Niederntudorf

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Niederntudorf
Wappen von Niederntudorf
Koordinaten: 51° 38′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 51° 38′ 0″ N, 8° 41′ 0″ O
Höhe: 162 m ü. NN
Fläche: 14,58 km²
Einwohner: 2724 (31. Dez. 2015)
Bevölkerungsdichte: 187 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 33154
Vorwahl: 02955
Karte
Lage von Niederntudorf in Salzkotten

Niederntudorf ist ein südöstlicher Stadtteil von Salzkotten in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Bürener Land und dem Hochstift Paderborn (Region). Der Stadtteil hat 2724 Einwohner.[1]

Geografie

Geographische Lage

Niederntudorf liegt im unteren Almetal, an der Grenze der zur Paderborner Hochfläche zählenden Brenkener Bergplatte zum Hellwegraum.[2] Je nach gemachten Voraussetzungen sind verschiedene naturräumliche Einteilungen möglich. So wird laut Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands heute eher ein Teil des Ortes im Nordwesten zur Unterheit 542.23 Geseker Oberbörde gerechnet, die zu der Teileinheit 542.2 Oberer Hellweg, der Haupteinheit 542 Hellwegbörden und der Haupteinheitengruppe 54 Westfälische Bucht gehört. Demnach gehört der größere Teil des Ortes zur Teileinheit 362.0 Borchener Platten, die zur Haupteinheitengruppe 362 Paderborner Hochfläche zählt, die zur Haupteinheitengruppe 36 Oberes Weserbergland gerechnet wird.[3]

Nachbarorte

Beginnend im Norden grenzt Niederntudorf im Uhrzeigersinn an den Ortsteil Oberntudorf von Salzkotten, die Ortsteile Alfen und Etteln von Borchen, den Ortsteil Haaren von Bad Wünnenberg und den Ortsteil Wewelsburg von Büren, die allesamt dem Kreis Paderborn angehören.[4]

Klima

Niederntudorf gehört wie Ostwestfalen-Lippe insgesamt zum ozeanischen Klimabereich Nordwestdeutschlands, dem es geringe Temperaturgegensätze und milde Winter verdankt. Allerdings sind schon kontinentale Einflüsse wirksam. So liegt die Temperatur im Sommer höher und die Nächte sind kühler als in größerer Nähe zur Küste. An der Abmilderung der Niederschlagsmenge und der höheren Zahl an Sonnentagen sind allerdings auch die umliegenden Mittelgebirge beteiligt.[5]

Geschichte

Der Eisenbahn-Viadukt in Niederntudorf, 1967

Ersterwähnung und Ortsname

Die Ministerialenfamilie von Tudorf wird zuerst 1127 als 'de Thiuthorp' erwähnt; Niederntudorf 1278 auf Latein als 'Thudorp Inferiori' und auf Deutsch 1480 als 'Nederen Tudorp'. Niederdeutsch wurden im 20. Jahrhundert Turpe, Türpe und Türpke als Namen genannt. Der Name Tudorf wird als 'Großes Dorf' oder 'Volksdorf', bzw. 'allgemeines Dorf' im Sinne öffentlichen Besitzes interpretiert. 'Niedern-' meint 'den unteren, niedrig gelegenen' Ort in der Unterscheidung zu Oberntudorf.[6]

Territoriale Zugehörigkeit und Verwaltung

Das Gebiet von Niederntudorf gehört schon seit dem frühen Mittelalter zum Gebiet des späteren Fürstbistums Paderborn an der Grenze zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen.

1802 verliert das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit, fällt aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westphalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Niederntudorf wird der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kommt durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Paderborn. 1832 gibt der Kreis Paderborn Niederntudorf und Oberntudorf an den benachbarten Kreis Büren ab. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter kommt Niederntudorf zum Amt Salzkotten, das 1859 mit dem Amt Boke zum Amt Salzkotten-Boke zusammengelegt wird.

Eingemeindung

Vor dem 1. Januar 1975 gehört die damalige Gemeinde Niederntudorf zum Amt Salzkotten-Boke im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes an diesem Tage werden die meisten Gemeinden des Amtes Salzkotten-Boke und somit auch Niederntudorf zur neuen Stadt Salzkotten zusammengelegt und kommen mit dieser zum Kreis Paderborn.[7] Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Amtes Salzkotten-Boke und der Gemeinde Niederntudorf ist die Stadt Salzkotten.

Niederntudorf ist ein Stadtteil Salzkottens, und der von den Bürgern gewählte Stadtrat wählt für die Stadtteile Ortsvorsteher.[8]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von 1818 bis 2015 nach nebenstehender Tabelle
Einwohnerentwicklung im 19. Jahrhundert[9]
Jahr 1818 1831 1837 1843 1849 1852 1858 1867 1871 1885 1895
Einwohner 619 678 710 758 784 795 760 741 735 753 744
Einwohnerentwicklung im 20. Jahrhundert[10]
Jahr 1905 1925 1933 1939 1946 1950 1957 1961 1965 1972 1975 1980 1985 1990 1995 2000
Einwohner 799 955 1102 1143 1690 1629 1539 1575 1671 1703 1746 1903 2015 2130 2367 k. A.
Einwohnerentwicklung im 21. Jahrhundert[11]
Jahr 2005 2010 2015
Einwohner k. A. k. A. 2724

Politik

Stadtratswahl

Bei der Kommunalwahl 2014 geben die Bürger Niederntudorfs ihre Stimmen bei der Wahl zum Salzkottener Stadtrat wie folgt ab[12]:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ein Quellschwemmkegel bei Niederntudorf mit deutlich sichtbaren Abfluss.

Naturdenkmäler

In der Talaue der Alme finden sich besondere temporäre Quellen, sogenannte Quellschwemmkegel und Quickspringe, die nur in der Paderborner Hochfläche, der größten und wasserreichsten Karstlandschaft Westfalens, vorkommen.

Baudenkmäler

Persönlichkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Medien

Neben den im Artikel Salzkotten beschriebenen Medien sind heutzutage die Webseiten der Vereine und Institutionen, sowie die neuen Sozialen Medien zu nennen, durch die sich auch im ländlichen Raum Absprachen, Informationsvermittlung und Kommunikation vereinfachen.

Bildung

Niederntudorf verfügt über Kindergarten und Grundschule.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Niederntudorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2016 (Memento des Originals vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzkotten.de (PDF; 6,9 MB)
  2. Schulamt für den Kreis Paderborn (Hg.): Entdeckungsreise durch den Kreis Paderborn - Ein Heimat- und Sachbuch für die Grundschule. Paderborn 1992, S. 25.
  3. Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 98. Detmold. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959.
  4. Geographische Kommission für Westfalen (Hg.): Geographisch-Landeskundlicher Atlas von Westfalen, Themenbereich X Administration und Verwaltung, Doppelblatt staatliche und kommunale Verwaltungsgliederung, Münster 1990. Vgl. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 101 f und Kartenbeilage.
  5. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 24 f.
  6. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Paderborn (WOB 11). (= Kirstin Casemir, Jürgen Udolph (Hrsg.): Westfälisches Ortsnamenbuch (WOB). Verlag für Regionalgeschichte. Band 11. ) Bielefeld 2018, S. 426–430.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 321.
  8. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg] 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. (= Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte Band 32), Paderborn 1996, S. 377 ff.
  9. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28–29.
  10. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2016. Salzkotten 2016 S. 17. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg.]: 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. Band 1 (= Friedrich Gerhard Hohmann: Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte. Band 32), Paderborn 1996, S. 395. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1978–1980. (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 30), Salzkotten 1981, S. 505. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1984–1986 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 32), Salzkotten 1987, S. 274. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1987–1989 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 33), Salzkotten 1990, S. 557.
  11. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2016 (Memento des Originals vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzkotten.de (PDF; 6,9 MB).
  12. Ergebnis der Kommunalwahl 2014