Wolfgang Müller (Offizier)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. April 2015 um 01:56 Uhr durch 93.104.47.163 (Diskussion) (→‎Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wolfgang Müller (* 15. Dezember 1901 in Bad Rehburg; † 6. Januar 1986 in Mettmann) war ein deutscher Offizier und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.

Leben

Wolfgang Müller stammte aus einer Arztfamilie. 1912 trat er in das Königlich Preußische Kadettenkorps ein und war zunächst im Kadettenhaus Bensberg stationiert, später dann in der Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde, wo er auch sein Abitur ablegte.

1919 trat er dem Freikorps Landesjäger des Generals Maercker bei, wo er für die Überwachung linksradikaler Zeitungen zuständig war; 1920 erhielt er die Funktion eines Kompanietruppführers.

1921 wechselte Müller zur Infanterieschule München und wurde 1922 im Rang eines Leutnants in die Reichswehr übernommen. Von 1924 bis 1926 war er als Ausbilder der Schwarzen Reichswehr im Wehrkreiskommando IV tätig und unterwies unter anderem Angehörige des Jungstahlhelms sowie des Jungdeutschen Ordens.

Ab den 1930er Jahren stieg Müller permanent in der militärischen Hierarchie auf (1934 Beförderung zum Hauptmann, 1939 Major, 1941 Oberstleutnant und 1942 Oberst). Im Juni 1944 wurde er zum Abteilungschef der Infanterieabteilung des Oberkommandos des Ersatzheers in Döberitz ernannt.

Am 20. Juli 1944 war Müller auf Seiten des militärischen Widerstands am Umsturzversuch beteiligt; er wurde deswegen für mehrere Monate in Haft genommen, am 1. April 1945 zum einfachen Schützen degradiert und geriet bei Kriegsende in Gefangenschaft, aus der er im März 1946 entlassen wurde.

Von 1948 an war er Vorsitzender und ab 1949 Geschäftsführer der Historischen Forschungsgemeinschaft "Das Andere Deutschland", von 1947 bis 1949 auch Mitarbeiter der Publikation Das Andere Deutschland. Parallel dazu war Müller von 1946 bis zu seinem Austritt 1950 stellvertretendes Ratsmitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.

Am 20. November 1951 beantragte Müller beim Amt Blank, bei der absehbaren Wiederbewaffnung berücksichtigt zu werden; sein Anliegen wurde aber abschlägig beschieden.

In den 1950er Jahren hatte Müller leitende Positionen in verschiedenen Vereinigungen der Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes inne; 1955 wurde er mit der Adenauer-Gedenkmünze der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise ausgezeichnet. Von 1957 bis 1967 war Müller als Chefredakteur der Wehrausbildung in Wort und Bild – Ausbildungszeitschrift der Unteroffiziere der Bundeswehr tätig und setzte sich als Unterstützer der SPD für die Bildung der Großen Koalition von 1966 ein.

Literatur