Leichtathletik-Europameisterschaften 1974/4 × 400 m der Männer

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11. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer
Stadt Italien Rom
Stadion Olympiastadion
Teilnehmer 11 Staffeln mit 45 Athleten
Wettkampfphase 7. September (Vorläufe)
8. September (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Silbermedaillen Silber Deutschland BR BR Deutschland
Bronzemedaillen Bronze Frankreich Frankreich
Das Olympiastadion von Rom im Jahr 2009

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1974 wurde am 7. und 8. September 1974 im Olympiastadion von Rom ausgetragen.

Europameister wurde Großbritannien in der Besetzung Glen Cohen, Bill Hartley, Alan Pascoe und David Jenkins.
Den zweiten Platz belegte die Bundesrepublik Deutschland mit Hermann Köhler, Horst-Rüdiger Schlöske, Karl Honz und Rolf Ziegler sowie dem im Vorlauf eingesetzten Bernd Herrmann.
Bronze ging an Frankreich (Jean-Claude Nallet, Roger Velasquez, Jacques Carette, Francis Demarthon).

Auch der hier im Vorlauf eingesetzte bundesdeutsche Läufer Bernd Herrmann erhielt eine Silbermedaille.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorbemerkung:
In diesen Jahren gab es bei den Bestleistungen und Rekorden eine Zweiteilung. Es wurden nebeneinander handgestoppte und elektronisch ermittelte Leistungen geführt. Die offizielle Angabe der Zeiten erfolgte in der Regel noch in Zehntelsekunden, die bei Vorhandensein elektronischer Messung gerundet wurden. Allerdings verlor der in Zehntelsekunden angegebene Rekord immer mehr an Bedeutung. Ab 1977 hatte das Nebeneinander der Bestzeiten ein Ende, von da an wurde nur noch der elektronische gemessene und in Hundertstelsekunden angegebene Wert als Rekord gelistet.

Offizielle Rekorde – Angabe in Zehntelsekunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord[1] 2:56,1 min Vereinigte Staaten USA
(Vince Matthews, Ron Freeman,
Larry James, Lee Evans)
OS Mexiko-Stadt, Mexiko 20. Oktober 1968
Europarekord[2] 3:00,5 min Deutschland BR BR Deutschland
(Helmar Müller, Manfred Kinder,
Gerhard Hennige, Martin Jellinghaus)
3:00,5 min Polen 1944 Polen
(Stanisław Grędziński, Jan Balachowski,
Jan Werner, Andrzej Badeński)
Meisterschaftsrekord 3:02,3 min Polen 1944 Polen
(Jan Werner, Edmund Borowski,
Stanisław Grędziński, Andrzej Badeński)
EM Athen, Griechenland 10. September 1969

Der seit 1969 bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die britische Europameisterstaffel im Finale mit 3:03.3 min, womit das Quartett eine Sekunde über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten dem Team 2,8 s, zum Weltrekord 7,2 s.

Elektronisch gemessene Rekorde (hier eigentlich noch inoffiziell)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord[1] 2:56,16 min Vereinigte Staaten USA
(Vince Matthews, Ron Freeman,
Larry James, Lee Evans)
OS Mexiko-Stadt, Mexiko 20. Oktober 1968
Europarekord[2] 3:00,57 min Deutschland BR BR Deutschland
(Helmar Müller, Manfred Kinder,
Gerhard Hennige, Martin Jellinghaus)
Meisterschaftsrekord 3:02,30 min Polen 1944 Polen
(Jan Werner, Edmund Borowski,
Stanisław Grędziński, Andrzej Badeński)
EM Athen, Griechenland 10. September 1969

Der seit 1969 bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die britische Europameisterstaffel im Finale mit 3:03.33 min, womit das Quartett 1,03 s über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten dem Team 2,76 s, zum Weltrekord 7,16 s.

Vorbemerkung zu den Resultaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • DNF: Wettkampf nicht beendet (did not finish)
  • DSQ: disqualifiziert

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

7. September 1974, 19:10 Uhr

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten vier Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Staffel Besetzung Zeit (min)
1 Finnland Finnland Stig Lönnqvist
Ossi Karttunen
Markku Taskinen
Markku Kukkoaho
3:04,6
2 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Glen Cohen
Bill Hartley
Alan Pascoe
David Jenkins
3:04,7
3 Frankreich Frankreich Jean-Claude Nallet
Roger Velasquez
Jacques Carette
Francis Demarthon
3:05.3
4 Niederlande Niederlande Raymond Heerenveen
Reinhard van den Heuvel
Frank Nusse
Toine van den Goolberg
3:06,28
5 Italien Italien Flavio Borghi
Alfonso di Guida
Lorenzo Cellerino
Marcello Fiasconaro
3:08,5
6 Jugoslawien Jugoslawien Ivica Ivicak
Milorad Cikic
Josip Alebić
Luciano Sušanj
3:37,8

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Staffel Besetzung Zeit (min)
1 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Walerij Jurtschenko
Wladimir Nosenko
Jewgeni Gawrilenko
Semjon Kotscher
3:05,3
2 Schweden Schweden Per-Olof Sjöberg
Dimitrie Grama
Erik Carlgren
Michael Fredriksson
3:05,5
3 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Reinhard Kokot
Benno Stops
Jürgen Utikal
Andreas Scheibe
3:05,8
4 Deutschland BR BR Deutschland Hermann Köhler
Horst-Rüdiger Schlöske
Karl Honz
Bernd Herrmann
3:05,8
5 Tschechoslowakei Tschechoslowakei Ivan Danis
Frantisek Stross
Miroslav Tulis
Miroslav Kodejs
3:06,29

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. September 1974, 18:10 Uhr

Gegenüber den Vorläufen gab es im Finale eine Besetzungsänderung:
In der bundesdeutschen Staffel trat Rolf Ziegler anstelle von Bernd Herrmann als Schlussläufer an.

Platz Staffel Besetzung Zeit (min)
1 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Glen Cohen
Bill Hartley
Alan Pascoe
David Jenkins
3:03.33
2 Deutschland BR BR Deutschland Hermann Köhler
Horst-Rüdiger Schlöske
Karl Honz
Rolf Ziegler
im Vorlauf außerdem:
Bernd Herrmann
3:03.52
3 Frankreich Frankreich Jean-Claude Nallet
Roger Velasquez
Jacques Carette
Francis Demarthon
3:04.6
4 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Reinhard Kokot
Benno Stops
Jürgen Utikal
Andreas Scheibe
3:05,0
5 Niederlande Niederlande Raymond Heerenveen
Reinhard van den Heuvel
Frank Nusse
Toine van den Goolberg
3:06,3
6 Schweden Schweden Per-Olof Sjöberg
Dimitrie Grama
Erik Carlgren
Michael Fredriksson
3:12,6
DNF Sowjetunion 1955 Sowjetunion Walerij Jurtschenko
Wladimir Nosenko
Jewgeni Gawrilenko
Semjon Kotscher
DSQ Finnland Finnland Stig Lönnqvist
Ossi Karttunen
Markku Taskinen
Markku Kukkoaho

Die finnische Staffel hatte in 3:03,6 min ursprünglich den dritten Platz belegt, wurde aber nach dem Rennen disqualifiziert. Ebenfalls disqualifiziert wurde zunächst die niederländische Staffel, diese Entscheidung wurde aber von der Jury d'Appell zurückgenommen.[3][4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Athletics – Progression of outdoor world records, 4x400 m – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26.  Juli 2022
  2. a b Athletics - Progression of outdoor European records, 4x400 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 9. November 2022
  3. Bericht in der Fachzeitschrift Leichtathletik (BR Deutschland) von 1962, Wiederabdruck in Klaus Amrhein/Axel Schäfer: 60 Jahre Leichtathletik-Europameisterschaften 1998 Groß-Zimmern/Bochum, S. 298
  4. European Athletics Association (Hrsg.): Statistics Manual. München 2002, publiziert anlässlich der Europameisterschaften 2002, S. 93