Schieben (Kuhfelde)

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Schieben
Gemeinde Kuhfelde
Koordinaten: 52° 47′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 52° 46′ 44″ N, 11° 8′ 31″ O
Höhe: 29 m ü. NHN
Fläche: 2,85 km²[1]
Einwohner: 48 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Valfitz
Postleitzahl: 29416
Vorwahl: 039035
Schieben (Sachsen-Anhalt)
Schieben (Sachsen-Anhalt)

Lage von Schieben in Sachsen-Anhalt

Schieben ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schieben, ein Straßendorf, liegt zwei Kilometer südöstlich von Kuhfelde und acht Kilometer südlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Norden fließt der Salzgraben, der über die Purnitz in die Jeetze fließt.[3]

Nachbarorte sind Vitzke im Westen, Kuhfelde im Nordwesten, Altensalzwedel im Südosten und Valfitz im Südwesten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schieben war ursprünglich ein hufeisenförmiges Rundplatzdorf.

Im Jahre 1375 wird Schieben erstmals als Schiben im Landbuch der Mark Brandenburg erwähnt.[4] Es war im Besitz des Klosters Dambeck. Von 1542 bis 1644 war es im Pfandbesitz der von der Schulenburg. Ab 1645 bis 1945 gehörte das Dorf dem Joachimsthalschen Schuldirektorium, dem späteren Schulamt Dambeck.

Wüstungsforscher berichten von einem Burgwall bei Schieben und beziehen sich auf ein kleines Ackerstück names „der Borgwall“, das einen halben Kilometer südwestlich vom Dorf liegt und von der Straße nach Valfitz durchschnitten wird.[5] Vom Burgwall, einer niedrigen, nach Südwesten auslaufenden Anhöhe, sind keine Befestigungsspuren mehr erkennbar.[6]

Herkunft des Ortsnamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Sültmann leitet den Namen vom mittelhochdeutschen Wort „schibe “ für „die Scheibe, der Kreis, Rand der Scheibe, Weg- oder Flußkrümmung“ ab. Vor Schieben macht die Jeetze einen weiten Bogen.[7]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schieben gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Schieben in die Gemeinde Valfitz eingemeindet.[8] Am 1. Juli 2009 schloss sich die Gemeinde Valfitz mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Kuhfelde zusammen. Damit kam der Ortsteil Schieben zu Kuhfelde.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 52
1774 56
1789 50
1798 55
1801 56
1818 73
Jahr Einwohner
1840 65
1864 65
1871 74
1880 73
1892 [0]82[9]
1895 92
Jahr Einwohner
1900 [0]085[9]
1905 077
1910 [0]086[9]
1925 085
1930 071
1946 133
Jahr Einwohner
2015 [00]52[10]
2018 [00]50[10]
2020 [00]51[11]
2021 [00]52[11]
2022 [00]51[12]
2023 [0]48[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Schieben gehören zur Kirchengemeinde Altensalzwedel, die zur Pfarrei Altensalzwedel gehörte.[13] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Pfarrbereich Apenburg des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Friedhof liegt nordwestlich des Ortes.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1954–1956, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 123 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 345, 145. Schieben (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1954–1956, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 403 (uni-potsdam.de (Memento vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
  5. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 402–403, Nr. 467 (uni-jena.de).
  6. Paul Grimm: Handbuch der vor- und frühgeschichtlichen Wall- und Wehranlagen. Die vor- und frühgeschichtlichen Burgwälle der Bezirke Halle und Magdeburg (= Schriften der Sektion für Vor- und Frühgeschichte. Band 6). Berlin 1958, S. 380 f., Nr. 1020.
  7. Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 25.
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 123 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  10. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  11. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  12. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Apenburg. In: ekmd.de. Abgerufen am 30. Mai 2023.