Oriximiná

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Município de Oriximiná
Princesa de Trombetas
Oriximiná

Blick vom Rio Trombetas auf die Uferhäuser von Oriximiná
Oriximiná (Brasilien)
Oriximiná (Brasilien)
Oriximiná
Koordinaten 1° 46′ S, 55° 52′ WKoordinaten: 1° 46′ S, 55° 52′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Pará
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 24. Dezember 1934 Stadtrecht (89 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Pará
Höhe 46 m
Gewässer Rio Trombetas
Fläche 107.613,8 km²
Einwohner 62.794 (2010[1])
Dichte 0,6 Ew./km²
Schätzung 74.921 (1. Juli 2021)[1]
Gemeindecode IBGE: 1505304
Postleitzahl 68270-000
Telefonvorwahl (+55) 93
Zeitzone UTC−3
Website oriximina.pa (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt José Willian Siqueira da Fonseca (Delegado Fonseca)[2] (2021–2024)
Partei PRTB
Wirtschaft
BIP 1.626.709 Tsd. R$
22.543 R$ pro Kopf
(2018)
HDI 0,623 (2010)

Oriximiná, amtlich portugiesisch Município de Oriximiná, ist eine Gemeinde im Bundesstaat Pará im Norden von Brasilien. 2010 hatte die Gemeinde etwa 63.000 Einwohner.[1] Die Bevölkerung wurde zum 1. Juli 2021 auf 74.921 Einwohner geschätzt, die sich eine große Gemeindefläche teilen und Oriximinaenser (oriximinaenses) genannt werden.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Oriximiná liegt im Nordwesten Parás und im Amazonasbecken. Sie grenzt an die Bundesstaaten Amazonas und Roraima und hat Auslandsgrenzen zu Guyana und Suriname. Umliegende Gemeinden sind Óbidos, Faro, Terra Santa, Juruti (Pará), Caroebe (Roraima), Nhamundá (Amazonas), Alto Takutu–Alto Essequibo (Guyana), Sipaliwini (Suriname).

Mit einer Fläche von 107.603 km² ist sie die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde Parás und die viertgrößte Brasiliens, größer als Portugal oder Österreich.

Der Ort Oriximiná und als städtisch bebauter Raum der Sitz des gleichnamigen Munizips liegt am linken Ufer des Rio Trombetas.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oriximiná wurde ab 1877 von Europäern besiedelt.[3] Es war unter dem Namen Santo Antônio do Uruá-Tapera bekannt und verlor zeitweise durch das Lei n.° 729 vom 3. April 1900 die Selbständigkeit, als es als Distrito de Oriximiná in Óbidos eingemeindet wurde. Erst durch das Gesetz Nr. 1.442 vom 24. Dezember 1934 erfolgte eine Wiederausgliederung und Oriximiná erhielt dauerhaft die Stadtrechte als Munizip.[4][5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 48.332 Einwohnern, Stand 2010 mit 62.794 Einwohnern):[6] Von diesen lebten 2010 40.147 Einwohner im städtischen Bereich und 22.647 im ländlichen Raum und Regenwaldgebiet.

Ethnische Zusammensetzung von Oriximiná im Zehnjahresvergleich 2000/2010
Gruppe Anteil
2000
Anteil
2010
Anmerkung
Brancos 12.085   9.412 Weiße, Nachfahren von Europäern
Pardos 30.080   43.077 Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Pretos 3.607   7.038 Schwarze
Amarelos 117   297 Asiaten
Indígenas 2.171   2.970 indigene Bevölkerung
ohne Angabe 273

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In 40 Kilometer Entfernung Oriximinás gelegen, befindet sich mit Porto Trombetas das wichtigste Bauxit-Abbaugebiet Brasiliens und „die drittgrößte Bauxitmine der Welt. […] Hier lagern die fünftgrößten bereits erschlossenen Bauxitreserven der Welt. [… und] hier fördert man gut 70 Prozent des gesamten brasilianischen Bauxits.“ Für den unmittelbaren Bauxit-Abbau – ohne Werksanlagen und Infrastruktur – „(werden) nach Angaben der Mineração Rio do Norte, die die Mine betreibt, [..] pro Jahr über 100 Hektar Regenwald gerodet.“[7]

Porto Trombetas ist zugleich eine der Gemeinde Oriximiná zugehörige städtische Agglomeration, die dem Wirtschaftszweck der Mine dient: „Die Stadt Porto Trombetas, die als ‚Company Town‘ für das gleichnamige Bergwerk […] entstand.“[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 8 km vom Ort Oriximiná entfernt befindet sich nordöstlich der Flughafen Oriximiná.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Márcio Couto Henrique, Márcio Couto Henrique: Entre o mito e a história: o padre que nasceu índio e a história de Oriximiná. In: Boletim do Museu Paraense Emílio Goeldi. Ciências Humanas. Band 10, Nr. 1, 2015, ISSN 1981-8122, S. 47–64, doi:10.1590/1981-81222015000100003 (scielo.br).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oriximiná – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Oriximiná – Panorama. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 4. Oktober 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Oriximiná (PA): Delegado Fonseca (PRTB) é eleito prefeito. In: com.br. noticias.uol.com.br, abgerufen am 28. Februar 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. João Farias: Fundação de Oriximiná. In: com.br. www.espocabode.com.br, abgerufen am 18. September 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Oriximiná – História. IBGE, abgerufen am 4. Oktober 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Óbidos – História. IBGE, abgerufen am 4. Oktober 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática - SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 4. Oktober 2021 (brasilianisches Portugiesisch, Datenbankabfrage, Suchbegriffe Oriximiná (PA) und Cor ou raça).
  7. Zitate: Luitgard Marshall: Aluminium – Metall der Moderne, oekom verlag, München 2008, ISBN 978-3-86581-090-8, S. 219.
  8. Projekt im Auftrag des Umweltbundesamtes: Rüttinger, Treimer, Tiess, Griestop: Fallstudien zu Umwelt- und Sozialauswirkungen der Bauxitgewinnung und Aluminiumherstellung in Pará, Brasilien. Bonn 2016. Abruf: 3. Oktober 2021.