K.u.k. Feldjägerbataillon Nr. 22

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kaiserlich und königliches Feldjägerbataillon Nr. 22


Unterjäger in Wintermarschadjustierung
Aktiv 1849 bis 1918
Staat Österreich-Ungarn
Streitkräfte Österreich-Ungarische Landstreitkräfte
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Feldjägerbataillon
Gliederung Siehe Gliederung
Standort Siehe Garnisonen
Leitung
Kommandanten Siehe Liste der Kommandanten

Das k.u.k. Feldjägerbataillon Nr. 22 war von 1849 bis 1918 ein Bataillon der Gemeinsamen Armee und damit Teil der Landstreitkräfte Österreich-Ungarns.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bataillon wurde zum 1. April 1849 als k. k. Galizisches Jäger-Bataillon Nr. 22 aus der 5. und 6. Kompanie des nachmaligen k. u. k. Feldjägerbataillons Nr. 12 aufgestellt. Diese wurden zur 1. und 2. Kompanie. Die Aufstellung der 3. und 4. Kompanie erfolgte durch die Anwerbung von Rekruten zunächst in Karthaus, später dann in Mauer bei Wien. 1853 in k. k. Jäger-Bataillon Nr. 22 umbenannt, erhielt es 1871 mit dem Umzug nach Komotau den Namen k. u. k. Böhmisches Jäger-Bataillon Nr. 22. 1878 wurde es als k. u. k. Böhmisches Feld-Jäger-Bataillon Nr. 22 bezeichnet und ab 1908 als k. u. k. Böhmisches Feldjägerbataillon Nr. 22. 1880 wird die Reserve-Kompanie zur Aufstellung des k. u. k. Feld-Jäger-Bataillons Nr. 38 in Kaaden abgegeben.[A 1]

Volkstümlich wurde es Egerländer Feldjägerbataillon genannt.

Garnisonen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Stab Reserve-Kompanie und Ergänzungs-Kompanie-Kader-Station Bemerkungen
1849 bis 1850 Szathmár Przemyśl -
1850 bis 1853 Leutschau Znaim -
1853 bis 1855 Fünfkirchen Przemysl -
1855 bis 1857 Oedenburg Przemysl -
1857 bis 1859 Gran Przemysl 1857 Einführung der Ergänzungsbezirke
1859 bis 1860 Oedenburg Przemysl -
1860 bis 1863 Wien und Preßburg Przemysl -
1863 bis 1865 Prag Przemysl -
1865 bis 1866 Kiel Przemysl -
1866 bis 1867 St. Pölten Przemysl -
1867 bis 1868 Herzogenburg Przemysl ab 1867 Ergänzung aus dem Bezirk Prag des Infanterie-Regiments Nr. 28
1868 bis 1869 Wilhelmsburg Przemysl -
1869 bis 1871 Ungarisch Hradisch Przemysl -
1871 bis 1880 Komotau Przemysl, ab 1873 Komotau ab 1873 Ergänzung aus dem Bezirk Eger des Infanterie-Regiments Nr. 73
1880 bis 1881 Gacko Prag -
1881 bis 1882 Banja Luka Prag -
1882 bis 1888 Prag Eger -
1888 bis 1891 Livno Eger ab 1889 Ergänzung aus dem ganzen Territorialbereich
1891 bis 1906 Prag Eger -
1906 bis 1910 Neuhaus Eger -
1910 bis 1914 Tione Eger -
1914 Borgo Eger -

Teilnahme an Gefechten und Kampfhandlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1849 Teilnahme am Feldzug in Ungarn

  • 26. und 27. Juni 1849: Gefecht bei Arpás.
  • 28. Juni 1849: Gefecht bei Szemere.
  • 5. August 1849 Übergang über die Theiß, am 9. August nach Temesvar und am 19. August nach Déva, wo der Feldzug endete.

Verluste: 2 gefallene und 8 verwundete Soldaten sowie 1 Vermisster.

1854 infolge des Russisch-türkischen Kriegs

  • am 28. Februar mobilisiert und bis 1855 zur Grenzsicherung im Osten eingesetzt.

1859 Teilnahme am Feldzug in Italien

1864 Teilnahme am Feldzug gegen Dänemark

1866 Teilnahme am Feldzug gegen Preußen

  • Am 12. Juni 1866 verließ das Bataillon mittels Dampfer und Bahn Altona und begab sich nach Prag. Dort erfolgte die Mobilisierung. Unter anderem nahm das Bataillon an der Schlacht von Königgrätz teil. Dort war es am 3. Juli 1866 die letzte kämpfende Truppe auf dem Schlachtfeld.

Verluste: 10 Offiziere und 311 tote und verwundete Soldaten.

1914/18 an der Ost- und Italienfront eingesetzt:

Ostfront

Italien

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Auftrag der Jägertruppe unterschied sich nicht von dem der k. u. k. Infanterieregimenter und der k. u. k. bosnisch-herzegowinischen Infanterie. Seit der großen Reform 1868 war die gesamte Fußtruppe einheitlich ausgebildet und bewaffnet. Nur aus historischen Gründen wurden an der unterschiedlichen Benennung festgehalten.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand 1914[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Unterstellt: 121. Infanteriebrigade – 8. Infanterie-Truppendivision – XIV. Armeekorps
  • Nationalitäten: 50 % Deutsche – 49 % Tschechen – 1 % Sonstige
  • Ergänzungsbezirk: Eger
  • Garnison: Borgo Valsugana (Im gleichen Jahr aus Tione di Trento hierher verlegt)

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bataillon war 1849 in vier Kompanien gegliedert. Die 1. und 2. Kompanie bildeten die 1. Division, die 3. und 4. Kompanie die 2. Division.

Stärke im Juni 1866: 27 Offiziere und 1.055 Mann

1867 wurde die Jägertruppe neu organisiert, das Bataillon gliederte sich zu vier Kompanien.

1908 wurde eine Maschinengewehr-Abteilung aufgestellt.

August 1914[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bataillonsstab
  • 1. bis 4. Feldkompanie
  • Maschinen-Gewehr-Abteilung

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Name Beginn der Berufung
1. Oberstleutnant Wenzel Schröder 1. April 1849
2. Oberstleutnant Karl von Baltin 1851
3. Oberstleutnant Georg Milanes 1857
4. Oberstleutnant Franz Siller Ritter von Gambolo 1864
5. Oberstleutnant Alexander Baron Kuhn von Kuhnenfeld 1866
6. Oberstleutnant Ferdinand Czemak 1875
7. Oberstleutnant Alois Mauler November 1881
8. Major Ferdinand Mayer 1. Mai 1885
9. Major Heinrich Weinhofer Mai 1890
10. Major Karl Klarner Februar 1892
11. Oberstleutnant Richard Kettner von Kettenau 1894
12. Oberstleutnant Georg Mladenovic 2. Dezember 1899
13. Oberstleutnant Adolf Freiherr Stillfried von Rathenitz Herbst 1905
14. Oberstleutnant Josef Ritter von Paic Mai 1912
15. Oberstleutnant Wenzel Ort Herbst 1913
16. Oberstleutnant Wenzel Köbe nach Juli 1914
17. Oberstleutnant Heinrich Ritter Clanner von Engelshofen 1918

Bewaffnung und Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptbewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1854 war die Truppe mit Dornstutzen und Stutzen System Lorenz M. 1854 ausgerüstet. 1867 wurden die alten Stutzen gegen das Hinterladergewehr System Wänzl eingetauscht, 1869 erfolgte schließlich die Einführung des Hinterladergewehrs System Werndl. 1907 wurde das Repetiergewehr M. 5 eingeführt und 1908 erhielt die Truppe die ersten zwei Maschinengewehre System Schwarzlose M7.

Sonstige Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1861 wurden das Jagdhorn mit der Bataillonsnummer in der Mitte eingeführt, 1863 wurden die Soldaten mit Kochgeschirren ausgerüstet.

Uniform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1861 löste der Jägerhut den Tschako als Kopfbedeckung ab, 1908 wurde die Uniformordnung reformiert und die bisherige blaugraue Hose durch eine hechtgraue ersetzt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen im Bataillon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julius Lustig-Prean von Preanfeld, (* 11. Februar 1871 in Pilsen; † Juli 1957 in Wien), 1899 bis 1901 beim Feldjägerbataillon Nr. 22, zuletzt Generalmajor und Kommandant der 2. Kaiserjägerbrigade. Erhielt im Januar 1938 den Titel eines Feldmarschallleutnants.[1]
  • Franz Freiherr von Berlepsch, (* 14. Februar 1875 in Bichor; gefallen am 29. Oktober 1914 in Razlawice), 1909 beim Feldjägerbataillon Nr. 22, Offizier und erster österreichischer Lenkballonführer, zuletzt Hauptmann der k.u.k. Kaiserjäger

Stiftungstag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl das Bataillon am 1. April aufgestellt worden ist, wurde der 1. März als Jubiläumstag gefeiert.

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Österreichisches Staatsarchiv, Abteilung Kriegsarchiv, Bestand AdT, BA, FA, VL

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Brüch, Günter Dirrheimer: Das k. u. k. Heer 1895. Graz 1997, ISBN 3-7020-0783-0. (Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Militärwissenschaftliches Institut, Band 10)
  • Anton Heinzl: Die ehemaligen k. u. k. Feldjäger 22 im Weltkriege 1914 - 1918. Reichenberg 1935.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816-1918. Österreichisches Staatsarchiv, Wien 2007, S. 109.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Letzteres bestand jedoch im Jahre 1914 bereits nicht mehr