Piz Mitgel
Piz Mitgel | ||
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Ansicht vom Oberhalbstein | ||
Höhe | 3158,8 m ü. M. | |
Lage | Kanton Graubünden, Schweiz | |
Gebirge | Albula-Alpen | |
Dominanz | 1,93 km → Tinzenhorn | |
Schartenhöhe | 452 m ↓ Verbindungsgrat zwischen Piz Mitgel und Tinzenhorn | |
Koordinaten | 769111 / 165032 | |
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Gestein | Dolomit | |
Erstbesteigung | 1. August 1867 durch W. A. B. Coolidge und F. und H. Devouassoud | |
Normalweg | Über Senda Diagonala und Senda Finala | |
Besonderheiten | Klettersteig Senda Ferrada | |
Bergüner Stöcke mit Piz Mitgel (rechts), aufgenommen von Nordosten (Dorfberg oberhalb von Davos) | ||
Bergüner Stöcke mit Piz Mitgel (links), aufgenommen von Südwesten (Val Schmorras in Val Nandro, Oberhalbstein) | ||
Gipfelkreuz auf dem Piz Mitgel |
Der Piz Mitgel Savognin und südwestlich von Filisur im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 3158,8 m ü. M. Die Erstbesteigung erfolgte am 1. August 1867 durch William Augustus Brevoort Coolidge und die Gebrüder François und Henri Devouassoud. Am Piz Mitgel wurden versteinerte Fussabdrücke von Dinosauriern gefunden. Der Piz Mitgel bietet eine prächtige Aussicht, besonders in das Oberhalbstein, das Albulatal und auf den Heinzenberg. Früher hiess er im deutschsprachigen Graubünden Piz St. Michel oder Piz Michel, so auch auf der Dufourkarte.
ist ein Berg nordöstlich vonLage und Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Piz Mitgel gehört zu den Bergüner Stöcken, einer Untergruppe der Albula-Alpen. Der Piz Mitgel trennt das nördlich gelegene Albulatal vom südwestlich gelegenen Oberhalbstein. 200 m nördlich des Gipfels (P. 3098) treffen sich die Gemeindegrenzen von Albula/Alvra, Surses und Bergün Filisur. Die Gemeindegrenze zwischen Surses und Bergün Filisur verläuft über den Gipfel.
Zu den Nachbargipfeln des Piz Mitgel gehören das Tinzenhorn, der Piz Ela und die Pizza Grossa.
Nordwestlich des Piz Mitgel, am Ende der Bergkette, befindet sich die Motta Palousa (2143,6 m), ein oft begangener Aussichtspunkt, der ein hervorragendes Panorama über das Oberhalbstein, das Domleschg und das Albulatal bietet. Der Weg zur Motta Palousa ist gut markiert. Südöstlich des Piz Mitgel liegt der ebenfalls oft besuchte Bergsee Lai Tigiel (2462 m).
Der Berg liegt mitten im Parc Ela, einem 2006 eröffneten 600 Quadratkilometer grossen Naturpark.
Talorte sind Savognin und Tinizong im Oberhalbstein sowie Filisur und Bergün/Bravuogn im Albulatal. Ausgangspunkte sind die Ela-Hütte im einsamen Val Spadlatscha sowie die über eine schmale Alpstrasse erreichbare Alp Plang la Curvanera.
Fossil-Funde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Tinzenhorn und am Piz Mitgel wurden versteinerte Fussabdrücke von Dinosauriern gefunden. Die Spuren stammen von Sauropoden aus der Triaszeit, als die Gesteine vor 200 bis 210 Millionen Jahren noch auf Meeresniveau lagen. Die Fährten gelten als älteste derartige Nachweise weltweit.[1][2]
Senda Ferrada
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Achtung, wegen erhöhter Steinschlaggefahr bleibt der Klettersteig bis auf weiteres geschlossen. Die Seile wurden in der Senda Diagonala und auch in der Senda Verticala teilweise entfernt. Eine Begehung ist dadurch deutlich erschwert und erfolgt auf eigene Verantwortung. Es wird jegliche Haftung abgelehnt.[3]
Seit 2005 kann der Piz Mitgel über den Klettersteig Senda Ferrada bestiegen werden. Es stehen drei Kletterrouten zur Verfügung: Die Senda Verticala, die Senda Diagonala und die Senda Finala.
Senda Verticala[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hauptaufstieg ist technisch und konditionell schwierig. Diese Route weist einige Schwierigkeiten auf und vom Begehen mit Kindern oder untrainierten Personen wird abgeraten.
Senda Diagonala[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die frühere Normalroute ist mit Drahtseilen gesichert und eignet sich auch für weniger erfahrene Berggänger.
Senda Finala[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gipfeltour auf dem Gipfel des Piz Mitgel.
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Wegweiser wo sich Senda Verticala und Senda Diagonala trennen
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Kletterer auf der Senda Verticala.
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Kletterin auf der Senda Verticala.
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Das Ende der Senda Verticala. Zu sehen: Der Überhang (Igl Tetg) und weiter unten der Segantinikamm (Cresta Segantini).
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Senda Diagonala von unten gesehen.
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Bergsteiger auf der Senda Finala.
Routen zum Gipfel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Piz Mitgel wird meistens in einem Tag vom Tal aus bestiegen. Häufiger Ausgangspunkt ist der Parkplatz Plang la Curvanera (1844 m ü. M.), zu dem ein Strässchen von Savognin aus via Tussagn führt. Die Alpstrasse von Tinizong in das Val d’Err nach Pensa ist für den allgemeinen Motorfahrzeugverkehr gesperrt. Ein Wanderbus fährt mittwochs von Savognin nach Plang la Curvanera und dienstags sowie freitags nach Pensa.[4]
Von Südwesten über das breite Band
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Normalroute, über Senda Diagonala und Senda Finala.
- Ausgangspunkt: Savognin (1207 m) oder Plang la Curvanera (1893 m) oder Elahütte (2252 m)
- Als Alpine Route weiss-blau-weiss markiert
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 5–6 Stunden von Savognin, 3½–4½ Stunden von Plang la Curvanera, 5–6 Stunden von der Elahütte
Über den West-Grat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Normalroute bis zur Piramida
- Ausgangspunkt: Piramida (2752 m)
- Schwierigkeit: ZS-
- Zeitaufwand: 2-2½ Stunden von der Piramida
Durch die Ostwand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ausgangspunkt: Filisur (1032 m) oder Elahütte (2252 m)
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 6½ Stunden von Filisur oder 4½ Stunden von der Elahütte
Über den Südost-Grat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abwechslungsreiche Kletterei
- Ausgangspunkt: Verbindungsgrat östlich von P. 2758.6
- Schwierigkeit: ZS
- Zeitaufwand: 4–5 Stunden
Durch die Südwand zum Südost-Grat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weg der Erstersteiger
- Ausgangspunkt: P.2506.1 oberhalb von Tgant Son Martegn
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 3 Stunden
Durch die Südwand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ausgangspunkt: P.2506.1 oberhalb von Tgant Son Martegn
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 2–3 Stunden
Panorama
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Gipfel, aufgenommen vom Nordostgrat.
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Blick nach Nordosten auf Davos.
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Blick nach Nordwesten ins Domleschg und nach Lenzerheide.
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Piz Mitgel, aufgenommen vom Domleschg
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Bergüner Stöcke, aufgenommen vom Weissfluhjoch.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eugen Wenzel, Paul Gross: Clubführer, Bündner Alpen, Band VI (Albula) 2. Auflage. Verlag des SAC, 1980, ISBN 3-85902-012-9, S. 133–136.
- Peter Donatsch, David Coulin: Die schönsten Gipfelziele der Schweizer Alpen Ost 2. Auflage, 2002, S. 83–84, AT-Verlag, Aarau. ISBN 3-85502-907-5.
- Iris Kürschner: Klettersteige Schweiz 2. Auflage, 2006, S. 58–60, Bergverlag Rother, München. ISBN 3-7633-4305-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.hikr.org Verschiedene Tourenberichte
- www.summitpost.org Touristisches (englisch)
- www.alpen-panoramen.de Panorama vom Piz Mitgel
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ swissinfo (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 3. September 2010.
- ↑ Projekt Dinosaurs grischuns; abgerufen am 3. September 2010.
- ↑ Klettern | Savognin Bivio Albula Website von Tourismus Savognin Bivio Albula AG. Abgerufen am 23. Mai 2020.
- ↑ Fahrplan Bike- & Wanderbus auf der Webseite der Ferienregion Savognin Bivio Albula, abgerufen am 8. April 2018