Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen

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Das Logo der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen ist ein Staatsbetrieb mit Sitz in Dresden. Er gehört zum Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministerium für Finanzen und hat die Aufgabe, das sächsische Kulturerbe unter Wahrung kultureller und denkmalpflegerischer Belange zu erhalten.[1] Der Staatsbetrieb verwaltet mehrere Schlösser, Burgen und Parks im Freistaat Sachsen. Dazu gehören unter anderem der Dresdner Zwinger, die Albrechtsburg Meißen und die Burg Kriebstein.

Geschichte

Nach der Wiederherstellung des Freistaates Sachsen am 3. Oktober 1990 wurden frühere bereits im Eigentum befindliche oder während der Zeit der DDR als Rechtsträger verwaltete Objekte im Rahmen der Vermögenszuordnung in das Eigentum des Freistaates überführt.

Zum 1. Januar 1992 wurde die Verwaltung folgender Objekte übernommen: Residenzschloss Dresden mit Johanneum und Stallhof, Dresdner Zwinger und Zwingergärten, Japanisches Palais und Palaisgarten, Schloss und Park Pillnitz, Schloss Moritzburg und der umgebende Landschaftspark, Albrechtsburg Meißen, Festung Königstein, Schloss und Park Weesenstein, Burg Gnandstein, Burgruine Frauenstein, Barockgarten Großsedlitz, Schloss Hubertusburg, Schloß Nischwitz, Burg Stolpen, Schloss Augustusburg, Schloss Lichtenwalde, Schloß und Park Bad Muskau, Burg Colditz, Kloster Altzella, Schloss Nossen, Schloss Wiederau, Burg Mildenstein, Ortenburg[2]

In der Folgezeit wurden weitere historische Bauten dem Freistaat zugeordnet.

Mit einem Kabinettsbeschluss vom 3. November 1992 sollten 17 eigenständige Staatsbetriebe für einige besonders wichtige Objekte gebildet und einer wirtschaftlichen Betriebsführung unterstellt werden. Diese Betriebe bildeten zusammen die Staatliche Schlösserverwaltung. In der Umsetzung wurden zwischen dem 1. April 1993 und dem 1. Januar 1994 15 Staatsbetriebe gegründet.[3]

  • 1. April 1993: Albrechtsburg Meißen, Schloss Augustusburg, Burg Scharfenstein, Festung Königstein, Schloss Moritzburg
  • 1. Juni 1993: Barockgarten Großsedlitz, Burg Gnandstein, Burg Kriebstein, Burg Mildenstein, Schloss Rammenau, Burg Stolpen, Schloss Weesenstein
  • 1. August 1993: Staatliche Schlösser und Gärten Dresden (Schloss und Park Pillnitz, Großer Garten, Brühlsche Terrasse/Zwinger/Stallhof), Schloss Nossen/Klosterpark Altzella
  • 1. Januar 1994: Schloss Rochlitz

Daneben verwaltete die Schlösserverwaltung folgende Objekte: Albertinum, Katholische Hofkirche, Jägerhof, Kurfürstliche Begräbnisstätte Freiberg, Schloss Colditz, Schloss Lichtenwalde und die Ausstellungshalle der Kunstakademie.[3]

In der Verwaltung der Liegenschaftsämter verblieben das Japanische Palais, das Schloss Siebeneichen, das Schloss Reinhardtsgrimma, die Ortenburg, das Schloss Hubertusburg, das Schloss Freudenstein, das Schloss Wurzen, das Schloss Grimma, das Schloss Königswartha, die Villa Suchominsky, das Schloss Sonnenstein, das Schloss Dippoldiswalde, die Burgruine Niederlauterstein, die Burgruine Frauenstein, das Schloss Wachwitz, die Königliche Villa, das Schloss Lützschena, das Schloss Thallwitz, der Jagdschloss Grillenburg, das Schloss Brauna, das Keppschloss, das Schloss Zehren-Schieritz, das Schloss Königsbrück, das Schloss Gaußig, das Schloss Hohenprießnitz und das Schloss Ruhethal.[3] Viele dieser Objekte wurden später an die belegenen Städte und Gemeinden übereignet oder an Dritte verkauft.

Mit dem 1. März 1996 wurde die Sächsische Schlösserverwaltung in das Landesamt für Finanzen eingegliedert. Zum 1. Juli 2000 wurden die Schlossbetriebe Festung Königstein einerseits und die Schlösser Augustusburg, Lichtenwalde und Burg Scharfenstein andererseits in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt. Eigentümer ist weiterhin der Freistaat Sachsen. Die Beteiligungsverwaltung erfolgt durch die Schlösserverwaltung.

Im Zeitraum von 1993 bis 2003 stieg die Kostendeckung der Schlösserverwaltung von 37 % auf 61,4 %. Zum 1. Januar 2003 wurde die Schlösserverwaltung aus dem Landesamt herausgelöst und der gemeinsame Staatsbetrieb "Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen" gegründet. Die Schlossbetriebe sind die einzelnen Betriebseinheiten.[4]

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen

Objekt Bemerkung Bild
Albrechtsburg Meissen
Barockschloss Rammenau
Dresdner Zwinger Schlossbetrieb „Staatliche Schlösser und Gärten Dresden“
Dresdner Stallhof Schlossbetrieb „Staatliche Schlösser und Gärten Dresden“
Fasanenschlösschen und Landschaftspark Moritzburg Schlossbetrieb Moritzburg
Festung Dresden und Brühlsche Terrasse Schlossbetrieb „Staatliche Schlösser und Gärten Dresden“
Schloss Moritzburg Schlossbetrieb Moritzburg
Schloss Nossen Schlossbetrieb Schloss Nossen/Kloster Altzella
Schloss & Park Pillnitz Schlossbetrieb „Staatliche Schlösser und Gärten Dresden“
Schloss Rochlitz Schlossbetrieb „Schlösser und Burgen im Muldental“
Schloss Weesenstein
Burg Gnandstein
Burg Kriebstein
Burg Mildenstein Schlossbetrieb „Schlösser und Burgen im Muldental“
Burg Stolpen
Barockgarten Großsedlitz
Großer Garten & Dresdner Parkeisenbahn Schlossbetrieb „Staatliche Schlösser und Gärten Dresden“
Kloster Altzella Schlossbetrieb Schloss Nossen/Kloster Altzella
Jagdschloss Augustusburg Schloss Augustusburg/Schloss und Park Lichtenwalde/Burg Scharfenstein gGmbH
Schloss und Park Lichtenwalde Schloss Augustusburg/Schloss und Park Lichtenwalde/Burg Scharfenstein gGmbH
Burg Scharfenstein Schloss Augustusburg/Schloss und Park Lichtenwalde/Burg Scharfenstein gGmbH
Festung Königstein Festung Königstein gGmbH

Schlösserland Sachsen

Im Jahr 2005 wurde die Werbekooperation Schlösserland Sachsen geschaffen, ein Verbund von bedeutenden staatlichen und nichtstaatlichen Bau- und Gartendenkmalen, der die Aufgabe hat, die sächsischen Kulturdenkmäler zu erhalten, zu pflegen und zu präsentieren. Unter dieser Dachmarke werden in Zusammenarbeit mit der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS) die mittlerweile mehr als 50 Schlösser, Burgen, Gärten, Festungen und Schlosshotels überregional und international vermarktet.

Folgende Schlösser, Burgen und Klöster sind Kooperationspartner in der Werbegemeinschaft Schlösserland Sachsen:

Objekt Eigentümer/Betreiber Bild
Barockschloss Delitzsch Stadt Delitzsch
Residenzschloss Dresden Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Schloss Freudenstein Stadt Freiberg
Schloss Colditz Betrieb durch Gesellschaft Schloss Colditz e.V., Eigentum des Schlossbetriebes „Schlösser und Burgen im Muldental“
Schloss Hartenfels Stadt Torgau
Schloss Klippenstein Stadt Radeberg
Schloss Krobnitz Stadt Reichenbach
Schloss Lauenstein Stadt Altenberg
Schloss und Park Neschwitz Gemeinde Neschwitz
Schloss Schlettau Stadt Schlettau
Schloss Voigtsberg Stadt Oelsnitz/Vogtl.
Schloss Wackerbarth Sächsisches Staatsweingut GmbH
Schloss Wildeck Stadt Zschopau
Wasserschloss Klaffenbach Stadt Chemnitz
Ortenburg Bautzen Stadt Bautzen
Fürst-Pückler-Park Bad Muskau Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau
Kloster Buch Förderverein Kloster Buch e. V.
Kloster Nimbschen

Dazu kommen noch die Einrichtungen aus dem Hotel- und Gastgewerbe: Burg Hohnstein, Churfuerstliche Waldschänke Moritzburg, Europa-Jugendherberge Schloss Colditz, Pension Zur Königlichen Ausspanne, Schloss Hotel Dresden-Pillnitz, Schlosshotel Gaußig.

Besucherzahlen

Jährlich besuchen etwa zwei Millionen Gäste die staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten.

Leitung und Personal

Die Zentrale des Staatsbetriebes gliedert sich in fünf Bereiche, denen der Direktor, Christian Striefler, übergeordnet ist. In den Schlossbetrieben führt der Schlossleiter das Objekt.

Das Aufsichtsorgan des Staatsbetriebes ist der Verwaltungsrat. Die Hauptaufgabe des Verwaltungsrates besteht in der Überwachung der Geschäftsleitungen und Unterstützung des Direktors.

Einzelnachweise

  1. Satzung (PDF)
  2. Drucksache des Sächsischen Landtages 1/907
  3. a b c Drucksache des Sächsischen Landtages 2/10146
  4. Drucksache des Sächsischen Landtages 3/8236