Kappel am Albis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Kappel a.A.)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kappel am Albis
Wappen von Kappel am Albis
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Affoltern
BFS-Nr.: 0006i1f3f4
Postleitzahl: 8926 Kappel am Albis
8926 Hauptikon
8926 Uerzlikon
Koordinaten: 682439 / 231456Koordinaten: 47° 13′ 44″ N, 8° 31′ 38″ O; CH1903: 682439 / 231456
Höhe: 573 m ü. M.
Höhenbereich: 462–620 m ü. M.[1]
Fläche: 7,92 km²[2]
Einwohner: 1323 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 167 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
16,0 %
(31. Dezember 2023)[4]
Gemeindepräsident: Martin Hunkeler (parteilos)
Website: www.kappel-am-albis.ch
Das Kloster von Süden gesehen
Das Kloster von Süden gesehen
Lage der Gemeinde
Karte von Kappel am AlbisTürlerseeZürichseeBezirk HorgenBezirk ZürichBezirk DietikonKanton ZugKanton AargauAeugst am AlbisAffoltern am AlbisBonstetten ZHHausen am AlbisHedingenKappel am AlbisKnonauMaschwandenMettmenstettenObfeldenOttenbach ZHRifferswilStallikonWettswil am AlbisBezirk Meilen
Karte von Kappel am Albis
{w

Kappel am Albis (bis 1911 offiziell Kappel genannt) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern (älter: Knonauer Amt, pop. Söiliamt) des Kantons Zürich in der Schweiz. Ihr Mundartname ist Chappel.[5]

Luftbild (1953) von Werner Friedli

Kappel liegt am Südwesthang des Albis südlich von Hausen im Jonental. Neben Kappel selbst gehören auch die Ortsteile Hauptikon und Uerzlikon zur Gemeinde. Die Nachbargemeinden sind im Kanton Zürich Knonau, Mettmenstetten, Rifferswil und Hausen am Albis, im Kanton Zug Baar und Steinhausen.

Bereits für die Bronzezeit finden sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Belege für die Besiedelung. Ein Römischer Gutshof wird zwischen Hauptikon und Rifferswil vermutet. Das erste Mal greifbar wird Kappel aber im Jahre 1185, als das gleichnamige Kloster, in dem der Ursprung der heutigen Gemeinde liegt, gegründet wurde. Das Kloster konnte seinen Besitz in den folgenden Jahrhunderten immer wieder vergrössern und schloss im Jahr 1344 einen Burgrechtsvertrag mit Zug und 1403 mit Zürich. Im Zuge der Reformation, deren Auseinandersetzungen in den beiden Kappelerkriegen (1529 und 1531) einen Höhepunkt fanden, wurde das Kloster aufgelöst. Kappel wurde der Landvogtei Knonau unterstellt und die Klostergüter von Stadtzürcher Amtsleuten verwaltet, die auch den Zehnten in den Weilern der Umgebung einzogen. Zur Gemeinde Kappel zählen die Dörfer Uerzlikon und Hauptikon. 1221 erwarb das Kloster Kappel Güter in Hauptikon, Uerzlikon und Rossau. Zwischen 1255 und 1279 gelangten drei weitere Uerzliker Höfe an das Kloster. Im 13. Jahrhundert sind Ritter von Uerzlikon nachgewiesen, die 1347 ihre letzten Güter verkauften.

Mit dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1798 wurde Kappel dem Distrikt Mettmenstetten zugeteilt, mit dem Ende der Helvetik 1803 dem Bezirk Horgen, um dann wieder zum neu gebildeten Oberamt Knonau zu kommen (ab 1830 Bezirk Knonau). Seit 1837 gehört die Gemeinde Kappel zum Bezirk Affoltern.

Blasonierung:

Geviert: 1 und 4 in Schwarz ein von Rot und Silber geschachter Balken, 2 in Gold ein schwarzes Mauerankerkreuz, 3 in Blau die Nordansicht einer silbernen Kirche mit Seitenschiff, Querschiff und Vierungsturm, roten Dächern und schwarzen Fenstern

Das Gemeindewappen datiert in dieser Form auf 1928 und wurde am 15. April 1931 als offizielles Gemeindewappen angenommen. Ein älteres Wappen des Klosters Kappel war seit mindestens 1505 in Gebrauch und kombinierte das Wappen des Zisterzienserordens (den Zisterzienser-Balken) mit dem Wappen der Freiherren von Eschenbach. Die Darstellung einer Kapelle im Wappen datiert auf 1650, die Kapelle wurde 1928 durch eine Abbildung der Klosterkirche ersetzt.

Bevölkerungs­entwicklung[6]
Jahr Einwohner
1634 256
1799 438
1850 743
1900 697
1950 676
2000 866
2005 846
2010 918
2015 1029
2020 1244
2022 1321

Gemeindepräsident ist Martin Hunkeler (parteilos, Stand 2023).[7]

Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 43,64 %, glp 10,87 %, FDP 10,86 %, Grüne 10,18 %, SP 9,07 %, CVP 5,50 %, EVP 4,51 %, EDU 1,47 %, BDP 1,27 % und andere (8) 2,63 %.[8]

Die Wähleranteile bei der Nationalratswahl 2023: SVP 47,72 % (+4,08 %), glp 12,48 % (+1,61 %), SP 9,46 % (+0,39 %), FDP 7,77 % (−3,09 %), Die Mitte 7,75 % (+0,98 %), Grüne 6,03 % (−4,15 %), EVP 4,27 % (−0,25 %), Aufrecht Zürich 1,45 %, Mass-Voll! 1,22 %, EDU 0,94 % (−0,53 %), andere (10) 0,92 %.[9]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Kappel am Albis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669.
  6. Quellen: 1634/1799: HLS, 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen (XLS; 927 kB), danach: Gemeindeporträts. Kappel am Albis. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
  7. Gemeinderat. Personen. Website der Gemeinde Kappel am Albis.
  8. Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 8. September 2023.
  9. Nationalratswahl 2023. Kanton Zürich. 25. Oktober 2023.