Ledčice

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Ledčice
Wappen von Ledčice
Ledčice (Tschechien)
Ledčice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Mělník
Fläche: 1097 ha
Geographische Lage: 50° 20′ N, 14° 17′ OKoordinaten: 50° 20′ 24″ N, 14° 17′ 26″ O
Höhe: 238 m n.m.
Einwohner: 717 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 277 08
Kfz-Kennzeichen: S
Verkehr
Straße: D8: LovosicePrag
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Jiřina Michovská (Stand: 2008)
Adresse: Ledčice 45
277 08 Ledčice
Gemeindenummer: 534978
Website: www.ledcice.cz

Ledčice (deutsch Letschitz, älter auch Lethschitz, Ledschitz[2]) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer südlich von Roudnice nad Labem und gehört zum Okres Mělník.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rundling Ledčice befindet sich auf der Böhmischen Tafel im Quellgebiet des Baches Čepel. Westlich des Dorfes verläuft die Autobahn D8 / E 55, dahinter befindet sich das Areal einer Kiesgrube. Im Südwesten liegt der Sportflugplatz Sazená. Südlich erhebt sich der Hügel Škarechov (Skarehof, 270 m).

Nachbarorte sind Mnetěš und Černouček im Norden, Horní Beřkovice im Nordosten, Jeviněves im Osten, Vraňany und Mlčechvosty im Südosten, Vepřek, Nová Ves und Sazená im Süden, Miletice im Südwesten, Loucká im Westen sowie Straškov-Vodochody im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archäologische Funde belegen eine Besiedlung des Ortes seit der Jungsteinzeit. Erste historische Nachrichten über Ledčice weisen das Dorf im Jahre 1102 als Besitz des Vršovci-Fürsten Nemoj aus. Dessen Sohn Mutina verkaufte sämtliche seine Güter im Jahre 1187 an das Kloster Doxan. Ottokar I. Přemysl bestätigte 1226 den Besitz des Prämonstratenserinnenklosters, dies ist auch eine erste urkundliche Erwähnung von Ledčice.

Während der Hussitenkrieges gelangte das Dorf an weltliche Besitzer. 1436 erwarb Jan Smiřický von Smiřice den Ort. Weitere Besitzer waren ab 1556 Samuel von Hrádek und ab 1616 Polyxena von Lobkowicz. Ledčice war zu dieser Zeit ein außergewöhnlich großes Dorf.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Ledčice ab 1848 eine Gemeinde im Bezirk Roudnice. 1887 wurde in Ledčice die erste Kinderbewahranstalt Mittelböhmens errichtet. Seit 1961 gehört die Gemeinde zum Okres Mělník. Im Jahre 2001 errichtete die ALPINE stavebni spolecnost CZ, a.s. eine Sand-Kies-Wasch- und Brechanlage zur jährlichen Verarbeitung von 630.000 Tonnen Rohmaterial.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Gemeinde Ledčice sind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • barocke Kirche St. Wenzel, erbaut im 17. Jahrhundert anstelle eines gotischen Vorgängerbaus aus dem Jahre 1384
  • Evangelische Kirche, errichtet 1784
  • Schule, Neorenaissancebau aus dem Jahre 1886

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. Antonín Profous: Místní jména v Čechách : Jejich vznik, původ, význam a změny. Bd. I-IV; Prag