Zuzwil SG
SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Zuzwil zu vermeiden. |
Zuzwil | |
---|---|
Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Wahlkreis: | Wil |
BFS-Nr.: | 3426 |
Postleitzahl: | 9524 |
Koordinaten: | 726222 / 259038 |
Höhe: | 550 m ü. M. |
Höhenbereich: | 499–715 m ü. M. |
Fläche: | 8,97 km² |
Einwohner: | 4785 (31. Dezember 2018)[1] |
Einwohnerdichte: | 533 Einw. pro km² |
Gemeindepräsident: | Roland Hardegger (parteilos) |
Website: | www.zuzwil.ch |
Zuzwil von Süden | |
Lage der Gemeinde | |
Zuzwil ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft im Wahlkreis Wil des Kantons St. Gallen in der Schweiz.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die im Fürstenland zwischen Wil SG und Uzwil, an der Grenze zum Kanton Thurgau liegende Gemeinde umfasst die Pfarrdörfer Zuzwil und Züberwangen, das Dorf Weieren sowie die Weiler Langensteig, Hüseren, Lindenhof, Grüenegg und Mettlen.[2] Zuzwil liegt nördlich der Thur an der Hauptstrasse 7 zwischen Wil und Gossau.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuzwil (761 Zozinvilare) wurde zusammen mit den alemannischen Siedlungen Züberwangen und Weieren wurden zwischen 754 und 981 in 13 Schenkungsurkunden des Klosters St. Gallen erwähnt. Noch vor der Jahrtausendwende entstand daraus das äbtische Gericht Zuzwil (947 bezeugt). Die mittelalterliche Burg Leuberg nordöstlich von Zuzwil wurde mit dem Dorf in den Appenzellerkriegen 1403 und im Alten Zürichkrieg 1445 zerstört. Vor 1301 verpfändete der Abt von St. Gallen die Vogtei Zuzwil an die Herren von Griesenberg. Später gelangte sie über die Toggenburger an die Herren von Hewen, von Löwenberg, von Breitenlandenberg und schliesslich an Andreas Kornfail (1488 Offnung), der sie 1495 dem Kloster St. Gallen verkaufte (1495 äbtische Offnung). Dieses ordnete sie als Gericht Zuzwil dem Wileramt in der Alten Landschaft zu.[2]
1529 bis 1531 schloss sich die Mehrheit der nach Wil pfarrgenössigen Bevölkerung vorübergehend der Reformation an. 1677 wurde die Pfarrei Zuzwil mit dem Patrozinium St. Josef errichtet. Das im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts erbaute Rote Haus (Nordteil), das 1732 erweitert wurde (Südseite), war das Zehntenhaus des äbtischen Verwalters. 1793 bis 1798 nahm Zuzwil an der revolutionären Bewegung des Fürstenlands gegen die fürstäbtische Herrschaft teil. 1803 wurde es eine politische Gemeinde des Kantons St. Gallen, 1837 folgte die Zusammenlegung der Ortsgemeinden.[2]
Der Ackerbau wurde ab dem 19. Jahrhundert zunehmend durch Vieh- und Milchwirtschaft sowie bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts vom Obstbau verdrängt. Der ab dem Frühmittelalter gepflegte Rebbau verschwand nach 1900. Die dörfliche Entwicklung wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch die aufkommende, vor allem in Heimarbeit betriebene Stickerei gefördert, bis diese nach der Jahrhundertwende stagnierte.[2] Zuzwil hat sich seit 1960 zu einem Wohnort mit entsprechender Infrastruktur entwickelt. Die Bevölkerungszahl in der steuergünstigen Gemeinde hat sich in dieser Zeit fast vervierfacht.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | 1837 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1980 | 1985 | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2018 |
Einwohner | 1059 | 1127 | 1075 | 1110 | 1485 | 2076 | 2483 | 3005 | 3417 | 3798 | 4264 | 4586 | 4785 |
Quelle | [2] | [2] | [3] |
Ortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zur Gründung des Kantons St. Gallen im Jahre 1803 waren Züberwaren und Weieren eigenständige Gemeinden.
Züberwangen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Züberwangen wurde erstmals in der Henauer Urkunde erwähnt. Die Ortschaft hatte am 31. Dezember 2008 1373 Einwohner.
Weieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiern ist ein Dorf in der Ortschaft Züberwangen. Die älteste bekannte Urkunde aus Weieren stammt von einer Schenkung aus dem Jahre 762.
Bildung und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zuzwil und Züberwangen führen Kindergärten und je eine Primarschule. Im zentralen Schulhaus Sproochbrugg werden gemeinsam mit der Nachbargemeinde Niederhelfenschwil die Oberstufenschüler unterrichtet.
Im öffentlichen Verkehr ist Zuzwil mit einem viermal stündlich verkehrenden Postauto mit Wil verbunden. Diese Kurse verkehren weiter nach Uzwil,[4] Oberbüren–Niederbüren[5] und Niederhelfenschwil.[6] Eine weitere Postautolinie verkehrt von Zuzwil über Oberbüren und nach Gossau.[7]
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die 1661 im Barockstil eingeweihte St.-Josefs-Kirche ist von der 1933 erfolgten Erneuerung des Kirchenschiffes geprägt, wobei der Chor und der Turmunterbau belassen wurden. Seither beinhaltet die Pfarrkirche eine Symbiose von Barock, Klassizismus und historisierenden Elementen bis zum Neubarock.[8]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ a b c d e f Cornel Dora: Zuzwil (SG). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geburtsort und Staatsangehörigkeit. Auf der Webseite des Bundesamts für Statistik, abgerufen am 20. Oktober 2020
- ↑ 80.726 Uzwil, Waldhof - Henau - Wil SG. In: Kursbuch (online). Fahrplanjahr 2020
- ↑ 80.724 Wil SG - Zuckenriet - Niederbüren. In: Kursbuch (online). Fahrplanjahr 2020
- ↑ 80.725 Wil SG - Zuzwil - Niederhelfenschwil. In: Kursbuch (online). Fahrplanjahr 2020
- ↑ 80.726 Uzwil, Waldhof - Henau - Wil SG. In: Kursbuch (online). Fahrplanjahr 2020
- ↑ Pfarrkirche „St. Josef“ Zuzwil. Auf der Webseite der Seelsorgeeinheit mittleres Fürstenland, abgerufen am 30. Oktober 2020