Kreis Paderborn
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Detmold |
Landschaftsverband: | Westfalen-Lippe |
Verwaltungssitz: | Paderborn |
Fläche: | 1.246,8 km2 |
Einwohner: | 305.198 (31. Dez. 2016)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 245 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | PB, BÜR |
Kreisschlüssel: | 05 7 74 |
NUTS: | DEA47 |
Kreisgliederung: | 10 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Aldegreverstraße 10–14 33102 Paderborn |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Manfred Müller (CDU) |
Lage des Kreises Paderborn in Nordrhein-Westfalen | |
Der Kreis Paderborn ist ein Kreis im Osten Nordrhein-Westfalens und im Süden von Ostwestfalen-Lippe. Die Universitätsstadt Paderborn ist dabei Kreisstadt und Zentrum des Kreises und zugleich Oberzentrum der Region „Südliches Ostwestfalen“, bestehend aus den Kreisen Paderborn und Höxter.
Inhaltsverzeichnis
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Kreis Paderborn liegt am Rand des Teutoburger Walds, westlich des Eggegebirges. Im nördlichen Kreisgebiet hat er Anteil an der Senne, im Westen am Hellwegraum. Einen großen Teil des südlichen Kreisgebiets bedeckt die Paderborner Hochfläche, die bis an den Nordrand des Sauerlands reicht.
Der niedrigste Punkt des Kreisgebiets liegt bei Delbrück auf 77 m ü. NN, der höchste südöstlich von Bleiwäsche auf 498 m am Totenkopf, dessen Gipfel (502,6 m ü. NN) zum Hochsauerlandkreis gehört.
In Nord-Süd-Richtung dehnt sich das Kreisgebiet auf 47,6 km, in West-Ost-Richtung auf 43,1 km aus und bedeckt eine Fläche von 1.245 km².
Kreisgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Kreis Paderborn gliedert sich in zehn Kommunen, von denen sieben Städte sind. Die Kreisstadt Paderborn gilt als Große kreisangehörige Stadt, Delbrück als Mittlere kreisangehörige Stadt. Die folgende Tabelle zeigt die Städte und Gemeinden des Kreises in alphabetischer Reihenfolge mit den Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2016[2], der Fläche[3] und der Bevölkerungsdichte:
Gemeinde | Einwohner | km² | Einw./km² | |
---|---|---|---|---|
Altenbeken | 9.171 | 76,17 | 120 | |
Bad Lippspringe, Stadt | 15.695 | 50,98 | 308 | |
Bad Wünnenberg, Stadt | 12.200 | 161,11 | 76 | |
Borchen | 13.449 | 77,15 | 174 | |
Büren, Stadt | 21.657 | 170,91 | 127 | |
Delbrück, Stadt | 31.949 | 157,27 | 203 | |
Hövelhof | 16.662 | 70,71 | 236 | |
Lichtenau, Stadt | 10.632 | 192,22 | 55 | |
Paderborn, Stadt | 148.677 | 179,38 | 829 | |
Salzkotten, Stadt | 25.106 | 109,53 | 229 |
Nachbarkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Kreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Kreise Gütersloh, Lippe, Höxter, Hochsauerlandkreis und Soest.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Kreis wurde im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform im Zuge der Umsetzung des „Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Sauerland/Paderborn (Sauerland/Paderborn-Gesetz)“ vom 5. November 1974 durch Vereinigung des Altkreises Paderborn mit dem Kreis Büren mit Wirkung vom 1. Januar 1975 gebildet.[4] Historisch deckt er sich mit dem Unterwaldischen Distrikt des ehemaligen Hochstifts Paderborn, im Gegensatz zum Oberwaldischen Distrikt, einem Vorläufer des heutigen Kreises Höxter.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | Einwohner[5] |
---|---|
1975 | 213.018 |
1980 | 226.089 |
1985 | 230.070 |
1990 | 249.096 |
1995 | 278.020 |
2000 | 290.301 |
2005 | 298.703 |
2010 | 299.816 |
2015 | 304.332 |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Landrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Manfred Müller von der CDU löste nach der Kommunalwahl 2004 den bisherigen Amtsinhaber Rudolf Wansleben (CDU) ab, der 1999 als unabhängiger Kandidat angetreten war und gewonnen hatte. Seit dem 1. Oktober 2004 ist somit Manfred Müller Landrat des Kreises Paderborn. 2009 wurde er mit 70,21 %, 2014 mit 64,33 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.
In der preußischen Zeit (siehe Kreis Paderborn (1816–1974)):
- 1803–1830 Maximilian von Elverfeldt (1807–1813 als Unterpräfekt)
- 1831–1834 Adolph von Spiegel-Borlinghausen
- 1834–1842 Klemens von Wolff-Metternich
- 1842–1870 Franz Ludwig Grasso
- 1870–1875 Hugo von Brackel
- 1875–1903 Walther Jentzsch
- 1904–1934 Friedrich von Laer
In der NS-Zeit:
- 1934–1937 Friedrich Homann
- 1937–1945 Heinrich Althans
Nach 1945:
- 1946 Ferdinand Henkemeyer
- 1946–1948 Josef Büssemeier
- 1948–1963 Karl Rennkamp
- 1963/64 Johannes Ising
- 1964–1993 Joseph Köhler (zum Ehrenlandrat ernannt)
- 1993–1999 Reinold Stücke
- 1999–2004 Rudolf Wansleben
- seit 2004 Manfred Müller
Als Oberkreisdirektoren (Verwaltungsleiter) wirkten in dieser Zeit:
- 1945–1953 Wilhelm Gerbaulet
- 1953–1965 August Monzen
- 1965–1992 Werner Henke
- 1993–1999 Rudolf Wansleben (1999–2004 Landrat)
Kreistag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 25. Mai 2014 wurde der Kreistag neu gewählt. Die 60 Sitze (bisher 54 Sitze) verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Parteien, die jeweils in Fraktionsstärke vertreten sind (zum Vergleich die Ergebnisse der letzten Wahlen 2009, 2004 und 1999):
Wahl vom 12. Sept. 1999 | Wahl vom 26. Sept. 2004 | Wahl vom 30. Aug. 2009 | Wahl vom 25. Mai 2014 | |||||
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Partei | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze |
CDU | 61,7 % | 33 | 59,41 % | 32 | 52,59 % | 28 | 51,85 % | 31 |
SPD | 23,4 % | 13 | 21,10 % | 11 | 18,33 % | 10 | 21,41 % | 13 |
GRÜNE | 6,3 % | 4 | 8,83 % | 5 | 11,15 % | 6 | 11,13 % | 7 |
FDP | 4,1 % | 2 | 6,58 % | 4 | 10,83 % | 6 | 4,39 % | 3 |
DIE LINKE. | — | — | — | — | 3,48 % | 2 | 4,10 % | 2 |
AfD | — | — | — | — | — | — | 3,60 % | 2 |
FBI1 | 4,4 % | 2 | 4,08 % | 2 | 3,61 % | 2 | 1,86 % | 1 |
PIRATEN | — | — | — | — | — | — | 1,21 % | 1 |
FWG Bad Lippspringe | — | — | — | — | — | — | 0,46 % | - |
Grafik | ![]() |
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total | 100,0 % | 54 | 100,0 % | 54 | 100,0 % | 54 | 100,0 % | 60 |
1Freie Bürger-Initiative
Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappenbeschreibung:
Unter silbernem (weißem) mit blauem Wellenbalken abgeteiltem Schildhaupt mit durchgehendem rotem Kreuz in Silber (Weiß) ein roter siebenteiliger Rautensparren.
Bedeutung:
Das rote Kreuz im Schildhaupt auf silbernem Grund versinnbildlicht die Zugehörigkeit zum früheren Hochstift Paderborn. Der blaue Wellenbalken steht für den Wasserreichtum des Kreises. Der rote siebenteilige Rautensparren im silbernen Schild ist das Wappenbild der Edelherren von Büren, die im Mittelalter im südlichen Kreisgebiet herrschten.
Flaggenbeschreibung:
Der Kreis führt eine Flagge mit den Farben rot und weiß, sie zeigt den Wappenschild des Kreises Paderborn.
Kreispartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es bestehen Kreispartnerschaften mit dem Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg, zum Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg und zur Provinz Mantua in Italien[6]. Auch im Rahmen des deutsch-französischen Vertrages von 1963 hat der Kreis Paderborn jährlich Jugendbegegnungen in Frankreich und Deutschland durchgeführt. Mit der israelischen Stadt Naharya bestehen partnerschaftsähnliche Beziehungen seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Paderborn Platz 109 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftschancen“.[7]
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hauptverkehrslinie im Kreis Paderborn ist die Bundesautobahn 33, die bis auf eine Lücke von 26 Kilometern am Fauna-Flora-Habitat Tatenhauser Wald die Bundesautobahn 30 im Norden (Amsterdam–Bad Oeynhausen) mit der Bundesautobahn 44 im Süden (Aachen–Kassel) verbindet. Bis zur Fertigstellung des Lückenschlusses mündet die BAB 33 am bereits fertiggestellten Autobahnkreuz Bielefeld in die Bundesautobahn 2. Die BAB 33 löst die Bundesstraße 68 als Hauptverkehrsachse im Kreis Paderborn ab.
Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die zwei Fernbahnhöfe im Kreis Paderborn befinden sich in der Stadt Paderborn und in Altenbeken. Seit der weitgehenden Abschaffung der Interregio-Verbindungen im Dezember 2002 ist der Hauptbahnhof Paderborn auch IC-Haltestelle auf der Bahnstrecke Hamm–Warburg als Teil der Verbindung Dresden–Düsseldorf. Außerdem ist der Paderborner Hauptbahnhof ein Knotenpunkt des europäischen integrierten Taktfahrplans. In Paderborn befindet sich auch ein großes Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn. Außerdem verlaufen die (mittlerweile demontierte, aber noch nicht entwidmete) Almetalbahn, die Senne-Bahn, die Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen, die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken, die Bahnstrecke Herford–Altenbeken sowie die nur von gelegentlichem Güterverkehr genutzte Bahnstrecke Gütersloh-Hövelhof zum Teil durch das Kreisgebiet.
Flughafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Flughafen Paderborn/Lippstadt ergänzt die vorhandenen Verkehrsverbindungen um einen internationalen Flughafen mit Linienflügen beispielsweise der Star Alliance (Lufthansa, Eurowings etc.) sowie Touristik-Flügen zu verschiedenen Zielen in Europa.
Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Paderborn bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen PB zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 24. November 2014 ist auch das Unterscheidungszeichen BÜR (Büren) erhältlich.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Landkreis Paderborn (Hrsg.): Landkreis Paderborn – Festschrift zur Einweihung des Kreishauses 1968 (Druck: Bonifacius-Druckerei Paderborn 1968)
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Kreis Paderborn
- Kreis Paderborn im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 24. Februar 2018. (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 24. Februar 2018. (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Bundesamt: Onlinerecherche Gemeindeverzeichnis
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.327f.
- ↑ Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
- ↑ http://kreis-paderborn.de/kreis_paderborn/die_region/Partnerschaften.php
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Abgerufen am 23. März 2018.
Kreisfreie Städte: Aachen | Bielefeld | Bochum | Bonn | Bottrop | Dortmund | Düsseldorf | Duisburg | Essen | Gelsenkirchen | Hagen | Hamm | Herne | Köln | Krefeld | Leverkusen | Mönchengladbach | Mülheim an der Ruhr | Münster | Oberhausen | Remscheid | Solingen | Wuppertal Kreise und Städteregion: Städteregion Aachen | Kreis Borken | Kreis Coesfeld | Kreis Düren | Ennepe-Ruhr-Kreis | Kreis Euskirchen | Kreis Gütersloh | Heinsberg | Herford | Hochsauerlandkreis | Kreis Höxter | Kreis Kleve | Kreis Lippe | Märkischer Kreis | Kreis Mettmann | Kreis Minden-Lübbecke | Oberbergischer Kreis | Kreis Olpe | Kreis Paderborn | Kreis Recklinghausen | Rhein-Erft-Kreis | Rheinisch-Bergischer Kreis | Rhein-Kreis Neuss | Rhein-Sieg-Kreis | Kreis Siegen-Wittgenstein | Kreis Soest | Kreis Steinfurt | Kreis Unna | Kreis Viersen | Kreis Warendorf | Kreis Wesel |