Ludwig Poppelbaum

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Ludwig Poppelbaum (* 15. Juni 1866 in Rinteln[1]; † 30. September 1940 in Hannover) war ein deutscher Kommunalpolitiker,[1] Senator in Göttingen, Bürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Wesel[2] sowie Autor.[3]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabplatte auf dem Lindener Bergfriedhof in Hannover für den Weseler Bürgermeister und Ehrenbürger Ludwig Poppelbaum nebst Paula, geborene Riemann

Ludwig Poppelbaum studierte an der Philipps-Universität Marburg. 1886 wurde er Mitglied des Corps Hasso-Nassovia.[4] Von 1898 und bis 1903 war er als besoldeter Senator in der Stadt Göttingen tätig.[2] In dieser Zeit verkehrte er häufig mit seinem Freund und Corpsbruder Werner Wedemeyer in den Räumlichkeiten des Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen.[3]

Anschließend wurde Poppelbaum 1903 zum Bürgermeister der Stadt Wesel gewählt und führte dieses Amt sowohl während des Ersten Weltkrieges und während der Weimarer Republik bis 1931. Doch gerade der Anfang der 1920er Jahre bedeuteten für Wesel und ihren Bürgermeister den Beginn schwerer Zeiten: Durch den Versailler Vertrag hatte die Stadt, die vor dem Krieg eine Garnison von bis zu 10000 Mann beherbergte und deren Bürger vielfach Hunger und Not litten, ihren wichtigsten Arbeitgeber verloren. Dies wohl war einer der Gründe, weshalb der auch in Wesel gegründete Arbeiter- und Soldatenrat mit dem Bürgermeister eher kooperierte als gegeneinander zu arbeiten.[2]

Während Poppelbaum sich vordringlich um die Schaffung von Arbeitsplätzen bemühte, stärkten die Deutsche Hyperinflation, die Besatzung des Rheinlandes durch Belgien und Frankreich, der folgende Generalstreik, schließlich die Weltwirtschaftskrise die große strukturelle Arbeitslosigkeit. Poppelbaum versuchte dem entgegenzuwirken, indem er sich insbesondere um neue Industriezweige in Wesel bemühte.[2]

„Nach langjährigem erfolgreichen Wirken zum Wohle Wesels ging [... Poppelbaum] mit Erreichen der Altersgrenze in Pension“.[2] Noch im selben Jahr verlieh die Stadt ihm das Ehrenbürgerrecht.[1] In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Poppelbaum das Ehrenbürgerrecht aberkannt.[2]

Poppelbaum wurde auf dem Lindener Bergfriedhof bestattet.[5]

Nachwirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Beschluss des Stadtrates der Stadt Wesel am 13. September 1983 wurde Poppelbaum das Ehrenbürgerrecht posthum wieder zuerkannt.[2]

  • Die Poppelbaumstraße in der Innenstadt Wesels ehrt den ehemaligen Bürgermeister der Stadt durch ihre Namensgebung.[1]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Poppelbaum: Trauerrede anläßlich der Bestattung Wedemeyers, in: Corpszeitung, Nr. 45, Corps Hasso-Nassovia, Marburg 1934, S. 71–78[3]

Medienecho (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dirk Henning Hofer: Karl Konrad Werner Wedemeyer (1870 - 1934). Ein Juristen- und Gelehrtenleben in drei Reichen. Eine Biographie (= Rechtshistorische Reihe, Bd. 399), zugleich Dissertation 2009 an der Universität Kiel, Frankfurt am Main; Berlin; Bern; Bruxelles; New York, NY; Oxford; Wien: Lang, 2010, ISBN 978-3-631-59422-3, passim; online über Google-Bücher

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ludwig Poppelbaum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d N.N.: Ludwig Poppelbaum (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
  2. a b c d e f g Rudolf Haffner: Wesel nach dem Ersten Weltkrieg (siehe unter Medienecho)
  3. a b c Dirk Henning Hofer: Karl Konrad Werner Wedemeyer ... (siehe Literatur)
  4. Kösener Korpslisten 1910, 161, 458
  5. Vergleiche die Dokumentation bei Commons (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)