Pfeifferhütte

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Pfeifferhütte
Koordinaten: 49° 20′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 49° 20′ 18″ N, 11° 17′ 38″ O
Höhe: 397–427 m ü. NHN
Einwohner: 575 (1. Aug. 2023)[1]
Postleitzahl: 90592
Vorwahl: 09183
Ortsdurchfahrt von Pfeifferhütte (2023)
Ortsdurchfahrt von Pfeifferhütte (2023)

Pfeifferhütte ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schwarzenbruck im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa 4,2 Kilometer südöstlich von Schwarzenbruck direkt an der Bundesstraße 8 von Nürnberg nach Neumarkt in der Oberpfalz auf den Gemarkungen Oberferrieden und Lindelburg. Nachbarorte im Uhrzeigersinn sind Burgthann, Unterferrieden, Oberlindelburg, Unterlindelburg, Schwarzenbruck und Mimberg. Durch Pfeifferhütte führt der Ludwig-Donau-Main-Kanal mit zahlreichen denkmalgeschützten Schleusen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hafenbecken des Alten Kanals in Pfeifferhütte (2023)
Alter Kanal

Der Ursprung[2] von Pfeifferhütte liegt im Jahre 1714. Durch die Genehmigung des markgräflichen Oberamtmanns von Burgthann konnte der blinde Michael Götz unterhalb von Lindelburg eine Bettelhütte errichten. Sich und seine Familie ernährte er dadurch, dass er „irdene Tabakspfeifen“ fertigte. Zusätzlich befasste er sich mit der Herstellung von Kienöl und Wagenschmiere. Deswegen wurde für den Ort auch der Name Pechhütte verwendet. Später siedelten sich Handwerker, Bauern und ein Wirt an. Für die Landwirtschaft war der Boden zu unfruchtbar. Heute bewohnen hauptsächlich Pendler die Ortschaft mit dem mittlerweile geschlossenen Schullandheim Pfeifferhütte[3] und dem Pfeifferhütter Schützenverein[4], aus dem schon deutsche Meister hervorgegangen sind.

Der 1835 bis 1846 erbaute Ludwig-Donau-Main-Kanal führt durch Pfeifferhütte und es gab dort eine Ladestelle (Anlände) für den Güterumschlag und drei Schleusen. Die Wasserstraße diente hauptsächlich für den Export von Forst- und Agrarerzeugnissen und dem Import von Kohle und Baustoffen. 1950 wurde der Ludwigskanal wieder aufgelassen, die Anlegestelle fiel ruinös und steht heute ebenso wie die im Gemeindegebiet erhalten Schleusen 36–43 und dem Mühlbachdamm unter Denkmalschutz.

Pfeifferhütte wurde 1959 von der Gemeinde Burgthann zur Gemeinde Lindelburg umgegliedert,[5] die am 1. Januar 1972 nach Schwarzenbruck eingemeindet wurde.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1987[7] 2013 2017 2023[8]
Einwohnerzahl 413 561 553 575

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Pfeifferhütte gibt es einen Gasthof, einen Bäcker und ein Hotel.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führt die stark befahrene B 8, die westlich über Ochenbruck und Feucht zum Autobahndreieck Nürnberg/Feucht führt. Östlich führt die Bundesstraße über Oberferrieden in Richtung Neumarkt.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Haus von Hermann Goering, jetzt Kultur- und Begegnungsstätte Villa Flaire
Ehemaliges Schleusenwärterhäuschen am Alten Kanal (2023)

2022 kaufte der Verein Laissez-Faire in Pfeifferhütte ein altes Haus, das in der Nazi-Zeit von Hermann Göring und später als Schullandheim genutzt wurde. Der Verein baute es zu einer Kultur- und Begegnungsstätte (Villa Flaire) aus.[9] Vorher hatte der Verein ein ehemaliges Schleusenhaus am Alten Kanal angemietet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pfeifferhütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://schwarzenbruck.de/zahlen-fakten/
  2. Geschichte Pfeifferhütte (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schullandheimwerk-mittelfranken.de (PDF; 23 kB)
  3. Schullandheim Pfeifferhütte (Memento des Originals vom 4. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schullandheimwerk-mittelfranken.de
  4. Schützenverein Pfeifferhütte
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 105–106, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Nürnberger Land; Fußnoten 3 und 21).
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 542.
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 346 (Digitalisat).
  8. www.schwarzenbruck.de, Einwohnerzahlen 2017 (Memento des Originals vom 6. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/schwarzenbruck.de (Abgerufen am 20. August 2017)
  9. Neues Flair für Nazi-Villa, taz vom 9. Juli 2022, abgerufen am 18. Oktober 2022