Nachtjagdgeschwader 101

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Nachtjagdgeschwader 101

Aktiv 20. März 1943 bis 15. März 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Nachtjagdgeschwader
Gliederung Geschwaderstab und 4 Gruppen
Aufstellungsort Stab Schleißheim
I. Gruppe Schleißheim
II. Gruppe München-Riem
III. Gruppe Stuttgart-Echterdingen
IV. Gruppe Kitzingen
Geschwaderkommodore
Erster Kommodore Oberst Rudolf Stoltenhoff
Letzter Kommodore Major Herbert Sewing
Luftfahrzeuge
Abfangjäger Dornier Do 217
Junkers Ju 88
Messerschmitt Bf 110

Das Nachtjagdgeschwader 101 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde stets als Ausbildungsgeschwader eingesetzt und hatte daher keine Kampfeinsätze.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer des Nachtjagdgeschwaders 101 war die am 16. September 1941 aus der Zerstörerschule 1 aufgestellte Nachtjagdschule 1. Am 20. März 1943 wurde der Stab der Nachtjagdschule 1 in den Stab des Nachtjagdgeschwaders 101 umgewandelt. Am selben Tag erhielt die I. Gruppe der Nachtjagdschule 1 die neue Bezeichnung I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 101. Beide lagen zu dieser Zeit in Schleißheim.[1] Die II. Gruppe in München-Riem[2] und die III. Gruppe in Stuttgart-Echterdingen[3] entstanden ebenfalls aus den entsprechenden Gruppen der Nachtjagdschule 1. Lediglich die am 8. Juli 1943 in Kitzingen[4] aufgestellte IV. Gruppe war eine Neuaufstellung.[5] Alle Einheiten waren überwiegend mit der Dornier Do 217, der Junkers Ju 88 und der Messerschmitt Bf 110 in der entsprechenden Nachtjägervariante ausgestattet.

Das Geschwader wurde während der gesamten Zeit seines Bestehens als Ausbildungsgeschwader eingesetzt und hatte daher keine Kampfeinsätze. Am 24. Dezember 1943 erhielt die III. Gruppe die neue Bezeichnung II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 102 und schied damit aus dem Geschwaderverband aus. Ebenso erging es der IV. Gruppe, die am 18. Dezember 1943 in die I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 102 umgewandelt wurde. Allerdings wurde am 14. Juni 1944 eine neue III. Gruppe aufgestellt, die bis zum 23. November 1944 blieb und dann aufgelöst wurde.

Bis zum 1. Juli 1944 erhielt der Geschwaderstab und die I. Gruppe ihre Befehle von der 7. Jagddivision der Luftflotte Reich, während die II. Gruppe dem Jagdfliegerführer Ostmark unterstand. Danach war das Geschwader der 4. Fliegerschuldivision der Luftflotte 10 zugeteilt.[6]

Am 15. März 1945, noch vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, wurde der Geschwaderstab und die I. Gruppe in Ingolstadt-Manching[7] und Prag-Gbell und die II. Gruppe in Kopenhagen-Kastrup und Fritzlar aufgelöst.

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschwaderkommodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Zeit
Oberst Rudolf Stoltenhoff 20. März 1943 bis 6. Februar 1944[8]
Major Herbert Sewing 7. Februar 1944 bis 27. Februar 1945[9]

Gruppenkommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I. Gruppe
  • Major Theodor Rossiwall, 19. März 1943 bis September 1943[10]
  • Hauptmann Günther Vowinkel, September 1943 bis 14. Februar 1944[11]
  • Major Fritz Herber, 15. Februar 1944 bis 23. August 1944[12]
  • Major Rudolf Jung, 20. Oktober 1944 bis 15. März 1945[13]
II. Gruppe
  • Major Hans-Dietrich Knoetzsch, 23. März 1943 bis 11. Februar 1944[14]
  • Hauptmann Friedrich Schwab, 7. März 1944 bis 15. März 1945[15]
III. Gruppe
  • Major Helmut Peters, 19. März 1943 bis 19. Juni 1943[16]
  • Hauptmann Wolfgang Thimmig, 1. Juni 1943 bis 30. September 1943[17]
  • Hauptmann Karl Floitgraf, 1. Oktober 1943 bis 23. Dezember 1943[18]
  • Major Rudolf Jung, 31. August 1944 bis 19. Oktober 1944[19]
IV. Gruppe
  • Major Ludwig Fehling, 15. Juli 1943 bis 17. Dezember 1943[20]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes des Nachtjagdgeschwaders 101.

Name Dienstgrad Einheit Ritterkreuz
Krause, Johann[21] Hauptmann II./NJG 101 2. Okt. 1944

Bekannte Geschwaderangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 591, abgerufen am 13. Mai 2024.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 454, abgerufen am 13. Mai 2024.
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 150, abgerufen am 13. Mai 2024.
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 341, abgerufen am 13. Mai 2024.
  5. Georg Tessin. S. 429
  6. Horst Boog, Gerhard Krebs, Detlef Vogel: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Das Deutsche Reich in der Defensive. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, München 2001, ISBN 3-421-05507-6, S. 268–269, 276–277.
  7. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 195, abgerufen am 13. Mai 2024.
  8. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 571, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  9. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 413–414, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  10. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 1174, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  11. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 797, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  12. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 468, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  13. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 776, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  14. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 992, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  15. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 347, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  16. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 795, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  17. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 661, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  18. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 1142, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  19. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 776, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  20. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 1068, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  21. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 1126, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).