Lavamünd
Marktgemeinde Lavamünd
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Wolfsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | WO | |
Fläche: | 93,80 km² | |
Koordinaten: | 46° 39′ N, 14° 57′ O | |
Höhe: | 348 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.787 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9473 | |
Vorwahlen: | 0 43 56 | |
Gemeindekennziffer: | 2 09 09 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lavamünd 65 9473 Lavamünd | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Ruthardt (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (23 Mitglieder) |
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Lage von Lavamünd im Bezirk Wolfsberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Lavamünd (slow.: Labot) ist eine Marktgemeinde mit 2787 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wolfsberg in Kärnten.
Geographie
Geographische Lage
Lavamünd liegt im Südosten von Kärnten auf einer Landzunge an der Mündung der Lavant in die Drau, die gleichzeitig die südliche Gemeindegrenze bildet. Die Höhe beträgt 348 m über dem Meer, womit Lavamünd der tiefste Punkt Kärntens ist.
Gemeindegliederung
Lavamünd ist in zehn Katastralgemeinden gegliedert, slowenische Namen sind in Klammern angegeben (siehe dazu auch Kärntner Slowenen):
- Ettendorf
- Großlamprechtsberg
- Hart (Dobrova)
- Lamprechtsberg-Hartneidstein
- Lavamünd (Labot)
- Lorenzenberg (Šentlovrenc)
- Magdalensberg
- Rabenstein (Rabštajn pri Labotu)
- Weißenberg
- Wunderstätten (Drumlje pri Labotu)
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 20 Ortschaften (in Klammern die Einwohnerzahl mit Stand 31. Oktober 2011[1]):
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Nachbargemeinden
St. Paul im Lavanttal | St. Georgen im Lavanttal | |
Ruden | Eibiswald | |
Neuhaus | Dravograd | Dravograd |
Geschichte
Das Gemeindegebiet war bei der Elbitz, einem Gelände östlich der Lavantmündung in die Drau, schon zu Zeiten der Römer besiedelt, wie Funde von Gräbern und Münzen zeigen, so dass hier wohl die älteste Ansiedlung im heutigen Lavamünd entstand. Ein Grabmal eines römischen Steingrabs, das heute vor dem Gasthaus zum Adler steht, zeugt von dieser Zeit.
Im Jahr 1091 schenkte Graf Engelbert von Spanheim dem von ihm gegründeten Kloster St. Paul einen Stadelhof zu Lavamünd. Am Fuß des Schlosses entwickelte sich bis zum 14. Jahrhundert ein Straßenmarkt, der durch seine Lage am Zusammentreffen von Lavant und Drau Bedeutung erlangte. Die Gründung des Marktes Lavamünd wird für 1240 vermutet, die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1334. 1461 verlieh Kaiser Friedrich III. dem Markt die Blutgerichtsbarkeit.
Die Ortschaft war mehrmals von Hochwassern der Drau betroffen, 1851 wurde sogar der Hauptplatz überflutet.
Die 1850 gegründete Gemeinde wurde 1921 um die nicht an Jugoslawien gefallenen Teile der Gemeinde Kienberg (Katastralgemeinden Lorenzenberg und Rabenstein) sowie 1958 bzw. 1973 um Teile der aufgelösten Gemeinden Legerbuch und Ettendorf erweitert.
Durch den Bau der Lavanttalbahn 1878 wurde Lavamünd durch die Eisenbahn erschlossen. 1879 fuhr der erste Zug von Wolfsberg nach Unterdrauburg (dem heutigen Dravograd) über Lavamünd. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Bahnknoten Unterdrauburg an den damaligen SHS-Staat. Der Korridorverkehr wurde bis 1965 betrieben. Durch den Bau der Jauntalbahn wurde wieder eine inländische Verbindung von Wolfsberg nach Klagenfurt geschaffen, jedoch zweigt die Jauntalbahn bei St. Paul im Lavanttal von der Lavanttalbahn ab. Somit lag Lavamünd an einem toten Gleis nach Jugoslawien. Der Streckenteil Lavamünd - Unterdrauburg wurde nach Eröffnung der Jauntalbahn abgetragen.
Zumindest bis ins 19. Jahrhundert verlief die Sprachgrenze durch Lavamünd.[2]
Bei der Kärntner Volksabstimmung verlief die Demarkationslinie durch das Gemeindegebiet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bevölkerung
Die Marktgemeinde Lavamünd hatte zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 3.548 Einwohner, davon waren 97,9 % österreichische Staatsbürger. Als Umgangssprache gaben 98,2 % Deutsch, 0,3 % Slowenisch und 0,7 % Kroatisch an. 96,8 % bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, 0,5 % zur evangelischen Kirche und 0,4 % zum Islam. 1,7 % der Bevölkerung war ohne religiöses Bekenntnis.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 23 Mitgliedern. Seit den Gemeinderatswahlen 2015 setzt er sich wie folgt zusammen:[3]
Direkt gewählter Bürgermeister ist Josef Ruthardt (SPÖ).
Wappen
Der Markt Lavamünd führte seit dem 17. Jahrhundert ein Marktwappen, das als Motiv die sogenannte „Johannesschüssel”, d. h. das abgeschlagene Haupt des Johannes auf einer Schüssel, zeigte. Nachdem die drastische Darstellung von der Gemeinde nicht mehr als zeitgemäß empfunden wurde, fasste man 1959 den Beschluss für ein neues Gemeindewappen. Man entschloss sich für eine stilisierte Darstellung der Volksabstimmung von 1920: Eine Wahlurne in verwechselten Farben mit einem grünen Stimmzettel (als Bekenntnis für Österreich, der Stimmzettel für Jugoslawien war weiß) erinnert daran, dass die Gemeinde bei dem Plebiszit mit 96,9 % nach Pustritz (heute Teil der Gemeinde Griffen) das beste Ergebnis für Österreich einbrachte. Im Schildfuß stehen die silbernen Wellenlinien für die Flüsse Lavant und Drau.
Die amtliche Blasonierung des Gemeindewappens lautet: „Ein durch eine silberne Linie geteilter Schild, dessen unteres blaues Feld durch zwei silberne Wellenlinien geteilt ist. In dem oberen, von gold und blau gespaltenen Feld eine auf der Teilungslinie ruhende, aus der Spaltenlinie wachsende Urne in gewechselten Farben, aus der der obere Teil eines schräggestellten grünen Stimmzettels herausragt.“[4]
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 1. März 1963 verliehen. Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Wirtschaft und Verkehr
In Lavamünd liegen wesentliche Teile des Kraftwerks Lavamünd (einem Laufkraftwerk an der Drau), sowie des Kraftwerks Koralpe, eines Pumpspeicherkraftwerks. In der Gemeinde kreuzt sich die B80, die als Nebenzweig der Gastarbeiterroute galt, mit der B69, die über die Soboth führt.
Historische Landkarten
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Lavamünd am Zusammenfluss von Lavant und Drau im Aufnahmeblatt der Landesaufnahme 1877/78
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Unterdrauburg ist der nächste größere Ort südlich von Lavamünd
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Geologie des Gebietes von Lavamünd
Weblinks
- Commons: Lavamünd – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Marktgemeinde Lavamünd
- 20909 – Lavamünd. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011
- ↑ Michael Wedekind: Nationalsozialistische Besatzungs und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2003, S. 18
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 166