U 30 (U-Boot, 1914)

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U 30
U 30 nach der Bergung
U 30 nach der Bergung
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Baunummer 20
Baukosten 2.636.000 Mark
Stapellauf 15. November 1913
Indienststellung 26. August 1914
Verbleib 1919 bis 1920 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 64,70 m (Lüa)
Breite 6,32 m
Tiefgang (max.) 3,48 m
Verdrängung aufgetaucht: 675 t
getaucht: 867 t
 
Besatzung 34 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × MAN-6-Zyl.-Diesel
2 × AEG-Elektromotor
Maschinen­leistung 2.000 PS (1.471 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,60 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 8 kn: 9770 sm
unter Wasser bei 5 kn: 85 sm
Tauchzeit 80 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,8 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,7 kn (31 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Einsätze 6 Feindfahrten
Erfolge 26 versenkte Handelsschiffe
1 beschädigtes Handelsschiff

U 30 war ein U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 30 lief am 15. November 1913 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 26. August 1914 in Dienst gestellt. Der erste Kommandant war Erich von Rosenberg-Gruszcynski. Am 1. Mai 1916 übernahm Franz Grünert das Kommando.

U 30 führte während des Ersten Weltkriegs sechs Feindfahrten durch. Dabei wurden insgesamt 26 Handelsschiffe der Entente und neutraler Staaten mit einer Gesamttonnage von 47.383 BRT versenkt.[1] Am 1. Mai 1915 torpedierte die Besatzung von U 30 den US-amerikanischen Tanker Gulflight bei den Scilly-Inseln und beschädigte ihn. Der Vorfall trug zur Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen zwischen den damals noch neutralen Vereinigten Staaten und dem Deutschen Reich bei.

Am 22. Juni 1915 kam es vor der Emsmündung auf der Position 53° 33′ N, 6° 40′ O zu einem Brand an Bord, infolge infolgedessen das U-Boot sank. Aus dem sinkenden Boot konnten sich nur der Kommandant, der Steuermann und der Rudergänger retten. Das Boot lag in 40 Metern Tiefe, die verbleibenden 31 Personen waren in U 30 eingeschlossen. Da noch Hoffnung bestand, 13 Besatzungsmitglieder, die in einer Luftblase überlebt hatten, zu retten, wurde mehrere Bergungsversuche einschließlich des Hebeschiffs Vulkan unternommen, die jedoch fehlschlugen, da die Trossen rissen.

Am 27. August 1915 wurde U 30 durch die Hebeschiffe Nordsee und Ostsee geborgen. Die geborgenen Leichen wurden auf dem Ehrenfriedhof in Emden beigesetzt. 1916 wurde das Boot nach der Instandsetzung erneut in Dienst gestellt.[2]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Kriegsende wurde U 30 am 22. November 1918 an das Vereinigte Königreich ausgeliefert. In den Jahren 1919 bis 1920 wurde das Boot in Blyth abgewrackt.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Jens Bald: Havarien, Hoffnungen, Helfer. Schiffsunglücke in der Emsmündung und vor Borkum. Burchana-Verlag, Borkum 2011.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, S. 67.
  2. a b Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, S. 89.