Peski (Kaliningrad, Polessk)

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Siedlung
Peski
Parwischken (Parwen)

Пески
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Polessk
Frühere Namen Parwiszken (nach 1815),
Parwischken (bis 1938),
Parwen (1938–1946)
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40158
Postleitzahl 238642
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 230 000 047
Geographische Lage
Koordinaten 54° 52′ N, 21° 37′ OKoordinaten: 54° 51′ 51″ N, 21° 36′ 58″ O
Peski (Kaliningrad, Polessk) (Europäisches Russland)
Peski (Kaliningrad, Polessk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Peski (Kaliningrad, Polessk) (Oblast Kaliningrad)
Peski (Kaliningrad, Polessk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Peski (russisch Пески, deutsch Parwischken, 1938 bis 1945 Parwen, litauisch Parviškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Polessk im Rajon Polessk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peski am ehemals Parwe genannten Flüsschen, heute russisch Lugowaja, liegt 33 Kilometer östlich der Kreisstadt Polessk (Labiau) an einer Nebenstraße, die Saretschje (Schwirgslauken/Herzfelde) mit Bolschakowo (Groß Skaisgirren/Kreuzingen) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Bolschakowo-Nowoje an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das einst Parwischken genannte kleine Dorf[2] bestand vor 1945 lediglich aus einigen Höfen. Am 26. März 1874 wurde es Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk,[3] der zum Kreis Niederung (1938 bis 1945 Kreis Elchniederung) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 3. Juni – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli – des Jahres 1938 wurde Parwischken aus ideologischen Gründen der Beseitigung fremdländisch klingender Ortsnamen in „Parwen“ umbenannt.

Mit dem nördlichen Ostpreußen kam das Dorf 1945 in Folge des Zweiten Weltkriegs zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt es den russischen Namen Peski und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Salessowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet.[4] Seit 1965 gehört der Ort zum Rajon Polessk. Von 2008 bis 2016 gehörte Peski zur Landgemeinde Salessowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[5]
1910 213
1933 218
1939 197
2002 7
2010 1

Amtsbezirk Parwischken/Parwen (1874–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1874 errichtete Amtsbezirk Parwischken, der zwischen 1939 und 1945 „Amtsbezirk Parwen“ hieß, bestand anfangs aus 15 einzelnen Gemeinden:[3]

Name Änderungsname
1938 bis 1945
Russischer Name Bemerkungen
Alt Gründann 1895 in die Landgemeinde Endrejen eingegliedert
Borstehlischken Borstehnen
Endrejen Ossafelde Pobedino
Groß Wixwen Vielbrücken Pobedino
Kischen Wischnjaki
Klein Skaisgirren Kleinkreuzingen Radischewo 1924 in die Landgemeinde Schudledimmen eingegliedert
Kriplauken Weide seit 1893:
Wilhelmsheide
Selenopolewskoje
Kumpelken Kämpen
Marienhof Kreis Niederung
Ossupönen 1938 in die Gemeinde Endrejen eingegliedert
Parwischken Parwen Peski
Parwe Wiesen 1895 in die Landgemeinde
Plicken, Amtsbezirk Uszballen, eingegliedert
Schudledimmen Schulzenwiese Nowostrojewskoje
Wegnerminnen Wegnersdorf
Wirblauken Rutenfelde

Am 1. Januar 1945 bildeten noch die zehn Gemeinden Borstehnen, Kämpen, Kischen, Ossafelde, Parwen, Rutenfelde, Schulzenwiese, Vielbrücken, Wegnersdorf und Wilhelmsheide den Amtsbezirk Parwen.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung Parwischkens resp. Parwens war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Skaisgirren (Groß Skaisgirren, 1938 bis 1946 Kreuzingen, heute russisch: Bolschakowo) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Niederung (Elchniederung) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Peski im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bolschakowo, einer Filialgemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) in der Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches ortsregister Ostpreußen (2005): Parwen
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Parwischken/Parwen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info