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Transportgeschwader 2

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Kampfgeschwader z.b.V. 3
Transportgeschwader 2

Aktiv Januar 1941 bis 30. September 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Transportgeschwader
Gliederung Geschwaderstab und 3 Gruppen
Zweiter Weltkrieg Luftlandeschlacht um Kreta
Deutsch-Sowjetischer Krieg
Geschwaderkommodore
Erster Kommodore Generalmajor Ulrich Buchholz
Letzter Kommodore Oberst Walter Erdmann
Insignien
Geschwaderkennung G6
Luftfahrzeuge
Transportflugzeug/
-hubschrauber
Junkers Ju 52

Das Transportgeschwader 2 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde ursprünglich im Januar 1941 als Kampfgeschwader z.b.V. 3 aufgestellt. Als Transportgeschwader, ausgestattet mit Transportflugzeugen vom Typ Junkers Ju 52 führte es Transportaufträge durch. Das Geschwader beteiligte sich an der Luftlandeschlacht um Kreta und dem Deutsch-Sowjetischen Krieg. Es wurde am 30. September 1944 aufgelöst.

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stab des Transportgeschwaders 2 wurde im Januar 1941 als Stab des Kampfgeschwaders zur besonderen Verwendung 3 (KG z.b.V. 3) aufgestellt. Diesem Stab waren keine geschwadereigenen Gruppen unterstellt. Stattdessen führte er von Fall zu Fall unterschiedliche selbstständige Kampfgruppen z.b.V. Im Mai 1943 erfolgte die Umbenennung in Stab des Transportgeschwaders 2. Diesem Geschwaderstab wurden die ehemals selbstständigen Kampfgruppen z.b.V. 600, 800 und 106 als I. bis III. Transportgruppe zugeführt. Alle drei Gruppen waren mit dem dreimotorigen Transportflugzeug Junkers Ju 52 ausgestattet. Am 30. September 1944 wurde der Geschwaderstab und die I. Gruppe aufgelöst. Die II. und III. Gruppe bestanden bis Mai 1945 fort. Die Geschwaderkennung war G6.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Geschwaderkommodore und sein Stab führten die I. bis III. Gruppe die wiederum in Staffeln unterteilt waren. Die 1. bis 4. Staffel gehörte der I. Gruppe, die 5. bis 8. Staffel der II. Gruppe und die 9. bis 12. Staffel der III. Gruppe an. Jede Staffel, geführt durch einen Staffelkapitän, war in vier Ketten mit je drei Flugzeugen unterteilt. Daraus ergab sich eine Sollstärke der Transportgruppe von je 48 Flugzeugen, geführt durch den Gruppenkommandeur. Dies ergab bei drei Transportgruppen eine Sollstärke des Geschwaders von 144 Flugzeugen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entladung einer Junkers Ju 52 der 2. Staffel der Kampfgruppe z.b.V. 800 (ab Mai 1943 II./TG 2) in Nordafrika, 1943.

Am Unternehmen Weserübung, der Besetzung Dänemarks und Norwegen kam die Kampfgruppe z.b.V. 106 unter dem X. Fliegerkorps zum Einsatz. Diese lag in Uetersen (Lage).[2]

Bei der am 20. Mai 1941 beginnenden Luftlandeschlacht um Kreta war die Kampfgruppe z.b.V. 106 dem XI. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt. Vom griechischen Flugplatz Tanagra (Lage) aus, flog sie Fallschirmjäger und Luftlandetruppen nach Kreta.[3]

Die Kampfgruppe z.b.V. 106 wechselte zum 22. Juni 1941, bei Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges zur Luftflotte 1 auf den Fliegerhorst Insterburg.[4]

Bei Aufstellung des Transportgeschwader 2 lagen alle drei Gruppen in Brindisi in Italien. Die I. und die III. Gruppe verlegten anschließend in den Süden der Ostfront, während die II. Gruppe in Italien blieb. Dies änderte sich bis zur Auflösung des Geschwaders nicht.

Am 4. November 1944 flog der Gruppenkommandeur der III. Gruppe, Major Gerhard Dudeck, in einer Junkers Ju 52 der 7. Staffel (Geschwaderkennung 8T+PR) als Beobachter mit, als sie Verwundete von Mazedonien nach Griechenland flogen. Nahe Vanitsa, ungefähr 50 Kilometer westlich von Saloniki mussten sie aufgrund Benzinmangels notlanden. Dabei wurde niemand verletzt, aber alle Beteiligten gerieten in Kriegsgefangenschaft.[5]

Die II. Gruppe verfügte am 10. Januar 1945 über 27 Junkers Ju 52,[6] während die III. Gruppe 28 Junkers Ju 52 zur Verfügung hatte.[7]

Bei Versorgungsflügen zur eingeschlossenen Stadt Breslau wurde der Gruppenkommandeur der III. Gruppe, Major Erich Reymann mit seiner Junkers Ju 52 nahe Breslau-Gandau durch sowjetische Flak abgeschossen und verstarb.[8]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschwaderkommodore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Zeit
Generalmajor Ulrich Buchholz 1. Februar 1941 bis 15. Januar 1943[9]
Oberst Theodor Beckmann 1. Februar 1943 bis Mai 1943[10]
Oberst Walter Erdmann 15. Juni 1943 bis März 1944[11]

Gruppenkommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I. Gruppe
  • Major Johannes Janzen, Januar 1941 bis ?[12]
  • Hauptmann Zeidler, Dezember 1941 bis ?
  • Major Josef Grons, 1. Mai 1943 bis 4. September 1944[13]
II. Gruppe
  • Major Kalepke, Dezember 1941 bis ?
  • Major Paul Quednau, Mai 1943 bis 1. Februar 1944[14]
  • Major Hasso von Melgunhoff, 2. Februar 1944 bis ?[15]
  • Major Kurt Karl Harnisch, 28. Juli 1944 bis 8. Mai 1945[16]
III. Gruppe
  • Major Hugo Stolt, 15. Mai 1943 bis 2. Juni 1943[17]
  • Major Walter Hornung, 2. Juni bis 10. Juni 1943[18]
  • Oberstleutnant Josef Kögl, 10. Juni 1943 bis 22. Juni 1944[19]
  • Major Gerhard Dudeck, 23. Juni 1944 bis 4. November 1944[20]
  • Major Erich Reymann, 5. November 1944 bis 14. März 1945 †[21]
  • Major Hans-Hermann Ellerbrock, 29. März 1945 bis 30. April 1945[22]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes oder höherer Stufen des Kampfgeschwader z.b.V. 3 oder des Transportgeschwaders 2.

Name Dienstgrad Einheit Ritterkreuz
Bordellè, Walter[23] Oberleutnant 8./TG 2 26. März 1944
Dudeck, Gerhard[24] Hauptmann III./TG 2 9. Juni 1944
Grons, Josef[25] Major I./TG 2 1. Mai 1943
Kummer, Alfred[26] Oberfeldwebel 11./TG 2 18. Nov. 1944
Messer, Wilhelm[27] Leutnant 11./TG 2 12. März 1945
Schmitz, Günther[28] Oberfeldwebel 6./TG 2 20. Apr. 1944
Valet, Hans[29] Leutnant 3./TG 2 20. Apr. 1944

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände). Flakeinsatz im Reich 1943–1945 (= Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14). Biblio Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0 (496 S.).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Horst Boog, Richard Lakowski, Werner Rahn, Manfred Zeidler, John Zimmermann: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 10/1, Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, S. 882–884
  2. Leo Niehorster: Scandinavian Campaign, German Airforce, Order of Battle X Air Corps 9. April 1940, abgerufen am 25. Juni 2019.
  3. Leo Niehorster: The Battle for Crete, Order of Battle German 4th Air Fleet 20 May 1941, abgerufen am 25. Juni 2019.
  4. Leo Niehorster: German Air Force Order of Battle, 1st Air Fleet, 22 June 1941, abgerufen am 25. Juni 2019.
  5. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 875, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  6. Horst Boog, Richard Lakowski, Werner Rahn, Manfred Zeidler, John Zimmermann: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1 - Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, S. 884.
  7. Horst Boog, Richard Lakowski, Werner Rahn, Manfred Zeidler, John Zimmermann: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1 - Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, S. 881.
  8. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 1027, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  9. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 617, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  10. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 293, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  11. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 983, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  12. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 738, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  13. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 196–197, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  14. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 909, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  15. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 350, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  16. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 339, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  17. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 546, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  18. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 641, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  19. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 1024, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  20. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 875, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  21. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 1027, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  22. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 952, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  23. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 505, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  24. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 875, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  25. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 196–197, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  26. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 1222, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  27. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 373, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  28. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 187, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).
  29. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 719, abgerufen am 19. August 2022 (englisch).