Sipbachzell
Sipbachzell
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wels-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | WL | |
Fläche: | 24,77 km² | |
Koordinaten: | 48° 6′ N, 14° 7′ O | |
Höhe: | 366 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.263 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 91 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4621 | |
Vorwahl: | 07240 | |
Gemeindekennziffer: | 4 18 19 | |
NUTS-Region | AT312 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeinde Sipbachzell Hauptstraße 29 4621 Sipbachzell | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Stefan Weiringer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Sipbachzell im Bezirk Wels-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sipbachzell ist eine österreichische Gemeinde im Hausruckviertel im Bezirk Wels-Land in Oberösterreich mit 2263 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).
Geografie
Sipbachzell liegt auf 366 m Höhe im Hausruckviertel.
Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,7 km, von West nach Ost 6,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 24,8 km². 15,7 % der Fläche sind bewaldet, 77,4 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
- Giering (69)
- Leombach (595)
- Loibingdorf (83)
- Permannsberg (82)
- Rappersdorf (93)
- Schachermairdorf (115)
- Schnarrndorf (205)
- Sipbachzell (1021)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Leombach, Schnarrendorf und Sipbachzell.
Nachbargemeinden
Weißkirchen an der Traun |
Eggendorf im Traunkreis (Bez. Linz-Land) | |
Steinhaus | Kematen an der Krems (Bez. Linz-Land) | |
Sattledt |
Geschichte
Für die urgeschichtliche Besiedelung des Gemeindegebietes von Sipbachzell spricht ein Hortfund aus der späten Bronzezeit (Urnenfelderzeit) der in Giering gefunden wurde.[2] Das Gemeindegebiet ist schon Wende 8./9. Jahrhundert, im Zuge der bajuwarischen Landnahme, besiedelt. Burg Leombach (im 18. Jahrhundert weitestgehend verfallen) ist schon 777 genannt, als Herzog Tassilo III. die Gegend luibilinpach dem Stift Kremsmünster zur Schenkung macht.[3]
Sipachzell findet sich als sippachcella 1179 (Bulle Papst Alexander III.) für die Kirche am Sipbach erwähnt, als ‚Zelle am Sipbach‘. Letzterer steht zu sip[p]en ‚morastig, modrig [riechend]‘ (vergl. siffig), was sich auf die versumpfte Aue des Mittelalters bezieht. Diese wurde unter Abt Gregor von Kremsmünster schon 1555 für die Holzwirtschaft trockengelegt, der Name ist geblieben.[4] Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1480 Einwohner, 2001 dann 1713 Einwohner. Am 1. Jänner 2005 betrug die Einwohnerzahl 1765.
Politik
Wahlkreis, Gerichtsbezirk
Die Gemeinde Sipbachzell gehört zum Wahlkreis 3, dem Hausruckviertel. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Wels.
Gemeindevertretung
Sitzverteilung seit der Gemeinderatswahl 2015:
- 11 Mandate Österreichische Volkspartei (ÖVP)
- Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) 5 Mandate
- Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) 3 Mandate
Der Bürgermeister ist Stefan Weiringer von der ÖVP.
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:
- In Gold unter einem erhöhten, blauen Wellenbalken, darin eine goldene, liegende Sipbachzeller Urweizenähre, ein grüner, am Rücken liegender, aufwärts gebogener, feuerspeiender Lindwurm mit roten Krallen.
Die Gemeindefarben sind Gelb-Rot.
Der Sipbach im Ortsnamen wird durch das blaue Wellenband in der oberen Hälfte des Wappens dargestellt. Die Weizenähre verweist auf den heimischen Ursprungs- und Entstehungsmittelpunkt der oberösterreichischen Landsorten des Gemeinen Weizens im Gebiet um Sipbachzell. Der Drache stellt die Beziehung zur heiligen Margareta, Schutzpatronin der Gemeinde und Pfarrkirche, her.[5]
Bildung
- Kindergarten mit Hort und Ganztagesbetreuung
- Volksschule
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Sipbachzell: Die der Hl. Margareta geweihte wurde 1478 erbaut. Die Pfarrkirche ist eine spätgotische Hallenkirche mit einem sehenswerten Netzrippengewölbe im Chor und im Langhaus. Der 32 Meter hohe Turm ist im Stil einer spätgotischen Wehrkirche erbaut.
- Wasserschloss Leombach: Im Ortsteil Leombach finden sich heute noch der zu einem Wohnhaus umfunktionierte ehemalige Längsteil sowie die Schlosskapelle des Schlosses Leombach
Persönlichkeiten
Ehrenbürger:
- Rudolf Vater (1882–1894), Pfarrer von Sipbachzell
Töchter und Söhne der Gemeinde:
- Konrad Cordatus (um 1480–1546), lutherischer Theologe und Reformator
- Friedrich Krinzinger (* 1940), Klassischer Archäologe
- Maria Santner (* 1986), Tänzerin
Mit der Gemeinde verbunden:
- Marco Angelini (* 1984), Sänger, Songwriter, Arzt
Weblinks
- Webseite der Gemeinde
- Eintrag zu Sipbachzell im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 41819 – Sipbachzell. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Weitere Infos über die Gemeinde Sipbachzell auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Peter Höglinger: Der spätbronzezeitliche Depotfund von Sipbachzell/OÖ. Mit einem Beitrag von Jaroslav Frana und Lubos Jiran (= Linzer archäologische Forschungen. Sonderheft 16). Linz 1996, 31 Seiten.
- ↑ Franz Sartori: Die Burgvesten und Ritterschlösser der österreichischen Monarchie. 2. Auflage. 7. Teil. Mich. Lechner, Wien 1839, Das Schloß Leonbach in Oesterreich ob der Enns, S. 164 (Google eBook, vollständige Ansicht).
- ↑ Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Dritter Theil: Der Hausruckkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1830, Distrikts-Kommissariat Kremsmünster, Pfarre Sipachzell: Sipachzell, Sippachzell und Fußnote a), S. 369, S. 369 f. (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
- ↑ Detaillierte Beschreibung des Wappens, land-oberoesterreich.gv.at > Landesgeschichte