Sierakowice
Sierakowice Serakòjce | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Kartuski | |
Fläche: | 7,84 km² | |
Geographische Lage: | 54° 21′ N, 17° 54′ O | |
Einwohner: | 7373 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 83-340 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 58 | |
Kfz-Kennzeichen: | GKA | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 211: Żukowo–Kartuzy ↔ Czarna Dąbrówka–Nowa Dąbrówka | |
DW 214: Łeba–Lębork ↔ Kościerzyna–Skórcz–Warlubie | ||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Sierakowice [kaschubisch Serakòjce; deutsch Sierakowitz) ist ein Dorf mit Sitz der gleichnamigen, zweisprachigen Landgemeinde im Powiat Kartuski (Powiat Karthaus) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
] (Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft liegt in der Kaschubei im ehemaligen Westpreußen, etwa fünfzig Kilometer westlich von Danzig.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der ersten polnischen Teilung kam Pommerellen mit Sierakowitz 1772 zum Königreich Preußen. Das Dorf wurde 1818 dem Landkreis Karthaus zugeordnet.[2] Im Jahr 1785 wird Sierakowicz oder Schirakowicz als ein adliges Gut mit einer katholischen Pfarrkirche und 22 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet;[3] Das Gut war ein Stammsitz der Großgrundbesitzer-Familie Laßewski.[4] Um 1840 saß der preußische Kreisdeputierte Vincent von Laßewski auf Sierakowitz.[5]
Sierakowitz war bis 1920 ein Ort im Kreis Karthaus im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen des Deutschen Reichs.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Sierakowitz zu dem Teil Pommerellens, der aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1920 zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden musste. Durch den Überfall auf Polen 1939 kam das völkerrechtswidrig annektierte Gebiet des Polnischen Korridors zum Deutschen Reich und wurde in den Reichsgau Danzig-Westpreußen eingegliedert.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1818 | 32 | in sieben Wohnhäusern[6] |
1905 | 1698 | [7] |
2010 | 5400 |
Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Landgemeinde Sierakowice gehören 23 Orte mit einem Schulzenamt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf und die Landgemeinde Sierakowice liegen verkehrsgünstig am Schnittpunkt der zwei Woiwodschaftsstraßen 211 und 214, die den Ort in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung verbinden. Bahntechnisch hat Sierakowice den Anschluss eingebüßt, der seit 1905 mit der Bahnlinie von Pruszcz Gdański (Praust) nach Łeba (Leba) bestand. Am 23. Juni 2000 erfolgte die Schließung der Strecke zwischen Kartuzy (Karthaus) und Lębork (Lauenburg (Pommern)).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Jelinski (1898–1986), nordrhein-westfälischer Landespolitiker der KPD, wurde hier geboren.
- Walter Reiche (1913–2003), im Zweiten Weltkrieg Priester in Sierakowitz, 1999 mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uwe Kerntopf: Sierakowitz mit Johannesthal, Karwacia, Karzewko, Mroze, Patocki, Porembi, Sierakowitzerhütte, Welk und Wigodda, Forsthäuser Sierakowitz und Wigodda (Kreis Karthaus / Westpreußen). (1998 ff.)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 28. Juni 2017
- ↑ August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 544.
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 208.
- ↑ Friedrich Adolf Meckelburg: Entwurf einer Matrikel des Adels in der Provinz Preußen. Nach archivalischen und anderen Quellen. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter. AF, Band 7, Königsberg 1855, S. 296–297.
- ↑ Karl Streckfuß: Der Preussen Huldigungsfest (Beilage A–K). Berlin 1840, S. 13, linke Spalte.
- ↑ J. D. F. Rumpf und H. F. Rumpf: Vollständiges topographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 3, Berlin 1821, S. 103.
- ↑ http://gov.genealogy.net/item/show/SIEITZJO84WI