Klaus Fiedler (Theaterregisseur)
Klaus Fiedler (* 3. Juli 1938 in Berlin; † 30. Juni 2013 ebenda) war ein deutscher Theaterregisseur.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Grundschule und Abitur lernte Fiedler zunächst den Beruf des Kartografischen Zeichners. Anschließend arbeitete er als Bühnentechniker am Maxim-Gorki-Theater Berlin, bevor er ab 1960 Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig studierte und 1963 exmatrikuliert wurde. Ab 1963 arbeitete er als Schauspieler an den Städtischen Bühnen Quedlinburg und am Stadttheater Freiberg. Im Jahr 1968 wechselte er nach Leipzig an die Städtischen Bühnen, an denen er bis 1974 als Schauspielregisseur arbeitete. Nach einer Tätigkeit als Oberspielleiter am Landestheater Altenburg wurde er 1976 Schauspieldirektor am Landestheater Rudolstadt. Unter seiner Leitung wurde das Rudolstädter Theater politischer: Er brachte kritische Themen auf die Bühne, die er zeitgemäß inszenierte.[1][2]
Ab 1979 war er Gastdozent an den Schauspielschulen Berlin und Rostock, der Filmhochschule Babelsberg und der Humboldt-Universität Berlin. Während der Zeit seines Berufsverbots von 1987 bis 1989 arbeitete er als Nachtpförtner.
Er leitete Schauspiel-Workshops in Berlin, Dolcedo und Colombo. Seit 1990 arbeitete er als Regisseur für zahlreiche Off-Theater und als Schauspieldozent an der Berliner Schule für Schauspiel und der Theaterakademie Vorpommern.
Klaus Fiedler wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1972: Der Dritte
- 1980: Die Verlobte
Inszenierungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1970: Komödie der Irrungen von William Shakespeare, Städtisches Theater Leipzig
- 1971: Der Diener zweier Herren von Carlo Goldoni, Städtisches Theater Leipzig
- 1974: Die Streiche des Scapin von Molière, Landestheater Altenburg[3]
- 1976: Urfaust, von Johann Wolfgang von Goethe, Landestheater Altenburg
- 1978: Siszwe Banzi ist tot von Athol Fugard, Theater Rudolstadt[4]
- 1978: Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing, Theater Rudolstadt
- 1979: Da leben Leute von Athol Fugard, Staatstheater Schwerin
- 1980: Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare, Staatstheater Schwerin
- 1986: Der Kontrabass von Patrick Süskind, Staatsschauspiel Dresden (bis 2004)
- 1987: Sommernachtstraumspiele, Naturtheater Greifensteine
- 1988: Der Arzt wider Willen von Molière, Die Kleine Bühne „Das Ei“, Berlin[5]
- 1990: Nächstes Jahr, selbe Zeit von Bernard Slade, Die Kleine Bühne „Das Ei“, Berlin
- 1994: Das Bank-Geheimnis (Stückentwicklung), Berliner Compagnie
- 2006: Vor dem Abriß, Brotfabrik (Berlin)[6]
- 2007: Nächstes Jahr, selbe Zeit von Bernard Slade, Deutsch-Sorbisches Volkstheater, Bautzen[7]
- 2009: Es möcht’ der Holunder sterben an eurer Vergesslichkeit … (mit Jean Pacalet und Barbara Thalheim)[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stefan Müller: Klaus Fiedler – Regisseur und Theatermann, Theaterhistorische Studie, Humboldt-Universität zu Berlin, 2000
- Wilhelm Hortmann: Shakespeare und das deutsche Theater im 20. Jahrhundert, Henschel-Verlag, 2001, ISBN 978-3-89487-374-5 (über Fiedlers Inszenierung von Ein Sommernachtstraum am Naturtheater Greifensteine, Annaberg)
- Matthias Biskupek: Es war immer wie Fest – die Theatertruppe um Klaus Fiedler, Feature, Mitteldeutscher Rundfunk, 2002
- Ingo Schulze: Die Jugend Enrico Türmers, in: Neue Leben, Berlin Verlag, 2005, ISBN 978-3-8270-0052-1 (ein Bericht über die Proben zu Strindbergs Fräulein Julie in Altenburg)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Fiedler bei IMDb
- Matthias Biskupek: Nachruf auf Klaus Fiedler: Einst ein. In: Thüringische Landeszeitung. 1. Juli 2013 (hinter Bezahlschranke, archiviert 2013 von archive.today).
- Christine Boyde: Theaterregisseur Klaus Fiedler ist gestorben. In: Berliner Zeitung. 30. Juni 2013 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ broadview.tv: Theater Rudolstadt ( des vom 10. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ theater-rudolstadt.com: Öffentlich gefördertes Klassentreffen bot Geschichtsunterricht (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ schauspiel-franzke.de: Rollen
- ↑ schauspielschule-berlin.de: Skizze – Die Falle ( des vom 28. November 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Theater der Zeit: Heft 09/1988, Seite 4
- ↑ jarno-stiddien.de: vita ( des vom 24. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Theater plus, Ihre Kulturzeitung, 11/07 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,3 MB)
- ↑ berlin.de: Es möcht der Holunder sterben an eurer Vergesslichkeit (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Fiedler, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theaterregisseur und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1938 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 30. Juni 2013 |
STERBEORT | Berlin |