Peter Abraham

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Peter Abraham (2009)

Peter Abraham (Pseudonym Karl Georg von Löffelholz; * 19. Januar 1936 in Berlin-Neukölln; † 6. Februar 2015 in Potsdam) war ein deutscher Schriftsteller.

Abraham war der Sohn eines Bäckers und späteren Gebrauchsgraphikers und einer Stenotypistin, die 1943 verstarb. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs lebte Abrahams Vater in der Illegalität, Abraham selbst unter falschem Namen bei Pflegeeltern.

Nach Kriegsende wuchs er in Berlin auf, wo er auch die Volksschule besuchte. Von 1950 bis 1953 absolvierte er eine Ausbildung zum Verlagsbuchhändler, anschließend arbeitete er zwei Jahre als Sortimenter in einem Berliner Verlag. Von 1956 bis 1960 folgte ein Studium an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg, das Abraham mit dem Diplom für Filmdramaturgie abschloss. Ab 1960 wirkte er als Dramaturg beim DDR-Fernsehen; ab 1976 lebte er als freischaffender Schriftsteller in Potsdam und war zudem als Redakteur und Theaterkritiker in Berlin tätig.

Peter Abraham war einer der bekanntesten Kinderbuchautoren der DDR; auch nach der Wende blieb er diesem Genre treu. Daneben wirkte er als Drehbuchautor an zahlreichen Filmen und Fernsehspielen mit. Sein Kinderbuch Das Schulgespenst wurde 1986 von der DEFA verfilmt. Die Hauptperson des Buches, die freche und clevere Carola Huflattich, ist auch die Hauptdarstellerin in weiteren Büchern Abrahams (Der Affenstern, Carolas Flucht nach Denkdirwas). Der Autor hat über das Genre Kinder- und Jugendbuch hinaus Romane geschrieben, u. a. Kuckucksbrut und Die Schüsse der Arche Noah. 2011 veröffentlichte er seine Autobiographie Als ich das Spielen verlernte, in der er über seine Kindheit im nationalsozialistischen Deutschland und in den Jahren danach schreibt.

Peter Abraham war Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller.

  • Faulpelzchen. Kinderbuch. Berlin 1963.
  • Die erste Stunde. Porträts. 1969 (Mitverfasser).
  • Die Schüsse der Arche Noah oder Die Irrtümer und Irrfahrten meines Freundes Wensloff. Roman. Berlin 1970.
  • Meine Hochzeit mit der Prinzessin. Roman. Berlin 1972.
  • Frederic. Kinderbuch. Mit Illustrationen von Eberhard Binder. Berlin 1973
  • ABC, lesen tut nicht weh, Berlin 1974 (zusammen mit Gertrud Zucker)
  • Die windigen Brauseflaschen, Berlin 1974 (zusammen mit Eberhard Binder)
  • Ein Kolumbus auf der Havel, Berlin 1975
  • Kaspar oder Das Hemd des Gerechten, Berlin 1976
  • Das Schulgespenst, Berlin 1978
  • Doktor Aibolit, Berlin 1979 (zusammen mit Karl Schrader)
  • Komm mit mir nach Chikago, Berlin 1979
  • Pianke, Berlin 1981
  • Das achte Geißlein, Berlin 1983 (zusammen mit Hannes Hüttner und Uwe Kant unter dem gemeinsamen Pseudonym Karl Georg von Löffelholz)
  • Rotfuchs und andere Leute, Berlin 1983
  • Weshalb bekommt man eine Ohrfeige?, Berlin 1983
  • Der Affenstern, Berlin 1985
  • Von Elchen und Ohrenpilzen, Berlin 1987
  • Fünkchen lebt, Berlin 1988
  • Der Dackel Punkt, Würzburg 1991
  • Bevor ich da war, Berlin 1992
  • Piepheini, München 1996
  • Carolas Flucht nach Denkdirwas, Leipzig 1997
  • Tiergeschichten, Ravensburg 1999
  • Feriengeschichten, Ravensburg 2001 (zusammen mit Gabie Selbach)
  • Piratengeschichten, Illustrationen: Wilfried Gebhard. Ravensburg 2001
  • Das Schulgespenst und die Superdetektive, Ravensburg 2003
  • Das Schulgespenst tierisch in Fahrt, Ravensburg 2005
  • Kuckucksbrut – Roman einer Suche, Kulturmaschinen – Berlin 2009
  • Als ich das Spielen verlernte, Autobiographie der frühen Jahre, Kulturmaschinen – Berlin 2011

Herausgeberschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Fernfahrten, Berlin 1976
  • Ich leb so gern, Berlin 1982
  • Wahnsinn!, Ravensburg 1990 (zusammen mit Margarete Gorschenek)
  • Meyers Taschenlexikon. Schriftsteller der DDR. Verlag VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1974.