Pisse (Band)
Pisse | |
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Mitglieder der Punk-Band „Pisse“ im SO36 (2018) | |
Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Hoyerswerda, Deutschland |
Genre(s) | Post-Punk, Electropunk |
Gründung | 2012 |
Website | pisse.home.blog |
Aktuelle Besetzung | |
Ronny | |
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Pisse ist eine deutschsprachige Post-Punk-Band, die im Jahr 2012 in Hoyerswerda gegründet wurde. Alle vier Mitglieder nutzen das Pseudonym Ronny, ein in der DDR populärer Vorname.[1]
Stil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Charakteristisch sind ein rauer Gesang sowie der Einsatz des Synthesizers und des Theremins.[2] Außerdem gibt es Samples aus Filmen, etwa aus Nicht löschbares Feuer (1969) von Harun Farocki auf Mit Schinken durch die Menopause oder aus Kuhle Wampe auf Kohlrübenwinter.
Jens Uthoff von der taz rechnet die Band zur Post-Punk-Renaissance in Deutschland, die diese Musikrichtung der 1980er Jahre aufgreift. Zusammen mit Puff! wird Pisse als „rotziger“ und „sarkastischer“ als andere derartige Bands bewertet und mit der Band Die Goldenen Zitronen verglichen.[3] Konstantin Nowotny bezeichnete den Stil in der Jungle World als „Ostpunk“.[4]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bandmitglieder, deren Namen unbekannt sind, geben zwar Interviews, machen dabei aber unzuverlässige Angaben.[4] Einige ihrer Veröffentlichungen sind vergriffen.[5] Das von Brezel Göring aufgenommene und produzierte Album Mit Schinken durch die Menopause (2015) wurde vom Musikexpress 2023 unter die 50 besten Punkalben aller Zeiten gewählt.[6] Internationale Bekanntheit erlangte ihr Song Fahrradsattel 2021 über das soziale Netzwerk Tiktok.[7] Zum zehnjährigen Bandjubiläum traten Pisse in der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz auf, das Konzert wurde mit Plakaten mit der Aufschrift „Pisse – bestuhlt“ (Wortspiel mit Bestuhlung und Stuhlgang) angekündigt.[1]
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2013: Kairo / Pisse / Dikloud (Split-10"-EP, Mamma Leone, Mamma Leone Records 001)
- 2014: Praktikum in der Karibik (7"-EP, Mamma Leone, MLR003 / Neuauflage: Phantom Records, PHNTM09, 2014/15/16)
- 2014: Kassette (MC Compilation, Phantom Records, PHNTM07)
- 2015: Mit Schinken durch die Menopause (LP, Phantom Records, PHNTM10 / Beau Travail BT-09)
- 2016: Kohlrübenwinter #1 (7"-EP, Phantom Records, PHNTM15 / Beau Travail, BT-12)
- 2016: Kohlrübenwinter #2 (7"-EP, Harbinger Sound, Harbinger162 / In A Car, In A Car 004)
- 2018: Pisse / Perky Tits (Split-10"-EP, Phantom Records, PHNTM24)
- 2018: Hornhaut ist der beste Handschuh (7"-EP, Phantom Records, PHNTM29)
- 2020: Pisse s/t (LP, Phantom Records, PHNTM46 / Harbinger Sound, Harbinger191)
- 2022: Lambada (7"-EP, Phantom Records, PHNTM76)
- 2024: Jammertal / Vetschau (7"-EP, Phantom Records)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jonas Engelmann (Hg.): Damaged Goods. 150 Einträge in die Punk-Geschichte. Ventil Verlag, Mainz 2016, ISBN 978-3-95575-061-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizieller Blog
- Pisse bei Bandcamp
- Pisse bei Discogs
- Linus Volkmann: Schlimmste Interview der Nachkriegsgeschichte, Kaput Mag, 18. Oktober 2015.
- Kopfpunk: Interview: Willkommen im Hypeland, 2015
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ulrich Gutmair: Punkband Pisse ist zehn geworden: Fliegerbombe, späte Rache. In: Die Tageszeitung: taz. 12. April 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 27. Oktober 2023]).
- ↑ Kristoffer Cornils: Alles scheiße (außer Pisse) – Schnipo Schranke vs. Pisse. In: Spex. 28. Dezember 2015, abgerufen am 13. Januar 2022.
- ↑ Jens Uthoff: Post-Punk-Renaissance in Deutschland: Mit Karies und Pisse gegen Stillstand. In: taz.de. 17. Juli 2016, abgerufen am 13. Januar 2022.
- ↑ a b Konstantin Nowotny: Feinsinniger Hass. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
- ↑ Pisse. In: Discogs. Abgerufen am 27. November 2016.
- ↑ Das sind die 50 besten Punk-Alben aller Zeiten. In: Musikexpress. 2. Juni 2023, abgerufen am 27. Oktober 2023 (deutsch).
- ↑ Wie die Punk-Band Pisse mit „Fahrradsattel“ einen TikTok-Welthit landete. In: Testspiel.de. 7. Juli 2022, abgerufen am 13. August 2022.