Vouvry
Vouvry | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Monthey |
BFS-Nr.: | 6159 |
Postleitzahl: | 1896 |
UN/LOCODE: | CH VVY |
Koordinaten: | 557799 / 131938 |
Höhe: | 387 m ü. M. |
Höhenbereich: | 373–2429 m ü. M.[1] |
Fläche: | 33,51 km²[2] |
Einwohner: | 4621 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 138 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
30,7 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.vouvry.ch |
Vouvry von Corbeyrier aus gesehen
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Lage der Gemeinde | |
Vouvry ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde des Bezirks Monthey im französischsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 33,54 km² grosse Gemeindegebiet umfasst im Wesentlichen einen Abschnitt der Rhoneebene im Osten und ein vom Bach Le Fossau durchflossenes Seitental und die anliegenden Gebirge im Westen. Ganz im Westen, an der Grenze zu Frankreich, befindet sich der Col de Verne (1814 m), welcher zu Fuss passiert werden kann und nach La Chapelle d’Abondance (F) führt.[5] Nebst der Hauptsiedlung von Vouvry befindet sich in der zum Gemeindeterritorium gehörenden Abschnitt der Rhoneebene der Weiler Barges. Westlich des Hauptsiedlungsgebietes führt eine kurvenreiche Strasse zur Siedlung Vésenand, welche auf einer erhöhten Terrasse liegt und eine aussergewöhnliche Aussicht in Richtung Südosten auf das Rhonetal bietet. Die Strasse geht in westlicher Richtung weiter in das Tal und führt nach Miex und endet schliesslich in Le Flon. Von hier aus kann man zum Lac de Tanay aufsteigen.
In einer Talkehle, eingebettet zwischen steilen Felshängen und hohen Tannen, befindet sich der Lac de Tanay und der Weiler Tanay. Die idyllische Umgebung des Sees und die aussergewöhnliche Flora und Fauna (vor allem die am Ufergebiet vorkommenden Amphibien) sind von nationaler Bedeutung. Deshalb befindet sich an dieser Stelle seit den 1960er Jahren ein Naturschutzgebiet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Tanay befindet sich ein Felsvorsprung (Abri), unter dem 35'000 Jahre alte Siedlungsspuren gefunden worden sind. Im Jahr 1018 kam die Pfarrei Vouvry in den Besitz der Abtei von Saint-Maurice. Seit 1536 gehörte das Gebiet zur Wallis Landvogtei Monthey.
Erst 1798 schlossen sich Vouvry, Tanay und Miex zu einer Gemeinde zusammen.
Nördlich der Hauptsiedlung von Vouvry liegt die zwischen einem Bergvorsprung und der Rhone liegende Engstelle Porte du Scex. Vor allem früher war dieser Ort ein wichtiger Verkehrspunkt, da man von hier aus gegen Norden nach Le Bouveret (Port-Valais) und schliesslich nach Frankreich, gegen Osten über die Rhone nach Aigle oder nach Villeneuve VD-Vevey-Montreux und gegen Süden ins Wallis kommt (Monthey). Heute passiert neben der Kantonsstrasse auch die Eisenbahnlinie Evian-Saint-Maurice den Engpass von Porte du Scex.
Die erste Burg von Porte-du-Scex neben dem ehemaligen Tor wurde wahrscheinlich im Zeitraum des Hochmittelalters erbaut. Sie diente als Annahmestelle für die Zollgebühren, die bei der Passage bezahlt werden mussten. Die heutige Burganlage stammt grösstenteils aus dem späten 17. Jahrhundert und wird von der Gemeinde Vouvry verwaltet.
Die 1838 gebaute Holzbrücke über die Rhone von Porte-du-Scex nach Chessel wurde 1903 durch eine Eisenbrücke ersetzt.
Hoch über dem Rhonetal steht das – 1999 ausser Betrieb genommene – Wärmekraftwerk Chavalon, das einzige Ölheizkraftwerk der Schweiz (Centrale Thermique de Vouvry)[6].
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Einwohner | 953 | 1295 | 1348 | 2960 | 3598 | 3706 | 3843 | 3891 | 3945 | 3968 | 4052 |
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Vouvry befindet sich die Firma Automation Industrielle SA (AISA), die Werkzeugmaschinen für die Kunststofftechnik herstellt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Canal Stockalper[7]
Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bodnegg, Deutschland
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Rey: Vouvry. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2013.
- Clovis Levet: Vouvry à travers les âges. 1935.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vouvry auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Vouvry
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Pässe (Wege) ( vom 8. August 2011 im Internet Archive)
- ↑ Centrale thermique de Vouvry SA auf ETHorama
- ↑ Canal Stockalper auf ETHorama