Shinya Inoué (Zellbiologe)

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Shinya Inoué (japanisch 井上 信也, Inoue Shin’ya; * 5. Januar 1921 in London; † 30. September 2019 in East Falmouth, Massachusetts)[1][2] war ein japanisch-US-amerikanischer Zellbiologe und Mikroskopeur. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt lag in der Mikroskopie lebender Zellen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inoué war der Sohn eines japanischen Diplomaten. Er erwarb 1944 einen Bachelor in Zoologie an der Universität Tokio und 1951 einen Ph.D. in Biologie an der Princeton University in Princeton, New Jersey. Erste Lehrtätigkeiten übte er an der University of Washington in Seattle, Washington aus, bevor er 1953 eine Professur an der Tokyo Metropolitan University erhielt. 1954 wechselte er an die University of Rochester in Rochester, New York, bevor er 1959 eine Professur für Zytologie an der Dartmouth Medical School in Hanover, New Hampshire übernahm. Von 1966 bis 1982 war er Professor für Biologie an der University of Pennsylvania in Philadelphia, Pennsylvania. Seit 1979 war Inoué am Marine Biological Laboratory, Woods Hole, Massachusetts, tätig.

Inoué war mit Sylvia McCandless Inoué verheiratet, das Paar hatte fünf Kinder.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inoué und seine Mitarbeiter haben zahlreiche lichtmikroskopische Methoden entwickelt, verbessert oder theoretisch untermauert, darunter die Zentrifugen-Polarisations-Mikroskopie (centrifuge polarizing microscope), hochgradig auslöschende optische und Video-Polarisationsmikroskopie (high-extinction polarization optical and video microscopy) und digitale Bildverarbeitungs-Techniken wie die dynamische Stereoskopie. Sein über Jahrzehnte verbessertes Polarisationsmikroskop hat als „Shinya-scope“ in Wissenschaftler-Kreisen weite Verbreitung gefunden.

1951 konnte er mithilfe seines selbst gebauten Polarisationsmikroskops die Existenz eines Spindelapparats in allen sich teilenden Zellen nachweisen. Durch seine Mikroskopie lebender Zellen konnte er zeigen, dass der Spindelapparat ein dynamischer Bestandteil der Zellen ist, der in der Lage ist, Chromosomen zu bewegen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karen R. Dell und Ronald D. Vale: A tribute to Shinya Inoue and innovation in light microscopy. JCB vol. 165 no. 1 21-26 165 (1): 21 doi:10.1083/jcb.200403023
  • Shinya Inoue: Pathways of a Cell Biologist: Through Yet Another Eye, Springer 2016 (Autobiographie)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mary Spiro: In Memoriam: Biophysicist, cell biologist Shinya Inoué, 98 – ASCB. In: ascb.org. 2. Januar 2020, abgerufen am 31. Mai 2020 (englisch).
  2. Greenfield Sluder: In memoriam: Shinya Inoué, pioneer in imaging technology and the study of cell division – ASCB. In: ascb.org. 27. Februar 2020, abgerufen am 31. Mai 2020 (englisch).
  3. Shinya Inoué. In: gf.org. John Simon Guggenheim Foundation, abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch).
  4. Past Winners – Rosenstiel Award – Rosenstiel Basic Medical Sciences Research Center – Brandeis University. In: brandeis.edu. Abgerufen am 23. Januar 2016 (englisch).
  5. Recipient of the 2003 International Prize for Biology: Dr. Shinya Inoué (PDF, 2,8 MB) bei jsps.go.jp; abgerufen am 22. April 2011
  6. Shinya Inoué Honored by the the Government of Japan bei mbl.edu; abgerufen am 11. Januar 2017.