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Schlachtgeschwader 5

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Schlachtgeschwader 5

Aktiv 18. Oktober 1943 bis 10. Januar 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Schlachtgeschwader
Gliederung 1 Gruppe
Aufstellungsort I. Gruppe Nautsi
Zweiter Weltkrieg Deutsch-Sowjetischer Krieg
Gruppenkommandeur
Erster Gruppenkommandeur Major Martin Möbus
Letzter Gruppenkommandeur Hauptmann Helmut Viedebantt
Insignien
Geschwaderkennung J9
Luftfahrzeuge
Schlachtflugzeug Focke-Wulf Fw 190
Junkers Ju 87

Das Schlachtgeschwader 5 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es war mit Schlachtfliegern vom Typ Junkers Ju 87 und später Focke-Wulf Fw 190 ausgestattet und führte Luftangriffe mit Bomben und Bordwaffen, unmittelbar zur Unterstützung der Bodentruppen durch. Das Geschwader war während der gesamten Zeit seines Bestehens im Deutsch-Sowjetischen Krieg eingesetzt.

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schlachtgeschwader 5, entstand am 18. Oktober 1943 mit der I. Gruppe in Nautsi[1] (Lage), im mit dem Deutschen Reich verbündeten Finnland, aus der I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 5. Das Geschwader war anfangs mit der Junkers Ju 87 und später mit der Focke-Wulf Fw 190 ausgestattet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1943[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1943 war das Geschwader dem Fliegerführer Nord (Ost) der Luftflotte 5 zugeteilt. Vom Fliegerhorst Nautsi aus, flog es Luftangriffe gegen sowjetische Verbände zur Unterstützung der Gebirgstruppen des XIX. Gebirgs-Korps der 20. Gebirgsarmee an der Murmanfront. Dort wurde es gemäß der Doktrin eines Schlachtgeschwaders direkt gegen feindliche Bodentruppen an der Frontlinie eingesetzt. Das Geschwader war zu dieser Zeit überwiegend mit der Junkers Ju 87D-5 ausgestattet, einem zweisitzigen Schlachtflugzeug, deren Jumo 211J-Motor 1420 PS leistete, eine Höchstgeschwindigkeit von 402 km/h und eine Bombenlast von bis zu 1800 kg ermöglichte. Die Variante D-5 war die erste die keine Sturzflugbremse mehr besaß und zwei 20-mm-Kanonen MG 151/20 starr in den Tragflächenknicken mit sich führte.

Im November verlegte das Geschwader auf den im besetzten Teil Nordrusslands gelegenen Fliegerhorst Dno.[2] (Lage) Dort, im nördlichen Bereich der Ostfront, war sie der 3. Fliegerdivision der Luftflotte 1 zugeteilt.[3]

1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des Jahres war das Geschwader weiterhin im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt und beteiligte sich am Widerstand gegen die sowjetische Leningrad-Nowgoroder Operation, die letztendlich zu der Befreiung Leningrads nach einer 28-monatigen Blockade führte. Die Offensive zog sich bis zum März hin. Anschließend wechselte das Geschwader erneut nach Finnland, wo sie dem Gefechtsverband Kuhlmey unterstand, der die Aufgabe hatte, finnische Bodentruppen zu unterstützen.

Im Juni gab das Geschwader die letzten Junkers Ju 87 ab und erhielt dafür die Focke-Wulf Fw 190 in der Schlachtfliegervariante F-8. Diese hatte im Vergleich zur Jagdfliegervariante der A-Serie eine verbesserte Panzerung und ein verstärktes Fahrwerk. Am Rumpf konnten Bomben bis zu 500 kg und zusätzlich mit Hilfe eines Einhängerostes vier 50-kg-Bomben angehängt werden. An den Tragflächen konnten weitere Außenlasten mitgeführt werden. Diese Änderungen wirkten sich auf die Flugleistungen aus. So musste ein Geschwindigkeitsverlust von bis zu 90 km/h, eine Reduzierung der Steigleistung um bis zu 5 m/s sowie eine Verringerung der Dienstgipfelhöhe um etwa 2300 m hingenommen werden. Zudem war die Manövrierfähigkeit mit Bombenlast erheblich eingeschränkt und durch die fest installierten Träger unter Rumpf und Tragflächen musste auch nach Abwurf der Außenlasten noch ein Geschwindigkeitsverlust von 15 bis 30 km/h in Kauf genommen werden.

Im August und September nochmals zur 3. Fliegerdivision der Luftflotte 1 im Bereich der Heeresgruppe Nord verlegt, erlebte das Geschwader noch die ersten Tage der sowjetischen Baltischen Operation. Ab schon am 14. September verlegte es nach Hannover-Langenhagen[4] (Lage), zur weiteren Umrüstung und Ausbildung im Nacht- und Blindflug. Im Oktober erfolgte dann der Wechsel auf den Fliegerhorst Berlin-Staaken.[5] (Lage)

1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar immer noch in Berlin liegend, wurde das Geschwader in die III. Gruppe des Kampfgeschwaders 200 umbenannt.

Gruppenkommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I. Gruppe
  • Hauptmann Martin Möbus, 18. Oktober 1943 bis 2. Juni 1944[6]
  • Major Fritz Schröter, Juni 1944 bis 8. Oktober 1944[7]
  • Hauptmann Helmut Viedebantt, 9. Oktober 1944 bis 10. Januar 1945[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes oder höherer Stufen des Schlachtgeschwaders 5.

Name Dienstgrad Einheit Ritterkreuz Eichenlaub
Möbus, Martin[9] Hauptmann I./SG 5 25. Apr. 1944
Morgenstern, Erich[10] Oberfeldwebel I./SG 5 4. Mai 1944
Trummer, Hans[11] Feldwebel 1./SG 5 4. Mai 1944

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.
  • Henry L. de Zeng, Douglas G. Stankey: Dive-Bomber and Ground-Attack Units of the Luftwaffe 1933–1945. Classic Publications, Hersham, UK 2013, ISBN 978-1-906537-09-8 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Finland, S. 5–6, abgerufen am 8. Februar 2024
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 154–156, abgerufen am 8. Februar 2024.
  3. Bundesarchiv/Militärarchiv: ZA 3/839: Maaß, Bruno Unterstellungsübersichten fliegende Verbände, 1943–1945
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 271, abgerufen am 8. Februar 2024.
  5. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 58, abgerufen am 8. Februar 2024.
  6. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 1049–1050, abgerufen am 8. Februar 2024 (englisch).
  7. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 277, abgerufen am 8. Februar 2024 (englisch).
  8. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 761, abgerufen am 8. Februar 2024 (englisch).
  9. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 458, abgerufen am 8. Februar 2024 (englisch).
  10. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 489, abgerufen am 8. Februar 2024 (englisch).
  11. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 714, abgerufen am 8. Februar 2024 (englisch).