Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Dreisprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 39 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Stadio Olimpico
Wettkampfphase 6. September 1960
Medaillengewinner
Józef Szmidt (Polen 1944 POL)
Wladimir Gorjajew (Sowjetunion 1955 URS)
Witold Krejer (Sowjetunion 1955 URS)

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 6. September 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. 39 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Pole Józef Szmidt. Er gewann vor Wladimir Gorjajew und Witold Krejer, beide aus der Sowjetunion.

Es gingen drei Deutsche an den Start. Jörg Wischmeier und Karl Thierfelder scheiterten an der Qualifikationsweite für das Finale. Manfred Hinze konnte sich für das Finale qualifizieren und belegte dort den siebten Platz. Athleten aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 17,03 m Józef Szmidt (Polen 1944 Polen) Olsztyn, Polen 5. August 1960[1]
Olympischer Rekord 16,35 m Adhemar da Silva (Brasilien 1889 Brasilien) Finale OS Melbourne, Australien 27. November 1956
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der polnische Olympiasieger Józef Szmidt verbesserte den bestehenden olympischen Rekord dreimal:

  • 16,44 m – Qualifikation, Gruppe A am 6. September, erster Durchgang
  • 16,78 m – Finale am 6. September, erster Durchgang
  • 16,81 m – Finale am 6. September, dritter Durchgang

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

39 Athleten traten am 6. September zu einer Qualifikationsrunde an, die in drei Gruppen durchgeführt wurde. Die von fünfzehn Wettbewerbern – hellblau unterlegt – erreichte Qualifikationsweite betrug 15,50 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern übertroffen. Für alle qualifizierten Springer fand am Nachmittag desselben Tages das Finale statt. Dort standen jedem Sportler zunächst drei Versuche zu. Die besten sechs Athleten konnten dann drei weitere Sprünge absolvieren.

Die Bestweiten sind fett gedruckt. Bei gleicher Weite entschied die zweitbeste Weite über die Platzierung.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6. September, 9:00 Uhr: Qualifikation
6. September, 15:00 Uhr: Finale[2]

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 6. September 1960, ab 9:00 Uhr[3]

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kōji Sakurai – ausgeschieden mit 14,59 m in Qualifikationsgruppe A
Dave Norris (hier im Jahr 2017) – ausgeschieden mit 14,30 m in Qualifikationsgruppe A
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat Anmerkung
1 Józef Szmidt Polen 1944 Polen 16,44 m OR 16,44 m OR
2 Kari Rahkamo Finnland Finnland 15,85 m 15,85 m
3 Sten Erickson Schweden Schweden x 15,47 m 15,76 m 15,76 m
4 Ira Davis Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 15,64 m 15,64 m
5 Hannu Rantala Finnland Finnland 15,11 m 14,94 m 15,08 m 15,11 m
6 Jan Jaskólski Polen 1944 Polen x 14,84 m 15,04 m 15,04 m
7 Hiroshi Shibata Japan 1870Japan Japan 14,93 m 14,80 m x 14,93 m
8 Luis Felipe Areta Sampériz Spanien 1945 Spanien x 14,93 m x 14,93 m
9 Federico Bisson Italien Italien x 14,21 m 14,76 m 14,76 m
10 Samuel Igun Nigeria 1914 Nigeria 14,74 m 14,52 m 14,26 m 14,74 m
11 Kōji Sakurai Japan 1870Japan Japan 14,59 m 14,17 m 14,07 m 14,59 m
12 Ramón López Kuba Kuba 14,05 m 14,53 m 14,52 m 14,53 m
13 Dave Norris Neuseeland Neuseeland x 13,78 m 14,30 m 14,30 m
DNS Ljuben Gurguschinow Bulgarien 1948 Bulgarien

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Thierfelder – ausgeschieden mit 15,08 m in Qualifikationsgruppe B
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
1 Wladimir Gorjajew Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,14 m 16,21 m 16,21 m
2 Ryszard Malcherczyk Polen 1944 Polen 15,46 m 15,93 m 15,93 m
3 Ian Tomlinson Australien Australien 15,29 m 15,89 m 15,89 m
4 Pier Luigi Gatti Italien Italien 15,12 m x 15,66 m 15,66 m
5 Fred Alsop Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich x 15,65 m 15,65 m
6 Witold Krejer Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,56 m 15,56 m
7 Bill Sharpe Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 15,44 m 15,24 m x 15,44 m
8 Tomio Ota Japan 1870Japan Japan 13,59 m 15,42 m x 15,42 m
9 Éric Battista Frankreich Frankreich 15,22 m x 14,83 m 15,22 m
10 Karl Thierfelder Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland x 15,08 m 14,42 m 15,08 m
11 Ruhollah Rahmani Iran 1925 Iran 14,70 m 13,52 m x 14,70 m
12 Konstantinos Sfikas Königreich Griechenland Griechenland 14,25 m 13,60 m 14,32 m 14,32 m
13 Pedro Camacho Puerto Rico Puerto Rico x 14,21 m 13,58 14,21 m
14 Yıldıray Pağda Turkei Türkei 14,11 m 13,85 m x 14,11 m

Gruppe C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
1 Manfred Hinze Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 15,86 m 15,86 m
2 Vilhjálmur Einarsson Island Island 15,49 m 15,74 m 15,74 m
3 Jewgeni Michailow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,68 m 15,68 m
4 Adhemar da Silva Brasilien 1960 Brasilien 15,47 m 15,61 m 15,61 m
5 John Baguley Australien Australien 14,62 m 14,74 m 15,56 m 15,56 m
6 Enzo Cavalli Italien Italien 15,48 m 15,33 m 15,37 m 15,48 m
7 Dodyu Patarinski Bulgarien 1948 Bulgarien x 15,37 m x 15,37 m
8 Jörg Wischmeier Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland x 15,20 m 15,23 m 15,23 m
9 Herman Stokes Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 14,74 m 14,53 m 14,48 m 14,74 m
10 Abdul Razzak Irak 1959–1963 Irak 14,08 m 14,56 m 14,27 m 14,56 m
11 Muhammad Khan Pakistan Pakistan x 14,43 m 14,20 m 14,43 m
12 Pierre William Frankreich Frankreich 13,29 m x x 13,29 m
DNS Kaimar-ud-Din bin Maidin Malaya Foderation Malaya

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 6. September 1960, 15:00 Uhr[4]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Józef Szmidt Polen 1944 Polen 16,78 m OR x 16,81 m OR x 16,63 m 13,48 m 16,81 m OR
2 Wladimir Gorjajew Sowjetunion 1955 Sowjetunion 16,11 m 16,39 m 15,55 m 16,63 m 16,28 m x 16,63 m
3 Witold Krejer Sowjetunion 1955 Sowjetunion 16,21 m 16,00 m 15,96 m 16,01 m 15,91 m 16,43 m 16,43 m
4 Ira Davis Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten x 16,41 m x 16,13 m x 16,05 m 16,41 m
5 Vilhjálmur Einarsson Island Island 16,37 m 16,06 m 15,90 m 16,24 m x 16,36 m 16,37 m
6 Ryszard Malcherczyk Polen 1944 Polen 15,87 m 16,01 m 15,83 m 15,82 m 13,18 m 14,66 m 16,01 m
7 Manfred Hinze Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 15,93 m x 15,84 m nicht im Finale der
besten sechs Springer
15,93 m
8 Kari Rahkamo Finnland Finnland 15,84 m x 15,71 m 15,84 m
9 Ian Tomlinson Australien Australien 15,40 m 15,71 m 13,21 m 15,71 m
10 Jewgeni Michailow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,50 m 15,67 m 14,83 m 15,67 m
11 Sten Erickson Schweden Schweden 15,49 m 15,32 m x 15,49 m
12 Fred Alsop Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 15,49 m x x 15,49 m
13 John Baguley Australien Australien 14,88 m 15,16 m 15,22 m 15,22 m
14 Adhemar da Silva Brasilien 1960 Brasilien x 14,87 m 15,07 m 15,07 m
NM Pier Luigi Gatti Italien Italien x x x ogV

Fünfzehn Athleten hatten sich für das Finale qualifiziert, unter ihnen Weltrekordler Józef Szmidt aus Polen, der erste 17-Meter-Springer, der in seinem Qualifikationsversuch den Olympiarekord verbessert hatte.

Im Finale sprang er gleich im ersten Durchgang noch einmal 34 Zentimeter weiter. Die Führung konnte ihm keiner mehr streitig machen. Im dritten Versuch legte Szmidt noch einmal um drei Zentimeter nach. Hinter ihm belegten zwei sowjetische Springer die Plätze zwei und drei: Wladimir Gorjajew gewann mit achtzehn Zentimetern Rückstand die Silbermedaille vor Witold Krejer, der weitere zwanzig Zentimeter zurücklag.[5]

Auch Adhemar Ferreira da Silva, der die Dreisprungkonkurrenzen der letzten beiden Olympischen Spiele 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne beherrscht hatte, war in Rom wieder mit am Start. Doch der Leistungsstandard hatte sich weiterentwickelt und da Silva war nicht mehr in der Form vergangener Jahre, sodass es im Finale diesmal nur noch zu Platz vierzehn reichte.

Józef Szmidt errang die erste polnische Goldmedaille im Dreisprung.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 208f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Triple jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. August 2021
  2. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 64, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 27. August 2021
  3. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 139f, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 27. August 2021
  4. Official Report, The XVII Olympiad Rome 1960, Volume two (englisch), S. 142, digital.la84.org (PDF; 31.903 KB), abgerufen am 27. August 2021
  5. Athletics at the 1960 Roma Summer Games: Men's triple jump, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 27. August 2021