerufen am 15. Mai 2019 (österreichisches Deutsch).
  6. Gutscheine | Palais Coburg. Abgerufen am 7. April 2021.
  7. MuTh - Zyklen & Abos 2020/21. Abgerufen am 7. April 2021 (deutsch).
  8. Fleischmann Johannes | Fritz Kreisler Institut für Konzertfach Streichinstrumente, Gitarre und Harfe. Abgerufen am 7. April 2021.
  9. ALTHOFENER MEISTERKLASSEN. Abgerufen am 8. September 2022.
  10. Und wer bringt die Rosen? | radio klassik. Abgerufen am 7. April 2021 (deutsch).
  11. (7.8.) Raskin & Fleischmann – Zentrum für Musikvermittlung. Abgerufen am 7. April 2021 (deutsch).
  12. Junior Chamber Music Honors Tour. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. April 2021; abgerufen am 7. April 2021 (deutsch).
  13. Longlist 2/2021. Abgerufen am 17. November 2021.
  14. ICMA. Abgerufen am 22. November 2021 (französisch).