Leichtathletik-Europameisterschaften 1950/Speerwurf der Männer

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4. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Speerwurf der Männer
Stadt Belgien Brüssel
Stadion Heysel-Stadion
Teilnehmer 16 Athleten aus 12 Ländern
Wettkampfphase 26. August: Qualifikation
27. August: Finale
Medaillengewinner
Gold Gold Toivo Hyytiäinen (Finnland FIN)
Silber Silber Per-Arne Berglund (Schweden SWE)
Bronze Bronze Ragnar Ericzon (Schweden SWE)
Das Brüsseler Heysel-Stadion in einer Luftaufnahme von 1935

Der Speerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1950 wurde am 26. und 27. August 1950 im Heysel-Stadion der belgischen Hauptstadt Brüssel ausgetragen.

Mit Silber und Bronze gab es in diesem Wettbewerb zwei Medaillen für Schweden. Europameister wurde der Finne Toivo Hyytiäinen. Auf den zweiten Platz kam Per-Arne Berglund. Bronze ging an Ragnar Ericzon.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 78,70 m Finnland Yrjö Nikkanen Kotka, Finnland 16. Oktober 1938[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 76,87 m Finnland Matti Järvinen EM Paris, Frankreich 3. September 1938

Matti Järvinens seit den zweiten Europameisterschaften 1938 bestehender EM-Rekord blieb auch hier in Brüssel unangetastet. Die größte Weite erzielte der finnische Europameister Toivo Hyytiäinen im Finale mit 71,26 m, womit er 5,61 m unter diesem Rekord blieb. Zum Europarekord, gleichzeitig Weltrekord, fehlten ihm 7,44 m.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

26. August 1950, 17.15 Uhr

Die sechzehn Teilnehmer traten zu einer gemeinsamen Qualifikationsrunde an. Vier Werfer (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite von 65,00 m. Damit war die Mindestanzahl von hier neun Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit den fünf nächstplatzierten Athleten (hellgrün unterlegt) aufgefüllt und für die Finalteilnahme reichten schließlich 60,66 m.

Platz Name Nation 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Bestweite (m)
1 Per-Arne Berglund Schweden Schweden 60,60 68,49 68,49
2 Toivo Hyytiäinen Finnland Finnland 68,02 68,02
3 Tapio Rautavaara Finnland Finnland 64,09 61,25 67,36 67,36
4 Ragnar Ericzon Schweden Schweden 65,29 65,29
5 Mirko Vujačić Jugoslawien Jugoslawien 63,74 60,93 x 63,74
6 Erwin Pektor Osterreich Österreich x 63,51 x 63,51
7 Amos Matteucci Italien Italien 61,63 57,60 61,05 61,63
8 Viktor Iyevlev Sowjetunion 1923 Sowjetunion x 52,20 61,25 61,25
9 Nico Lutkeveld Niederlande Niederlande 59,78 60,66 58,23 60,66
10 Halil Zıraman Turkei Türkei 60,46 51,50 x 60,46
11 Branko Dangubić Jugoslawien Jugoslawien x 59,37 57,39 59,37
12 Jóel Sigurðsson Island Island 58,87 56,91 57,58 58,87
13 Vasilios Kalimanis Königreich Griechenland Griechenland 47,71 54,28 49,50 54,28
14 Raymond van Eycken Belgien Belgien x 52,52 52,82 52,82
15 Ernst Lüthi Schweiz Schweiz 50,81 51,54 x 51,54
16 Raymond Prud'homme Belgien Belgien 40,29 46,35 45,40 46,35

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. August 1950, 16.20 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m) Bestweite (m)
1 Toivo Hyytiäinen Finnland Finnland 67,92 69,21 x 65,81 70,75 71,26 71,26
2 Per-Arne Berglund Schweden Schweden 67,86 65,42 70,06 62,48 62,87 x 70,06
3 Ragnar Ericzon Schweden Schweden 66,70 61,29 64,82 63,85 63,59 69,82 69,82
4 Mirko Vujačić Jugoslawien Jugoslawien 66,84 64,48 x 60,19 x x 66,84
5 Tapio Rautavaara Finnland Finnland 62,18 66,20 64,34 62,45 63,23 63,98 66,20
6 Amos Matteucci Italien Italien 61,82 64,99 59,75 64,21 58,02 62,52 64,99
7 Erwin Pektor Osterreich Österreich 59,33 62,13 59,00 nicht im Finale der
besten sechs Werfer
62,13
8 Nico Lutkeveld Niederlande Niederlande 60,46 61,50 60,12 61,50
9 Viktor Iyevlev Sowjetunion 1923 Sowjetunion 58,59 58,09 52,06 58,59

Erwartet wurde hier ein Duell zwischen den Werfern aus Schweden und Finnland, das sich auch in der Qualifikation bereits angedeutet hatte. In Durchgang eins übernahm der Finne Toivo Hyytiäinen mit 67,92 m die Spitze ganz knapp vor dem schwedischen Qualifikationsbesten Per-Arne Berglund, der auf 67,86 m kam. Es folgten der Jugoslawe Mirko Vujačić mit 66,84 m und der Schwede Ragnar Ericzon (66,70 m). Die nachfolgenden Werfer lagen mehr als vier Meter zurück.

In Runde zwei baute Hyytiäinen mit 69,21 m seine Führung aus. Dem Finnen Tapio Rautavaara gelangen 66,20 m, womit er sich den vier erstplatzierten Athleten näherte, aber nicht ganz herankam. Mit seinem dritten Wurf auf 70,06 m übertraf Berglund als Erster die 70-Meter.Marke und verdrängte damit Hyytiäinen von der Spitze. Nachdem sich in Durchgang vier kein Wettbewerber gesteigert hatte, eroberte Hyytiäinen mit einem Wurf auf 70,75 m die Führung zurück. Vor dem letzten Durchgang war Berglund nun Zweiter, Vujačić lag weiterhin auf Rang drei vor Ericzon und Rautavaara.

In der letzten Runde änderte sich diese Rangfolge noch einmal. Toivo Hyytiäinen verbesserte sich auf 71,26 m und wurde damit Europameister vor Per-Arne Berglund. Ein Wurf von 69,82 m brachte Ragnar Ericzon auf den Bronzeplatz. Mirko Vujačić wurde Vierter vor Tapio Rautavaara.

Das Niveau dieses Wettbewerbs war besser als bei den Europameisterschaften des Jahres 1946, blieb jedoch deutlich unter dem Level der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, als die beiden Finnen Matti Järvinen und Yrjö Nikkanen Maßstäbe setzten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de, abgerufen am 14. Februar 2022