Nicole Schilling
Nicole Schilling (* 3. Juli 1974 in Rothenburg ob der Tauber) ist eine Ärztin und Sanitätsoffizierin der Luftwaffe der Bundeswehr im Dienstgrad Generalstabsarzt. Sie ist seit 1. Oktober 2024 die Abteilungsleiterin Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) im Bundesministerium der Verteidigung.
Militärische Laufbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausbildung und erste Verwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beförderungen
- 1997 Leutnant
- 2001 Stabsarzt
- 2004 Oberstabsarzt
- 2009 Oberfeldarzt
- 2014 Oberstarzt
- 2020 Generalarzt
- 2022 Generalstabsarzt
Nicole Schilling trat im Jahr 1993 an der Sanitätsschule der Luftwaffe in Giebelstadt als Sanitätsoffizier-Anwärterin in die Bundeswehr ein. Sie absolvierte die Ausbildung zum Sanitätsoffizier und begann das Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen. Ab 2000 war Schilling Assistenzärztin am Bundeswehrkrankenhaus Hamm. 2002 bis 2003 wurde sie als Truppenärztin in der Luftwaffensanitätsstaffel der Flugabwehrraketengruppe 21 in Möhnesee eingesetzt und schloss die Weiterbildung zur Ärztin für Allgemeinmedizin und die Promotion zum Doktor der Medizin ab. Von 2003 bis 2005 war sie Staffelchefin der Luftwaffensanitätsstaffel beim I. Bataillon des Luftwaffenausbildungsregiments 1 in Budel in den Niederlanden.
Dienst als Stabsoffizier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Zeit von 2005 bis 2007 war Schilling Personaldezernentin im Personalamt der Bundeswehr in Köln. Im Anschluss nahm Schilling zwischen 2007 und 2009 an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg am 4. streitkräftegemeinsamen Generalstabslehrgang teil und wurde zum Offizier im Generalstabsdienst ausgebildet. Danach wurde sie als Grundsatzdezernentin für die Personalführung der Sanitätsoffiziere im Personalamt der Bundeswehr in Köln eingesetzt, bevor sie 2010 als Personalreferentin in die Abteilung PSZ des Bundesministeriums der Verteidigung in Bonn verwendet wurde. 2012 wechselte sie nach Berlin, wo sie bis Anfang 2014 als Referentin im Büro des Staatssekretärs Stéphane Beemelmans im Bundesministerium der Verteidigung tätig war. In der Folge übernahm sie die Leitung des neu aufgestellten Sekretariats des Steuerungsboards Attraktivität im Bundesministerium der Verteidigung und betrieb dort die Umsetzung der Agenda Attraktivität der Bundesministerin Ursula von der Leyen. Von 2015 bis 2017 war Schilling Chefärztin des Bundeswehrkrankenhauses in Westerstede,[1][2] bevor sie als Referatsleiterin P I 4, zuständig für die Personalgewinnung der Bundeswehr, in das Bundesministerium der Verteidigung nach Bonn zurückkehrte.
Dienst als General
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im März 2019 übernahm Schilling die neu geschaffene Aufgabe einer Vizepräsidentin im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr.[3] Dabei übernahm sie im Wesentlichen die Aufgaben von Brigadegeneral Georg Klein, der die im Rahmen der Umgliederung wegfallende Rolle eines Geschäftsführenden Generals innehatte. Im April 2020 wurde Schilling zum Generalarzt befördert.[4] Im Januar 2022 folgte sie Generalmajor Gunter Schneider auf dem Posten des Vizepräsidenten und ständigen Vertreters der Präsidentin. Im Februar 2022 wurde sie dort Generalstabsarzt und damit ranghöchste Soldatin der Bundeswehr.[5] Im Juni 2024 wurde sie zur stellvertretenden Abteilungsleiterin Personal im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) ernannt.[6] Seit dem 1. Oktober 2024 ist sie Abteilungsleiterin Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) im Bundesministerium der Verteidigung.[7]
Auslandseinsätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004: Allgemeinmedizinerin im Rettungszentrum und Notfallmedizinerin im Deutschen Einsatzkontingent ISAF, Kundus
- 2004/2005: Kompaniechefin Medevac-Kompanie im Deutschen Einsatzkontingent EUFOR, Feldlager Rajlovac
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004: Einsatzmedaille der Bundeswehr Bronze ISAF Afghanistan
- 2005: Einsatzmedaille der Bundeswehr Bronze EUFOR Bosnien-Herzegowina
- 2009: Ehrenmedaille General von Clausewitz[8] (erste Verleihung an eine Frau)
- 2013: Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schilling ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.[1] Ihr Vater war Offizier des Truppendienstes der Luftwaffe.[9]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie 2024. Bernard & Graefe in der Mönch Verlagsgesellschaft, Bad Neuenahr-Ahrweiler 2024, ISBN 978-3-7637-6298-9, S. 153.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Chefärztin übernimmt das Kommando, 29. Januar 2015
- ↑ Fabian Wedeleit: Chefärztin des Bundeswehrkrankenhauses Westerstede verabschiedet. Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. In: www.presseportal.de. Bundeswehr – Sanitätsdient, 13. Juli 2017, abgerufen am 1. April 2024.
- ↑ Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen – April 2019. Bundeswehr/BMVg Presse- und Informationszentrum Personal, 27. März 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2019; abgerufen am 6. Mai 2019.
- ↑ Halifax International Security Forum congratulates Dr. Nicole Schilling on her promotion to Brigadier General in the @BMVg_Bundeswehr, twitter-Konto des en:Halifax International Security Forum mit Foto der Beförderung, 9. April 2020
- ↑ Generalstabsärztin Nicole Schilling. In: ndr.de. 19. März 2024, abgerufen am 5. Juni 2024.
- ↑ Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenpositionen. 22. Juli 2024, abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ Thomas Wiegold: Erstmals Soldatin als Abteilungsleiterin im Verteidigungsministerium. Augen geradeaus, 1. Oktober 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Preisträger – Clausewitz-Gesellschaft. Abgerufen am 28. September 2019.
- ↑ Generalstabsarzt Dr. Nicole Schilling zu Gast bei Jörg Thadeusz. In: www.youtube.com. phoenix persönlich, 26. Januar 2024, abgerufen am 29. Januar 2024.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schilling, Nicole |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Generalärztin |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1974 |
GEBURTSORT | Rothenburg ob der Tauber |