Puszczykowo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Puszczykowo
Wappen von Puszczykowo
Puszczykowo (Polen)
Puszczykowo (Polen)
Puszczykowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Poznański
Fläche: 16,11 km²
Geographische Lage: 52° 17′ N, 16° 51′ OKoordinaten: 52° 16′ 54″ N, 16° 51′ 15″ O
Einwohner: 9575
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 62-040
Telefonvorwahl: (+48) 61
Kfz-Kennzeichen: PZ (früher POZ)
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Posen–Breslau
Nächster int. Flughafen: Poznań-Ławica
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 16,11 km²
Einwohner: 9575
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 594 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3021021
Verwaltung
Bürgermeister: Andrzej Balcerek
Adresse: ul. Podleśna 4
62-040 Puszczykowo



Puszczykowo (deutsch 1940–1945 Oberberg bzw. Amtsbezirk Unterberg (Kr. Posen))[2] ist eine Stadt im Powiat Poznański der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Puszczykowo liegt an der Warthe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1815 gehörte die Region zum Kreis Schrimm im Süden der preußischen Provinz Posen. Bis auf wenige Ausnahmen galten nach 1815 die polnischen Ortsnamen weiter, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Ortsnamen eingedeutscht.

Puszczykowo 1893

1833 kamen die Ortschaften Puszczykowo, Puszczykowko und Ludwigsberg zum neuen Woytbezirk (später Polizeidistrikt) Moschin.

1872 gehörte das nicht kreistagsfähige Gut Puszczyokowo als Abzweig des Ritterguts Tarnowo zum Kreis Schroda und war Eigentum von Alexis von Suchoczewski.[3] Ende des 19. Jahrhunderts (vor 1879) entstand in der Wartheebene entlang der Posener Straße eine vornehmlich von Deutschen bewohnte Villenkolonie, die zum Unterschied zu dem auf der Hochfläche gelegenen Dort Alt Puszczykowo Neu Puszczykowo genannt wurde.

Am 11. Dezember 1894 wurden die Landgemeinden Ludwigsberg und Neu Puszczykowo zur neuen Landgemeinde Unterberg zusammengeschlossen. Der Name Unterberg wurde von der preußischen Försterei Unterberg übernommen. Puszczykowko (Bedeutung etwa: Klein-Puszczykowo), ursprünglich nur ein Gehöft, erhielt am 19. November 1911 den Namen Puschkau. Am 10. Januar 1920 wurde der Polizeidistrikt Moschin formal an Polen abgetreten.[4]

Puszczykowo wurde in der Folge Sitz einer Landgemeinde, zu der auch Łęczyca (Lentschen) und Wiry gehörten. Nach dem Überfall auf Polen wurde die Gemeinde am 26. Oktober 1939 vom Deutschen Reich völkerrechtswidrig annektiert. Vorläufig galten wieder die deutschen Namen von 1919, z. B. Alt Puszczykowo, jedoch wurde die Landgemeinde in Unterberg umbenannt. Sie kam zum Landkreis Posen. Am 1. April 1940 wurde aus der Gemeinde der Amtsbezirk Unterberg gebildet, aus Alt Puszczykowo wurde Oberberg, aus Wiry Immenreut und 1943 Wirrenbach. 1942 kamen die Gemeinden Altenau und Staffelbach (1919 noch deutsch: Babki und Czapury) hinzu. Eine weitere Umbenennung von Altenau in Altenwinkel fand nicht mehr statt.[5] 1943 wurden die Namensänderungen per Verordnung festgeschrieben. Sie hatten nur bis Anfang 1945 Bestand, als die Rote Armee das Gebiet eroberte.

Puszczykowo gehörte bis 1998 zur Woiwodschaft Posen bzw. zur anders zugeschnittenen Vorgängerin. Es war bis 1954 Sitz der Landgemeinde „Gmina Puszczykowo“ (gmina wiejska zbiorowa). Babki und Czapury gehören heute zur Landgemeinde Mosina, Łęczyca und Wiry zur Gmina Komorniki.

Seit 1962 hat Puszczykowo Stadtrechte, nur 12 km von Posen entfernt, hatte der Ort in den Nachkriegsjahren einen großen Aufschwung erlebt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orte der ehemaligen Gemeinde Puszczykowo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Puszczykowo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

polnischer Name deutscher Name
(1815–1919)
deutscher Name
(1939–1945)
Einwohner
1910
Puszczykowo
(Stare)
(Alt) Puszczykowo Oberberg
(seit 1940)
424
Puszczykowo
(Nowe)
Neu Puszczykowo
Unterberg (1894–1919)
Unterberg 197
Ludwikowo Ludwigsberg
Unterberg (1894–1919)
Unterberg s. o.
Puszczykowko Puszczykowko
Puschkau (1911–1919)
Puschkau 171
Ludwikowo Gutsbezirk Ludwigsberg
Oberförsterei Ludwigsberg
Unterberg 112
Puszczykowo Gutsbezirk Puszczykowo
Karlskrone (1906–1919)[6]
Unterberg 75

Gmina Puszczykowo 1945–1954
(Amtsbezirk Unterberg 1942–1945)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

polnischer Name deutscher Name
(1815–1919)
deutscher Name
(1939–1945)
Puszczykowo Puszczykowo Unterberg
1943: Unterberg (Kr.Posen)
Babki Babki Altenau
(Altenwinkel)
Czapury Czapury Staffelbach
Łęczyca Lentschen Lenschütz
Wiry Wiry Immenreut
1943: Wirrenbach

Personen mit Beziehung zur Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angelique Kerber (* 1988), deutsche Tennisspielerin. Als ihr „zweites Zuhause“ bezeichnet sie Puszczykowo an der Warthe.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Puszczykowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Anordnung über Ortsnamenänderung im Reichsgau Wartheland im Verordnungsblatt des Reichstatthalters im Warthegau vom 18. Mai 1943 (PDF; 1,79 MB)
  3. Adressbuch des Grundbesitzes im Grossherzogtum Posen, Berlin 1982, S. 448
  4. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Amtsbezirk Moschin-Land
  5. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Amtsbezirk Unterberg (Kr. Posen)
  6. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Posen-Ost
  7. Angelique Kerber: Leidenschaftliche Kämpferin mit Wohnsitz in Polen Sueddeutsche.de vom 28. Januar 2016; abgerufen am 5. Januar 2017.