Ludwig von Falkenhausen

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General von Falkenhausen
Grabmal für Ludwig von Falkenhausen

Ludwig Alexander Friedrich August Philipp Freiherr von Falkenhausen (* 13. September 1844 in Guben; † 4. Mai 1936 in Görlitz) war ein preußischer Offizier, zuletzt Generaloberst im Ersten Weltkrieg.

Leben

Ludwig war der Sohn des späteren preußischen Generalleutnants Alexander von Falkenhausen (* 24. Januar 1821 in Breslau; † 5. Juni 1889 ebenda) und dessen Ehefrau Katharina, geborene von Rouanet (* 8. Februar 1825 in Agorowo; † 1. Januar 1907 in Breslau).

Falkenhausen besuchte zunächst eine Privatschule in Berlin und anschließend ab Mai 1856 die Kadettenanstalt in Potsdam. 1859 wechselte er zur Hauptkadettenanstalt in Berlin. Im Mai 1862 wurde er dann dem 1. Garde-Regiment zu Fuß überwiesen. Zwischen Oktober 1865 und Ende Juli 1868 wurde Falkenhausen an die Kriegsakademie kommandiert, im Mai 1866 war er außerdem Adjutant beim Ersatz-Bataillon. Später wurde er Regimentsadjutant des kombinierten Garde-Reserve-Infanterie-Regiments. Er nahm 1866 am Feldzug bei der Main-Armee teil. Zwischen Oktober 1868 und Ende Mai 1869 war er zur Dienstleistung beim Garde-Feldartillerie-Regiment kommandiert und wurde im September 1869 Regimentsadjutant.

Im Deutsch-Französischen Krieg nahm er an den Schlachten bei Gravelotte-St.Privat, Beaumont und Sedan sowie an der Belagerung von Paris teil. Zum Jahresende 1870 wurde er von der Stellung als Regimentsadjutant entbunden. Ab Juli 1871 diente er dann als Adjutant der 28. Division in Karlsruhe.

In den Folgejahren wurde er mehrfach versetzt: vom Füsilier-Regiment „Fürst Karl-Anton von Hohenzollern“ (Hohenzollernsches) Nr. 40 in den Generalstab der Armee, später in den Generalstab der 16. Division nach Trier und in den Generalstab des VIII. Armee-Korps nach Koblenz. 1885 wurde er als Kommandeur des I. Bataillons nach Köln in das 5. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 65 versetzt. Im März 1887 wurde Falkenhausen Chef des Generalstabes des Gardekorps. Im Juni 1890 kommandierte er das Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 in Koblenz, führte zwei Jahre später das 29. Infanterie-Brigade in Köln und wurde 1893 Oberquartiermeister des Chefs des Generalstabes der Armee. Zwischen 1893 und 1895 war er außerdem Mitglied der Studienkommission der Kriegsakademie.

Nach Arbeit im Kriegsministerium wurde er im Januar 1895 Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium. Im Februar 1895 wurde er zum Stellvertretenden Bevollmächtigten im Bundesrat ernannt. Er wurde im Januar 1897 Kommandeur der 2. Garde-Division in Berlin und schließlich 1899 Kommandierender General des XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps. Im März 1902 trat er in den Ruhestand und beschäftigte sich mit kriegswissenschaftlichen Studien.

Erster Weltkrieg

Im August 1914 wurde Falkenhausen im Zuge der Mobilmachung Kommandierender General des Ersatzkorps der 6. Armee mit drei Ersatz-Divisionen. Als Oberbefehlshaber der Armeeabteilung Falkenhausen kommandierte er die deutschen Truppen 1914/15 während der Kämpfe um den Delmer Rücken und 1915/16 während der Stellungskämpfe in Lothringen. Für seine Verdienste wurde Falkenhausen mit der höchsten preußischen Tapferkeitsauszeichnung, dem Orden Pour le Mérite am 23. August 1914 sowie am 15. April 1916 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.[1] Ferner erhielt er am 15. September 1915 durch den sächsischen König das Kreuz der Ritter des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.[2]

Nach einer kurzen Zeit als Kommandant der deutschen Küstenverteidigung im Raum Hamburg zwischen April und September 1916 wurde er am 28. September zum Oberbefehlshaber der 6. Armee ernannt und kommandierte sie während des Rückzugs auf die Siegfriedstellung und in der Frühjahrsschlacht bei Arras im April 1917. Da Falkenhausen die britischen Vorstöße nicht aufhalten konnte, wurde er im April 1917 von General der Infanterie Erich Ludendorff als Befehlshaber der 6. Armee abgelöst. Am 22. April 1917 folgte er Moritz von Bissing als Generalgouverneur für das „Kaiserlich deutsche General-Gouvernement Belgien“.

Falkenhausen starb am 4. Mai 1936 in Görlitz. Er ist auf dem Invalidenfriedhof in Berlin begraben. Das Grab ist erhalten.

Familie

Falkenhausen heiratete am 17. September 1868 in erster Ehe Helene von Waldow und Reitzenstein (* 13. November 1847 in Potsdam; † 18. März 1886 in Köln) und in zweiter Ehe am 10. März 1902 Alice Petzold (* 13. August 1863 in Chemnitz; † 1947 in Jessen an der Elbe). Aus erster Ehe hatte er den Sohn Friedrich, der Verwaltungsjurist wurde.

Auszeichnungen

  • Ritter des Hohen Ordens des Schwarzen Adlers (Schwarzer Adlerorden)
  • Orden Pour le Mérite mit Eichenlaub

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage Pour Le Mérite
  2. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 224
VorgängerAmtNachfolger
Moritz von BissingGeneralgouverneur von Belgien
1917–1918
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