Sturmhaubitze 42

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. November 2018 um 20:21 Uhr durch 80.110.190.18 (Diskussion) (Rechtschreibung korrigiert. Kontrolliert hier auch mal jemand?!). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sturmhaubitze 42

Sturmhaubitze 42 im Auto- und Technikmuseum Sinsheim (2006)

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4
Länge 6,14 m
Breite 2,96 m
Höhe 2,15 m
Masse 23,9 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 19–80 mm
Hauptbewaffnung 10,5-cm-StuH 42
Sekundärbewaffnung 1 × 7,92-mm-MG
Beweglichkeit
Antrieb Maybach HL 120 TRM
300 PS
Geschwindigkeit 40 km/h (Straße)
Leistung/Gewicht 12,6 PS/t
Reichweite 155 km (Straße)

Die Sturmhaubitze 42 (kurz StuH 42) war ein Sturmgeschütz, das während des Zweiten Weltkrieges von der Wehrmacht eingesetzt wurde.

Geschichte

Die StuH 42 wurde nötig, da das Sturmgeschütz III (kurz StuG III) immer mehr von der Infanterieunterstützung zur Panzerbekämpfung abgezogen wurde. Außerdem reichte die Spreng- und Splitterwirkung der 7,5-cm-Sturmkanone des StuG III nicht aus.

Als Entwurfsbasis diente eine modifizierte Version des StuG III Ausf. E mit der 10,5-cm-Sturmhaubitze 42, die aus der 10,5-cm-leichten Feldhaubitze 18 entwickelt wurde.

Im Verlauf des Jahres 1942 wurden der Prototyp und 17 weitere instandgesetzte Fahrzeuge mit der StuH 42 ausgerüstet. Ab September 1944 entfiel die Mündungsbremse.

Die StuH 42 bewährte sich in ihrer Funktion als Infanterieunterstützungswaffe gut; sie hatte jedoch nur sehr beschränkte Möglichkeiten, feindliche Kampfpanzer zu zerstören, da die Durchschlagsleistung und -wirkung der Haubitze mäßig war und sie eine relativ langsame Schussfolge hatte.

Von 1942 bis zum Kriegsende wurden bei den Altmärkischen Kettenwerken (Alkett) etwa 1317 Sturmhaubitzen hergestellt.

Munition

Die Munition musste, wie bei Haubitzen üblich, getrennt geladen werden; das heißt erst das Geschoss und danach die Kartusche mit der Treibladung. Dadurch reduzierte sich die Feuerrate auf drei bis fünf Schuss/min. Die Höchstschussweite, die aber in der Praxis im direkten Anrichten keine Rolle spielte, betrug 5.400 Meter. Normalerweise waren Ziele auf dem Gefechtsfeld nicht weiter als 2.000 Meter entfernt.

Gegenüber dem StuG III konnte die StuH 42 mit ihrer Kanone eine wesentlich größere Menge Sprengstoff an den Gegner bringen. Die 10,5-cm-Feldhaubitzengranate wog 15,55 kg (1,4 bis 1,75 kg Sprengstoff), während die 7,5-cm-Sprenggranate 40 nur 5,74 kg (0,68 kg Sprengstoff) wog. Wirksame Splitter flogen bis zu 35 Meter zu den Seiten und 10 Meter nach vorn.

In einem Kampfsatz der StuH 42 befanden sich neben 26 Sprenggranaten auch 10 Hohlladungsgeschosse HL/B oder HL/C zur Panzerabwehr. Mit diesen konnte unabhängig von der Entfernung je nach Modell 90 bzw. 100 mm Panzerstahl durchschlagen werden.

Einsatz

Gemäß Kriegstärkenachweis 446a vom 1. November 1942 wurden die StuH 42 in die vorhandenen Sturmgeschützbatterien eingegliedert. Meist wurde je Batterie ein Zug mit vier StuH 42 ausgerüstet.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Fleischer: Die deutschen Sturmgeschütze 1935–1945. Podzun-Pallas Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1996, ISBN 3-7909-0588-7.
  • Wolfgang Fleischer: Waffen Arsenal Band 176: Deutsche Sturmgeschütze im Einsatz. Podzun-Pallas Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1999, ISBN 3-7909-0659-X.

Weblinks

Commons: Sturmhaubitze 42 – Sammlung von Bildern