Sergio Morabito

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2011 um 15:17 Uhr durch FordPrefect42 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sergio Morabito (* 1963 in Frankfurt am Main) ist ein deutsch-italienischer Dramaturg und Opernregisseur.

Leben

Morabito absolvierte in Gießen ein Studium im Fach Angewandte Theaterwissenschaften, welches er mit Diplom abschloss. Bereits während der Studienzeit hatte er erste Regie- und Dramaturgie-Hospitanzen an der Oper Frankfurt, unter anderem beim sogenannten ‚Frankfurter Ring’ in der Regie von Ruth Berghaus.

In der Folgezeit arbeitete er zunächst als Dramaturg am Thalia Theater Hamburg und von 1993 bis 2006 an der Staatsoper Stuttgart. In Stuttgart ist er seit 2001 als Dramaturg und Regisseur tätig, insbesondere auch als Produktionsdramaturg bei Inszenierungen von Ruth Berghaus, Margarethe von Trotta, Christof Nel, Joachim Schlömer, Martin Kusej, Hans Neuenfels, Andrea Breth und Christian Spuck.

1993 begann auch seine Zusammenarbeit mit Jossi Wieler. Gemeinsam realisierten sie die Stuttgarter Inszenierungen von La clemenza di Tito, L’italiana in Algeri, Alcina, L’incoronazione di Poppea, Siegfried, Don Carlos, Norma, Moses und Aron und Una cosa rara. 1999/2000 realisierten sie Verdis Macbeth am Theater Basel.

Bei den Salzburger Festspielen war 2001 ihre Inszenierung von Ariadne auf Naxos zu sehen. An der Staatsoper Hannover erarbeiteten sie Pelléas et Mélisande, eine Aufführung, die später auch bei den Wiener Festwochen und beim Edinburgh Festival im Jahre 2004 gespielt wurde. Im Dezember 2004 folgte eine Inszenierung von Lucio Silla in Amsterdam.

2006 brachten Wieler und Morabito an De Nederlandse Opera in Amsterdam an drei aufeinander folgenden Abenden einen Zyklus mit den Mozart/Da-Ponte-Opern heraus, der – wie auch Alcina, Ariadne auf Naxos, Siegfried und Alceste – vom Fernsehen aufgezeichnet wurde.

2008 inszenierte Morabito gemeinsam mit Wieler Un ballo in maschera in Berlin an der Staatsoper Unter den Linden, La Juive an der Staatsoper Stuttgart und Rusalka bei den Salzburger Festspielen. Sergio Morabito nahm verschiedene Lehraufträge an theater- und literaturwissenschaftlichen Studiengängen der Universitäten Frankfurt, Leipzig und Stuttgart wahr. Sergio Morabito ist außerdem Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Die Inszenierung von Doktor Faust von Ferruccio Busoni in San Francisco und Stuttgart wurde 2005 zur „Aufführung des Jahres“ gewählt.
  • 2007 erhielt er den 1. Deutschen Theaterpreis Der Faust für die beste Opernregie für die Inszenierung von Doktor Faust (Busoni).
  • Die Inszenierung von Glucks Alceste in Stuttgart wurde 2006 zur „Aufführung des Jahres“ gewählt.
  • Ariadne auf Naxos wurde 2001 von der Zeitschrift Opernwelt zur „Aufführung des Jahres“ gewählt. Wieler/Morabito wurden „Regieteam des Jahres“.

Veröffentlichungen

Sergio Morabito publizierte zahlreiche Beiträge in Programmheften, CD- und DVD-Booklets und Fachzeitschriften (Opernwelt-Jahrbuch 2001, Musik & Ästhetik) sowie in den Sammelbänden:

  • B. Masuch (Hg.): Anna Viebrock – Bühnen/Räume. 2000
  • A. T. Schaefer: Der Stuttgarter Ring. 2001
  • R. Klein (Hg.): Narben des Gesamtkunstwerks. 2001
  • Mozart-Jahrbuch 2003/4
  • T. Seedorf (Hg.): Diva – Die Inszenierung der übermenschlichen Frau. 2010
  • Jubiläumspublikation der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper (2010)

Darüber hinaus liegen von ihm zahlreiche wörtliche Übersetzungen französischer und italienischer Libretti vor.

Ausführliche Gespräche mit ihm und Jossi Wieler sind in den Bänden AufBrüche, herausgegeben von Patrick Primavesi und Olaf. A. Schmitt, und Warum Oper?, herausgegeben von Barbara Beyer, dokumentiert.