Toden-Arakawa-Linie
Die Toden-Arakawa-Linie (jap. 都電荒川線, Toden Arakawa-sen) ist eine Straßenbahnlinie im Norden von Tokio, Japan. Sie ist die letzte verbliebene Linie des ehemaligen städtischen Straßenbahnnetzes von Tokyo (Toden als Abkürzung von Tōkyō-to „Präfektur Tokio“ und densha „elektrischer Zug“) und wird betrieben vom Verkehrsamt der Präfektur Tokio.
Die Toden-Arakawa-Linie verkehrt zwischen den Stationen Minowabashi und Waseda. Auf der 12,2 Kilometer langen Strecke verkehren etwa 13 Meter lange einteilige Triebwagen auf Gleisen mit einer Spurweite von 1372 Millimeter. Die Strecke ist durchgängig zweigleisig und verfügt über eine Oberleitung mit einer Spannung von 600 Volt. Der Großteil der Strecke ist auf einem besonderen Gleiskörper unabhängig vom motorisierten Verkehr geführt. In einigen Abschnitten verläuft die Trasse vollständig unabhängig von einem Straßenzug und ähnelt einer Stadtbahntrasse.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke wurde ursprünglich von der Ōji Denki Kidō (王子電気軌道, wörtlich: „elektrische Straßenbahn Ōji“) gebaut. Während der Kriegszeit 1942 musste die Bahnstrecke zwangsweise an die Präfektur Tokio verkauft werden und das Unternehmen wurde aufgelöst. Die Strecke wurde zweigeteilt in die Linien 27 (Minowabashi–Akabane) und 32 (Depot Arakawa–Waseda).
Anlässlich der Olympischen Spiele 1964 ordnete die Regierung eine neue Verkehrspolitik an, wodurch in mehreren Städten in Japan die Straßenbahnen stillgelegt und abgebaut wurden. Das Parlament der Präfektur Tokio beschloss 1967 die schrittweise Stilllegung des ganzen Straßenbahnnetzes und Umstellung auf Busbetrieb zum 12. November 1972. Die Linie 27 betraf dies jedoch nur zwischen Akabane und Ōji und die Linie 32 überhaupt nicht. Dies lag hauptsächlich daran, dass ein großer Teil der Strecke unabhängig und damit konfliktfrei vom straßengebundenen Verkehr ausgeführt war. 1974 kam es zu einem weiteren Wandel der verkehrspolitischen Strategie, wobei das Bestehen der Strecke gesichert wurde und beide Linien vom Verkehrsamt zur Arakawa-Linie zusammengefasst wurden.
Eröffnungsdaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 20. August 1911: Asukayama–Ōtsuka
- 1. April 1913: Minowa–Kajiwara
- 31. Oktober 1913: Asukayama–Sakaemachi
- 17. April 1915: Ōji–Asukayama
- 12. November 1925: Ōtsuka–Kishibojinmae, Sakaemachi–Ōji
- 28. März 1926: Ōji-Yanagida–Kamiyabaschi
- 15. Dezember 1927: Kamiyabashi–Akabane
- 25. Dezember 1928: Kishibojinmae–Waseda
- 30. März 1930: Omokagebashi–Waseda
- 1. Dezember 1932: Ōji-Yanagida–Ōji
- 1. Februar 1942: Auflösung der Firma Ōji Denki Kidō und Zwangsübertragung der Linien zum Tokioter Verkehrsamt
- 12. November 1972: Stilllegung Ōji–Akabane
- 10. Oktober 1974: Zusammenlegung zur Arakawa-Linie
Straßenbahnfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Betrieb befinden sich insgesamt 35 Hochflurfahrzeuge verschiedener Serien, die fast alle von Alna-Sharyō geliefert bzw. modernisiert wurden. Vier ausgeschiedene Wagen der Serie 7000 werden aktuell in einem Modernisierungsprogramm zum Typ 7700 umgewandelt, anschließend sollen vier weitere folgen, um damit die alte Serie abzulösen. Es kann an allen Stationen über Hochbahnsteige barrierefrei eingestiegen werden.
Bauart. | 7000/7700 | 8900 |
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Bild | ||
Baujahre | 1954–1956 | 2015–2016 |
Länge | 12.520 mm | 13.000 mm |
Breite | 2.203 mm | 2.200 mm |
Dienstmasse | 16,5 t | ? |
Anzahl | 10 | 8 |
Hgk. (km/h) | 40 | 40 |
Antrieb | Tatzlager-Antrieb | ? |
Sitzplätze | 24 | 20 |
Stehplätze | 96 | 62 |
Bauart | 8500 | 8800 | 9000 |
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Bild | |||
Baujahre | 1990 | 2009 | 2007 |
Länge | 13.000 mm | 13.000 mm | 13.000 mm |
Breite | 2.200 mm | 2.200 mm | 2.200 mm |
Dienstmasse | 18,5 t | 18,5 t | 18,5 t |
Anzahl | 5 | 13 | 2 |
Hgk. (km/h) | 40 | 40 | 40 |
Antrieb | Westinghouse-Natal | Westinghouse-Natal | Westinghouse-Natal |
Sitzplätze | 26 | 20 | 22 |
Stehplätze | 38 | 41 | 42 |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle japanische Website (japanisch, englisch)