Klaus Knoll (Sportwissenschaftler)

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Klaus Knoll (* 1. Juli 1941; † 28. Dezember 2022)[1] war ein deutscher Sportwissenschaftler und Turner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knoll war als Turner Mitglied der Nationalmannschaft der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).[2] 1964 wurde der für den SC DHfK Leipzig antretende Knoll im Bodenturnen Dritter der DDR-Meisterschaft.[3] Später gewann er die Deutsche Seniorenmeisterschaft.[1]

1981 wurde an der Deutschen Hochschule für Körperkultur seine Doktorarbeit angenommen, die Schrift trug den Titel Zur biomechanisch zweckmäßigen Technik von Flugelementen im Gerätturnen – dargestellt am Beispiel von akrobatischen Rückwärtssprüngen am Boden und von Abgängen an den Ringen.[4] Erkenntnisse seiner sportwissenschaftlichen Arbeit veröffentlichte Knoll in den 1980er Jahren in der Zeitschrift Theorie und Praxis Leistungssport,[5] nach dem Ende der DDR auch in der Zeitschrift für angewandte Trainingswissenschaft[6] und in Leistungssport.[7] An der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg schloss Knoll 1994 seine Habilitation (Optimierung der Sporttechnik und Entwicklung von biomechanischen und ingenieurtechnischen Verfahren – dargestellt am Beispiel des Gerätturnens) ab.[8] An derselben Hochschule war er im Bereich Biomechanik als Privatdozent tätig, er lehrte ebenfalls an der Universität Leipzig.[1] Am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig war Knoll als freier Mitarbeiter in den Arbeitsfeldern Biomechanik, Messtechnik und Ingenieurwissenschaft beschäftigt,[9] er leitete in seiner Tätigkeit für das IAT mehrere Forschungsprojekte, oft untersuchte er dabei Teilbereiche des Turnens.[10][11] Er trug mit Aufsätzen (Gerätturntechniken mit Jürgen Krug;[12] Drehbewegungen mit Jürgen Krug und Falk Hildebrand)[13] zum Handbuch Sportbiomechanik bei.

Beim Deutschen Turner-Bund (DTB) arbeitete Knoll als Biomechaniker, Berater, Ausbilder und Dozent. In einem Nachruf des DTB wurde er als „einer der versiertesten und anerkanntesten Turnexperten bundesweit“ bezeichnet.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Sportwissenschaftler Dr. Klaus Knoll verstorben. In: GymMedia. 4. Januar 2023, abgerufen am 5. Februar 2023.
  2. a b Klaus Knoll verstorben. In: Deutscher Turner-Bund e.V. 5. Januar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
  3. Turnen - DDR - Meisterschaften Herren. In: sport-komplett.de. Abgerufen am 13. Februar 2023.
  4. Zur biomechanisch zweckmäßigen Technik von Flugelementen im Gerätturnen - dargestellt am Beispiel von akrobatischen Rückwärtssprüngen am Boden und von Abgängen an den Ringen. In: Universitätsbibliothek Leipzig. 1981, abgerufen am 13. Februar 2023.
  5. Klaus Knoll: Zum biomechanischen Wirkungsmechanismus von Flugelementen im Gerätturnen aus vorbereitenden Bewegungen. In: Theorie und Praxis Leistungssport. Band 19, Nr. 9/10, 1981, S. 130–147 (bisp-surf.de [abgerufen am 13. Februar 2023]).
  6. Klaus Knoll: Entwicklung und Fertigung eines Saltodrehgeraetes. In: Zeitschrift für angewandte Trainingswissenschaft. Band 6, Nr. 2, 1999, ISSN 0946-8455, S. 100–105 (bisp-surf.de [abgerufen am 13. Februar 2023]).
  7. Klaus Knoll, Thomas Köthe, Karin Knoll: Grenzen der Leistungsfähigkeit des Menschen in den technisch-kompositorischen Sportarten. In: Leistungssport. Band 30, Nr. 1, 2000, ISSN 0341-7387, S. 33–38 (bisp-surf.de [abgerufen am 13. Februar 2023]).
  8. Optimierung der Sporttechnik und Entwicklung von biomechanischen und ingenieurtechnischen Verfahren - dargestellt am Beispiel des Gerätturnens. In: Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt. 1994, abgerufen am 13. Februar 2023.
  9. Kurze Vorstellung von PD Dr. Klaus Knoll, Referent bei den Freiburger Gerätturntagen. In: Institut für Sport und Sportwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Abgerufen am 13. Februar 2023.
  10. Klaus Knoll: Langfristige Entwicklungskonzeptionen für effektive Lernwege bei Elementen mit hohem Schwierigkeitsgrad im Kunstturnen. 1997, abgerufen am 13. Februar 2023.
  11. Klaus Knoll: Weiterentwicklung computergestützter Meßplätze im Gerätturnen, Wasserspringen und Eiskunstlaufen mit Meßplatzerprobung sowie Ermittlung effektiver Informationsstrategien am Beispiel Gerätturnen. 1992, abgerufen am 13. Februar 2023.
  12. Klaus Knoll, Jürgen Krug: Gerätturntechniken. In: Handbuch Sportbiomechanik. 2009, abgerufen am 13. Februar 2023.
  13. Jürgen Krug, Klaus Knoll, Falk Hildebrand: Drehbewegungen. In: Handbuch Sportbiomechanik. 2009, abgerufen am 13. Februar 2023.