Leichtathletik-Europameisterschaften 1974/200 m der Männer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
11. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 200-Meter-Lauf der Männer
Stadt Italien Rom
Stadion Olympiastadion
Teilnehmer 28 Athleten aus 14 Ländern
Wettkampfphase 4. September (Vorläufe)
5. September (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Pietro Mennea (Italien ITA)
Silbermedaillen Silber Manfred Ommer (Deutschland BR FRG)
Bronzemedaillen Bronze Hans-Jürgen Bombach (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Das Olympiastadion von Rom im Jahr 2009

Der 200-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1974 wurde am 4. und 5. September 1974 im Olympiastadion von Rom ausgetragen.

Europameister wurde der italienische Olympiadritte über 200 Meter von 1972 Pietro Mennea, der hier bereits Silber über 100 Meter gewonnen hatte. Er siegte vor zwei deutschen Sprintern. Den zweiten Platz belegte Manfred Ommer aus der Bundesrepublik. Bronze ging an Hans-Jürgen Bombach aus der DDR.

Vorbemerkung:
In diesen Jahren gab es bei den Bestleistungen und Rekorden eine Zweiteilung. Es wurden nebeneinander handgestoppte und elektronisch ermittelte Leistungen geführt. Die offizielle Angabe der Zeiten erfolgte in der Regel noch in Zehntelsekunden, die bei Vorhandensein elektronischer Messung gerundet wurden. Allerdings verlor der in Zehntelsekunden angegebene Rekord immer mehr an Bedeutung. Ab 1977 hatte das Nebeneinander der Bestzeiten ein Ende, von da an wurde nur noch der elektronische gemessene und in Hundertstelsekunden angegebene Wert als Rekord gelistet.

Offizielle Rekorde – Angabe in Zehntelsekunden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord[1] 19,8 s Vereinigte Staaten Tommie Smith OS Mexiko-Stadt, Mexiko 16. Oktober 1968
Jamaika Donald Quarrie Cali, Kolumbien 3. August 1971
Europarekord[2] 20,0 s Sowjetunion 1955 Walerij Borsow OS München, BR Deutschland (heute Deutschland) 4. September 1972
Meisterschaftsrekord 20,3 s EM Helsinki, Finnland 13. August 1971

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der italienische Europameister Pietro Mennea im Finale am 5. September mit 20,6 s bei einem Gegenwind von 0,8 m/s. Damit blieb er drei Zehntelsekunden über dem Rekord. Zum Europarekord fehlten ihm sechs Zehntelsekunden, zum Weltrekord acht Zehntelsekunden.

Elektronisch gemessene Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weltrekord[1] 19,83 s Vereinigte Staaten Tommie Smith OS Mexiko-Stadt, Mexiko 16. Oktober 1968
Europarekord[2] 20,00 s Sowjetunion 1955 Walerij Borsow OS München, BR Deutschland (heute Deutschland) 4. September 1972
Meisterschaftsrekord 20,31 s EM Helsinki, Finnland 13. August 1971

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der italienische Europameister Pietro Mennea im Finale am 5. September mit 20,60 s bei einem Gegenwind von 0,8 m/s. Damit blieb er 29 Hundertstelsekunden über dem Rekord. Zum Europarekord fehlten ihm genau sechs Zehntelsekunden, zum Weltrekord 77 Hundertstelsekunden.

  • DNS: nicht am Start (did not start)

4. September 1974

Die Vorrunde wurde in fünf Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – und der darüber hinaus der zeitschnellste Sprinter – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Wind: −0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Bruno Cherrier Frankreich Frankreich 20,96
2 Luigi Benedetti Italien Italien 21,11
3 Raymond Heerenveen Niederlande Niederlande 21,24
4 Chris Monk Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,25
5 Jaroslav Matoušek Tschechoslowakei Tschechoslowakei 21,36
6 Robert Tempel Deutschland BR BR Deutschland 21,51
7 Marek Bedyński Polen 1944 Polen 21,53
Marian Woronin (hier im Jahr 2012) scheiterte wie schon über 100 Meter im Vorlauf

Wind: −2,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Hans-Jürgen Bombach Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 21,04
2 Joseph Arame Frankreich Frankreich 21,09
3 Ainsley Bennett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,13
4 Marian Woronin Polen 1944 Polen 21,60

Wind: +0,3 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Manfred Ommer Deutschland BR BR Deutschland 21,21
2 Pietro Mennea Italien Italien 21,24
3 Peter Muster Schweiz Schweiz 21,41
4 Petar Petrov Bulgarien 1971 Bulgarien 21,49
5 Tibor Farkas Ungarn 1957 Ungarn 22,06

Wind: +1,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Hans-Joachim Zenk Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 21,30
2 Philippe Leroux Frankreich Frankreich 21,40
3 Steve Green Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,54
4 Luis Sarria Spanien 1945 Spanien 21,54
5 Zenon Nowosz Polen 1944 Polen 21,67
6 Marian Kralik Tschechoslowakei Tschechoslowakei 21,67

Wind: +1,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Franz-Peter Hofmeister Deutschland BR BR Deutschland 21,03
2 Thorsten Johansson Schweden Schweden 21,34
3 Antti Rajamäki Finnland Finnland 21,48
4 Norberto Oliosi Italien Italien 21,54
5 Miguel Arnau Spanien 1945 Spanien 21,72
6 Jiří Kynos Tschechoslowakei Tschechoslowakei 22,38

6. September 1974, 16:00 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athleten – hellblau unterlegt – für das Finale.

Wind: −1,6 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Hans-Jürgen Bombach Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 20,81
2 Manfred Ommer Deutschland BR BR Deutschland 20,92
3 Bruno Cherrier Frankreich Frankreich 20,94
4 Antti Rajamäki Finnland Finnland 20,97
5 Luigi Benedetti Italien Italien 21,11
6 Philippe Leroux Frankreich Frankreich 21,22
7 Thorsten Johansson Schweden Schweden 21,26
8 Chris Monk Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,32
Raymond Heerenveen (links) verpasste das Finale um einen Rang

Wind: +0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Pietro Mennea Italien Italien 20,83
2 Franz-Peter Hofmeister Deutschland BR BR Deutschland 21,09
3 Joseph Arame Frankreich Frankreich 21,16
4 Ainsley Bennett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,23
5 Raymond Heerenveen Niederlande Niederlande 21,44
6 Hans-Joachim Zenk Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 21,46
7 Steve Green Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,52
8 Peter Muster Schweiz Schweiz 77,71

6. September 1974, 18:45 Uhr

Wind: −0,8 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Pietro Mennea Italien Italien 20,60
2 Manfred Ommer Deutschland BR BR Deutschland 20,76
3 Hans-Jürgen Bombach Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 20,83
4 Joseph Arame Frankreich Frankreich 20,83
5 Franz-Peter Hofmeister Deutschland BR BR Deutschland 20,93
6 Bruno Cherrier Frankreich Frankreich 21,02
7 Ainsley Bennett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 21,29
DNS Antti Rajamäki Finnland Finnland

Einzelnachweise und Anmerkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 200 m - Men, abgerufen am 1. Februar 2022
  2. a b Athletics - Progression of outdoor European records, 200 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 8. November 2022